Bereits im kommenden Jahr soll eines der drei noch laufenden bayerischen Kernkraftwerke vom Netz genommen werden – bis 2022 sollen die beiden anderen folgen. Um den in Atomkraftwerken erzeugten Strom zu ersetzen, könnte Bayern zukünftig von Stromlieferungen aus dem Norden abhängig sein. Der Ausbau von Stromleitungen, die den Norden mit dem Süden Deutschlands verbinden, ist daher laut Experten zwingend notwendig. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer fordert nun jedoch, die Pläne zum Netzausbau noch einmal zu überprüfen. Kritiker befürchten, dass dadurch das Gelingen der Energiewende auf dem Spiel stehen könnte.
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Stromtrassen-Bau: CSU fordert Moratorium in Bayern
Die anstehende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nahm Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer als Gelegenheit, die Pläne zum Nord-Süd-Netzausbau in Frage zu stellen. In einem Interview mit der Bild-Zeitung forderte der CSU-Chef, die geplanten 800 Kilometer langen Leitungen, die den Norden und Süden Deutschlands miteinander verbinden sollen, hinsichtlich der Versorgungssicherheit und der „Kosten für die Bürger“ nochmals zu überprüfen. CSU-Staatskanzleichefin Christine Haderthauer forderte ein Moratorium für den Stromtrassenbau in Bayern. Seehofer betonte, dass es ohne die Einwilligung des „Freistaates Bayern und 200 Bürgermeistern und Landräten“ nicht möglich sein wird, den Bau der Stromtrassen durchzuführen. Anlass für die Forderungen der Bayern sind laut Experten Bürgerproteste gegen die Stromtrassen. Im März sind in Bayern Kommunalwahlen.
SPD Generalsekretärin Yasmin Fahimi sagte, dass das Verhalten von Seehofer „aus Angst vor der Kommunalwahl in Bayern“ ein „bisher unerreichtes Niveau an politischer Raserei“ darstelle. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) betonte, dass ein Gelingen der Energiewende vom Ausbau der Stromtrassen abhängig sei. Anstelle ausufernder politischer Beschimpfungen solle ein intensiver Dialog mit den Anwohnern begonnen werden. Garrelt Duin, Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen, unterstellte Seehofer eine „verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit“. So blockiere der bayerische Ministerpräsident den Strassenausbau und kläre die Bayern nicht darüber auf, wie sehr das Bundesland zukünftig von Stomlieferungen aus dem Norden abhängig sein würde.
Sued.Link: 2013 stimmte Bayern Netzausbau zu
Am vergangenen Mittwoch wurde der geplante Verlauf der neuen Stromtrasse von den Netzbetreibern vorgestellt. Ab 2022 soll die geplante Sued.Link-Verbindung in Schleswig-Holstein produzierten Windstrom nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Gut 800 Kilometer soll sich die Gleichstromtrasse dazu quer durch Deutschland schlängeln. Der Ausbau des Stromnetzes gilt als eines der Kernprojekte für das Gelingen der Energiewende. 2013 gab Bayern im Bundesrat seine Zustimmung zum Bau der Nord-Süd-Trasse. Allerdings wäre Seehofer eine so genannte Energieautarkie in Bayern lieber, als ein Import von Strom aus dem Norden. Dieses Ziel wäre Experten zufolge aber wohl nur durch einen Ausbau von Biogasanlagen und Gaskraftwerken möglich – zwei Energiequellen, die derzeit vergleichsweise teuer sind und sich für deren Betreiber daher kaum lohnen.
Bild: spring #1 von EmilyStAubert, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de
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