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Strompreise in Deutschland fast 50 Prozent höher als im EU-Durchschnitt

Kategorie: Strom

Von den 15 Zielen, die sich die Bundesregierung in Sachen Energiewende selbst gesteckt hat, sind nur 6 realistisch erreichbar. Das ist das Fazit des neuesten vierteljährlich aktualisierten „Energiewende-Index“ der Unternehmensberatung McKinsey. Die Strompreise seien demnach entgegen dem politischen Ziel kaum stabil zu halten, schon jetzt seien die Stromkosten in Deutschland fast um die Hälfte höher als im europäischen Durchschnitt. Insbesondere sei die Bundesregierung aber mit ihrem Plan gescheitert, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen trotz Energiewende unbeschadet zu lassen.

Strompreise in Deutschland fast 50 Prozent höher als im EU-Durchschnitt European Commission

Strompreise könnten weiter steigen

Vor allem durch die jährliche Erhöhung der EEG-Umlage sind die Strompreise in Deutschland in den letzten Jahren stark gestiegen. Das Ziel der Bundesregierung, die Strompreise in Zukunft stabil zu halten, sehen die Experten von McKinsey daher als unrealistisch an. Stromverbraucher in Deutschland sollten laut Bundesregierung lediglich 25,5 Prozent mehr für ihren Strom zahlen müssen, als andere EU-Bürger. Der Abstand zu den durchschnittlichen Strompreisen in der EU nimmt aber immer weiter zu. So zahlen deutsche Stromverbraucher laut McKinsey-Gutachten etwa 48 Prozent mehr, als durchschnittlich in der EU für Strom bezahlt werden muss. Laut Schätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums und der Wirtschaftswoche müssen Stromverbraucher für das kommende Jahr möglicherweise erneut mit Mehrkosten von einer Milliarde Euro für die EEG-Umlage rechnen. Energieintensive Unternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch von über einer Gigawattstunde (=1 Million Kilowattstunden) können sich teilweise von der Zahlung der EEG-Umlage befreien lassen, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren. Da diese Strompreis-Rabatte aber nicht von allen Unternehmen in Anspruch genommen werden können, würde der Wettbewerb der deutschen Industrie im internationalen Vergleich benachteiligt, so die Experten der Unternehmensberatung. Die Industriestrompreise seien im ersten Halbjahr 2013 um 7 Prozent auf 11,23 Cent pro Kilowattstunde gestiegen, während die Strompreise der Industrie im EU-Durchschnitt um einen Prozent gesunken seien. Unternehmen in Deutschland, die sich nicht von der Zahlung der EEG-Umlage befreien lassen können, müssten daher 19 Prozent mehr für ihren Strom zahlen, als Unternehmen in anderen europäischen Staaten.

Erneuerbare-Energien-Ausbau läuft stärker als geplant

Eines der sechs Ziele, die laut McKinsey Gutachten realistisch erreichbar sind, ist der Ausbau der Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen. In diesem Bereich würde das von der Bundesregierung gesetzte Ziel derzeit sogar zu 43 Prozent übertroffen. Auch eine weiterhin stabile Stromversorgung ist laut den Experten von McKinsey realistisch. So seien Stromverbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr nur rund 16 Minuten von Stromausfällen betroffen gewesen. Bild: European Commission von Sébastien Bertrand, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de