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Stromkosten: CSU will neue Energiewende-Finanzierung

Kategorie: Strom

Um Stromverbraucher von den immer weiter steigenden Strompreisen zu entlasten, will die große Koalition bis Ostern ein Konzept für eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vorlegen. Unter anderem sollen Strompreis-Rabatte der Industrie reduziert und so eine gerechtere Verteilung der EEG-Umlage auf alle Stromverbraucher erzielt werden. Die bayerische Landesregierung hat indes ihre eigenen Pläne für eine Strompreis-Entlastung der Verbraucher geschmiedet: Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, will Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner die Energiewende in Zukunft aus einem 72-Milliarden-Euro-Fonds finanzieren und so die EEG-Umlage fixieren. Grüne und SPD kritisieren den Vorschlag als Belastung zukünftiger Generationen.

Stromkosten: CSU will neue Energiewende-Finanzierung electricity pylon

EEG-Umlage kostet Familie 2014 rund 220 Euro

Die Strompreise für Stromverbraucher sind in den letzten Jahren besonders durch eine jährliche Erhöhung der EEG-Umlage immer weiter gestiegen. Betrug die Ökostrom-Umlage, durch die der Ausbau Erneuerbarer Energien finanziert wird, 2010 noch rund 2 Cent pro Kilowattstunde, müssen Stromverbraucher 2014 mehr als 6 Cent pro Kilowattstunde an EEG-Umlage über den Strompreis zahlen. Eine durchschnittliche Familie mit vier Personen und einem jährlichen Stromverbrauch von 3500 Kilowattstunden muss demnach dieses Jahr für die EEG-Umlage fast 220 Euro aufbringen, während es 2010 nur rund 70 Euro waren. Diese große Belastung für Stromverbraucher will die bayerische Landesregierung nun reduzieren. Wie aus einem energiepolitischen Grundsatzpapier von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hervorgeht, sollen Stromkunden zukünftig nur noch einen fixen, am Stromverbrauch orientierten Betrag für die EEG-Umlage zahlen. Die CSU rechnet in dem Papier ein Beispiel von 4,9 Cent pro Kilowattstunde vor. Alles, was an Kosten über diesen Fixbetrag hinaus zur Finanzierung des Ausbaus Erneuerbarer Energien benötigt wird, soll dann über einen Kapitalfonds beglichen werden. Dieser könnte nach Berechnungen bis Mitte der Zwanziger Jahre auf bis zu 72 Milliarden Euro anwachsen. Laut CSU-Papier könnte der Fonds dann wieder abgetragen werden, wenn die EEG-Umlage eigentlich unter den fixierten Betrag von beispielsweise 4,9 Cent pro Kilowattstunde sinken müsste. Eine Umsetzung einer solchen Finanzierung der Energiewende würde laut CSU-Papier „eine echte sofortige Entlastung“ für Stromverbraucher darstellen.

Strompreise ließen sich über Jahre hinweg stabilisieren

Der Vorschlag der bayerischen Landesregierung stößt auf geteilte Meinungen. Von Verbraucherschützern wird Aigners Plan begrüßt, da sich die Strompreise so „auf Jahre hinaus stabilisieren“ ließen. Allerdings ersetze eine solche Finanzierung der Energiewende über einen Fonds keine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Aus Kreisen der Erneuerbaren-Energien-Branche sowie von Grünen oder SPD wird der Plan als Belastung zukünftiger Generationen kritisiert. Außerdem sei nicht sicher, ob die EU einen solchen Energiewende-Kredit billige. Bild: electricity pylon von fsse8info, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de