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Energiewende: 2014 erneut mehr Unternehmen von EEG-Umlage teilbefreit

Kategorie: Strom

Die Strompreise sind in den vergangen Jahren stetig gestiegen. Eine der Ursachen für die jährlich steigenden Stromkosten sind fallende Börsenstrompreise, die zu einer Erhöhung der EEG-Umlage führen. Doch auch die teilweise Befreiung energieintensiver Unternehmen von der Zahlung der EEG-Umlage ist laut Experten für die hohen Strompreise für Privatverbraucher mitverantwortlich. Um Stromverbraucher zu entlasten, haben Union und SPD im Koalitionsvertrag deshalb festgehalten, Strompreis-Rabatte für Unternehmen zu „prüfen“ und in Zukunft weniger Unternehmen Rabatte bei der Zahlung der EEG-Umlage einräumen zu wollen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, werden kommendes Jahr aber entgegen dieser Absichtserklärung nicht weniger Unternehmen von Strompreis-Rabatten profitieren können, sondern sogar mehr.

Energiewende: 2014 erneut mehr Unternehmen von EEG-Umlage teilbefreit my power bill

EEG-Umlage beträgt 2014 schätzungsweise 23,6 Milliarden Euro

Wie das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bestätigte, sollen 2014 mehr als 2.700 Unternehmen teilweise von der Zahlung der EEG-Umlage befreit werden. Etwa 2.300 energieintensiven Unternehmen war 2013 eine Reduzierung der Zahlung der Ökostrom-Umlage bewilligt worden. 2011 waren es lediglich 818 Unternehmen, 2012 profitierten 979 Firmen von Strompreis-Rabatten, 2013 waren es 2299. Die im kommenden Jahr privilegierten Unternehmen wollen insgesamt 5,1 Milliarden Euro einsparen. Das entspräche fast einem Fünftel der 23,6 Milliarden Euro, die 2014 für die EEG-Umlage schätzungsweise anfallen. Energieintensive Unternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch von über einer Gigawattstunde (sprich 1 Million Kilowattstunden) können sich teilweise von der Zahlung der EEG-Umlage befreien lassen. Laut Bundesregierung haben die Strompreis-Rabatte vor allem den Zweck, die Wettbewerbsfähigkeit international agierender Unternehmen zu bewahren. In letzter Zeit ist diese Praxis aber zunehmend in die Kritik geraten, da immer mehr Unternehmen von Strompreis-Rabatten profitieren, auch solche wie die Deutsche Bahn, die offensichtlich nicht dem Druck des internationalen Wettbewerbs ausgesetzt sind.

Stromanbieter-Wechsel kann Stromkosten einsparen

Auch der EU ist die teilweise Befreiung energieintensiver Unternehmen von der Zahlung der EEG-Umlage seit langem ein Dorn im Auge. Bereits im Juni 2013 hatte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia eine beihilferechtliche Prüfung der Strompreis-Rabatte in Deutschland bestätigt. Noch vor Weihnachten soll nun ein Beihilfeverfahren gegen Deutschland eingeleitet werden. Sollte die EU ein Verbot oder Einschränkungen der Strompreis-Rabatte erwirken, kämen auf betroffene Unternehmen Mehrkosten in Milliardenhöhe zu. Verbraucherschützer fordern seit langem eine gerechtere Verteilung der Kosten der Energiewende auf alle Stromverbraucher. Zudem weisen sie darauf hin, dass Stromverbraucher ihre Stromkosten auch durch eigenes Handeln beeinflussen können: Da einige Stromanbieter zwar steigende Umlagen und Abgaben an ihre Kunden weitergeben, nicht jedoch sinkende Beschaffungskosten, andere wiederum schon, kann ein Stromanbieter-Wechsel großen Einsparungen zufolge haben. Bild: my power bill von Brendan Wood, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de