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Strompreise: DIW-Experten bezweifeln Entlastung durch EEG-Reform

Kategorie: Strom

Seit einigen Wochen steht fest, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr von derzeit etwa 5,28 Cent pro Kilowattstunde auf rund 6,24 Cent/kWh steigen wird. Viele Stromanbieter haben bereits Strompreis-Erhöhungen ab Januar 2014 angekündigt. Unter anderem, um Stromverbraucher zu entlasten, verhandeln Politiker von CDU und SPD seit einiger Zeit in Koalitionsgesprächen über eine mögliche Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Wirtschaftsforscher bemängeln aber, dass sich durch die schwarz-roten Pläne zur Umgestaltung der Energiewende keine spürbaren Strompreis-Reduzierungen für Stromverbraucher ergeben werden.

Strompreise: DIW-Experten bezweifeln Entlastung durch EEG-Reform unplugging the machine

Energiewende werden „Flügel gestutzt“

Laut Wirtschaftsexperten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sind die Pläne für die zukünftige Gestaltung der Energiewende, die derzeit in Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD geschmiedet werden, ungeeignet, um die Strompreise spürbar zu senken. DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert zufolge gehen die Strompreis-Steigerungen vor allem auf Strompreis-Rabatte der Industrie und sinkende Börsenstrompreise zurück. Der Frankfurter Rundschau sagte Kemfert, dass die Strompreise kaum gesenkt werden könnten, wenn die Strompreis-Ausnahmeregelungen für die Industrie nicht „nennenswert begrenzt“ und der Börsenstrompreis nicht stabilisiert würde. Auch die Grünen sehen die schwarz-roten Pläne mit Skepsis und kritisieren die bisherigen Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen. Der Energiewende würden durch die bisher beschlossenen Maßnahmen zur Neugestaltung „die Flügel gestutzt“, mahnt Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn. Bisher hätten sich CDU und SPD darauf geeinigt, den Ökostrom-Ausbau zu drosseln, dafür aber Kohlekraftwerke munter weiterlaufen zu lassen. Dadurch würden die CO2-Emissionen nicht reduziert. Zudem hätten sich die Verhandlungsführer von CDU und SPD nur auf einen Prüfauftrag für die Strompreis-Rabatte der Industrie geeinigt. Das sei ein „Offenbarungseid“ und würde letztlich bedeuten, dass private Stromverbraucher auch in Zukunft die Stromkosten für „Schlachthöfe, Bierhersteller und Braunkohletagebau“ mitbezahlen sollen.

Strompreis-Erhöhungen bei vielen Stromanbietern

Einige Stromversorger haben für 2014 bereits Strompreis-Erhöhungen angekündigt. Andere versuchen, die gesunkenen Börsenstrompreise an ihre Kunden weiterzugeben und wollen daher den Strompreis auch im kommenden Jahr relativ stabil halten. Strompreiserhöhungen müssen 6 Wochen im Voraus angekündigt werden, weshalb viele Stromverbraucher bereits über Preissteigerungen im kommenden Jahr informiert wurden. Bei Strompreis-Erhöhungen besteht immer ein Sonderkündigungsrecht. Verbraucherschützer empfehlen, Strompreise zu vergleichen und im Falle einer Strompreiserhöhung vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen und zu einem günstigeren Stromanbieter zu wechseln. Bild: unplugging the machine von Chris Phan, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de