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Ökostrom-Boom führt zu Stilllegungen konventioneller Kraftwerke

Kategorie: Strom

Bereits seit einigen Monaten drohen große Stromkonzerne in Deutschland mit massiven Stilllegungen ihrer Kraftwerke und daraus möglicherweise resultierenden Stromengpässen. Hintergrund ist eine steigende Erzeugung von Ökostrom, der vorrangig ins Stromnetz eingespeist wird. Konventionelle Kraftwerke, vor allem Gaskraftwerke, rentieren sich daher oft nicht mehr. Wie das Bundeswirtschaftsministerium Ende August 2013 mitteilte, sollen daher nun 15 unrentable konventionelle Kraftwerke vom Netz genommen werden. Die Warnungen der Stromkonzerne, es könne zu Stromengpässen kommen, seien laut Experten nur „alberne Drohgebärden“.

Ökostrom-Boom führt zu Stilllegungen konventioneller Kraftwerke Ökostrom

Atomausstieg ist ein Verlust-Geschäft für viele Kraftwerks-Betreiber

Für die großen Energieunternehmen E.ON oder RWE bringt der vor zwei Jahren von der Bundesregierung beschlossene beschleunigte Atomausstieg bis 2022 starke Gewinneinbußen mit sich. Atomkraftwerke werden nach und nach vom Netz genommen und fossile Kraftwerke sind aufgrund der bevorzugten Einspeisung von Ökostrom teilweise unrentabel. Vor allem Gaskraftwerke sind für Betreiber zum Verlustgeschäft geworden. Durch den Gas-Förder-Boom in den USA wird dort vielfach Gas zur Stromproduktion verwendet. In den USA geförderte Kohle wird günstig nach Europa verschifft, wodurch in Europa Kohle-Strom günstiger ist als Gas-Strom. Unternehmen, die in Gaskraftwerke als umweltfreundlichere alternative zu Kohlekraftwerken investiert haben, müssen deshalb oft Verluste hinnehmen. Viele Energiekonzerne drohen daher seit Längerem mit der Abschaltungen ihrer Kraftwerke und warnen, dass dies Netzzusammenbrüche zur Folge haben könnte. Laut Oliver Krischer, Bundestagsabgeordneter der Grünen, ist die „angebliche Gefährdung der Versorgungssicherheit“ aber lediglich eine „alberne Drohgebärde“ der Stromkonzerne. 15 Stilllegungsanträge seien bis Mitte Juli bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Nach eingehender Prüfung der Systemrelevanz kann die Bundesnetzagentur Stilllegungen genehmigen oder untersagen. Keines der Kraftwerke, die laut Bundesnetzagentur nun abgeschaltet werden sollen, ist „systemrelevant“, so das Bundeswirtschaftsministerium. Eine Abschaltung der Kraftwerke, welche sich vor allem in Norddeutschland befänden, stelle daher keine Gefährdung der Versorgungssicherheit dar.

Strom-Versorgungssicherheit durch Reservekraftwerke

Dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge solle auf Grundlage der neuen Reservekraftwerksverordnung entschieden werden, ob Anlagen, für die ein Stilllegungsantrag eingegangen ist, als Reservekraftwerke genutzt werden können. In einem solchen Falle könnten die betreffenden Anlagen gegen Sondervergütungen in Bereitschaft gehalten werden. Diese Reservekraftwerke sollen dann in Zeiten geringerer Stromproduktion oder im Winter flexibel zusätzlich benötigten Strom in das Stromnetz einspeisen. Bild: Ökostrom von marci_oder_so, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de