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Strompreise in Deutschland europaweit am zweithöchsten

Kategorie: Strom

Am 30. Mai 2011 – heute vor zwei Jahren – verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel die Aufhebung der zuvor beschlossenen Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke und erklärte den schon lange von den Grünen geforderten Atomausstieg auch zum Ziel ihrer Politik. Die Energiewende war beschlossen. Doch auch heute, zwei Jahre später, hat die Bundesregierung noch immer keine Lösung für die Vereinbarung von Atomausstieg und bezahlbaren Strompreisen gefunden. Die Strompreise in Deutschland sind derzeit die zweithöchsten Europas.

Strompreise in Deutschland europaweit am zweithöchsten Naturstrom

Strompreisbremse „boykottiert“ – laut Altmaier „unverantwortlich“

Wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am 27. Mai in Luxemburg mitteilte, lagen die Strompreise in Deutschland vergangenes Jahr durchschnittlich bei 26,8 Cent/Kilowattstunde. Nur in Dänemark und Zypern war der Strom mit jeweils rund 29 Cent pro kWh noch teurer. An der Kaufkraft gemessen zahlten die Deutschen zusammen mit den Polen am zweitmeisten für ihren Strom – nur die Zyprer mussten noch tiefer in die Tasche greifen. Eurostat zufolge sind die Stromkosten in Europa seit Jahresmitte 2011 um rund 6,6 Prozent gestiegen, nachdem sie bereits im Vorjahr um 6,3 Prozent angestiegen waren. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck hat die Bundesregierung anlässlich des zweiten Jahrestags der Verkündung der Energiewende und der europaweit steigenden Strompreise zu einer raschen Entwicklung eines „realistischen bundesweiten Gesamtkonzepts zur Umsetzung der Energiewende im europäischen Kontext“ aufgefordert. Gleichzeitig hat Bundesumweltminister Peter Altmaier der Opposition neue Verhandlungen über seine zuvor gescheiterte „Strompreisbremse“ angeboten. Dass SPD und Grüne seinen vorherigen Entwurf mit dem Inhalt einer Begrenzung der Strompreise „boykottiert“ haben, nannte Altmaier der Welt am Sonntag gegenüber „unverantwortlich“. Daher sucht er nun erneut das Gespräch mit den Parteien. Doch während sich die Grünen offen gegenüber neuen Verhandlungen zeigen, lehnt die nordrhein-westfälische Regierung (SPD) dem Handelsblatt zufolge ein erneutes Gespräch bisher ab.

EEG-Umlage könnte zum Jahreswechsel auf 7 Cent/Kilowattstunde steigen

Im April 2013 war die vom Bundesumweltminister geforderte Strompreisbremse gescheitert. Altmaier wollte die steigenden Strompreise durch eine Stabilisierung der EEG-Umlage, sowie eine gerechtere Verteilung der Kosten der Energiewende auf Privatverbraucher und Industrie aufhalten. So sollten Privatverbraucher durch eine größere Kostenübernahme der Industrie entlastet werden und die EEG-Umlage auf ihrem derzeitigen Stand von 5,3 Cent/Kilowattstunde verbleiben. Sollten die nun geplanten Gespräche über eine Lösung der Strompreis-Problematik wieder scheitern, könnte die EEG-Umlage dem Bundesumweltministerium zufolge schon zum Jahreswechsel auf bis zu 7 Cent/Kilowattstunde steigen. Bild: Naturstrom von Razza Mathadsa, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de