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Trotz Atomausstieg: Strom-Knappheit bleibt aus, Stromexport steigt

Kategorie: Strom

Stromknappheit, Versorgungsengpässe, Deutschland ohne Elektrizität. Das waren die Prognosen einiger Experten nachdem die Bundesregierung 2011 nach dem Atomreaktorunfall in Fukushima die Energiewende beschloss. 2011 sind acht deutsche Atomkraftwerke abgeschaltet worden. Neuesten Zahlen des statistischen Bundesamtes zufolge führt die Energiewende aber scheinbar nicht zu einer Stromknappheit – im Gegenteil: Die Bundesrepublik hat 2012 sogar mehr Strom exportiert als importiert. Insgesamt war der Stromexport so hoch wie seit vier Jahren nicht mehr.

Trotz Atomausstieg: Strom-Knappheit bleibt aus, Stromexport steigt Windrad 1

100 Prozent Ökostrom-Versorgung zu Pfingsten möglich

Mit Bezug auf Angaben der vier führenden Übertragungsnetzbetreiber berichtete das statistische Bundesamt am Dienstag, dass Deutschland vergangenes Jahr alles in allem 22,8 Terawattstunden Strom mehr aus- als eingeführt hat. Somit ist der Exportüberschuss letztes Jahr so hoch gewesen wie seit vier Jahren nicht mehr. Bundesweit scheint also mit den Erneuerbaren Energien ausreichend Strom produziert zu werden. Rainer Baake, ehemaliger Staatssekretär im Bundesumweltministerium und jetziger Direktor der Plattform Agora Energiewende, geht sogar noch weiter. In einem Interview mit dem Handelsblatt betont er, dass es bei günstigen Wetterbedingungen an Pfingsten das erste Mal Stunden geben könnte, in denen „rechnerisch der komplette Strombedarf durch Erneuerbare Energien gedeckt wird“. Dies wäre theoretisch auch an Ostern möglich gewesen. Da Deutschland über die Feiertage jedoch unglücklicherweise weitestgehend von einer dicken Wolkenschicht bedeckt war und sich auch der Wind eher zurückhaltend zeigte, wurde dieser symbolische Moment zu Ostern noch nicht erreicht.

Energiewende: Weiterhin kaum Lösungen für anstehende Probleme

Genau diese Gegebenheit zeigt die größte Schwachstelle der Erneuerbaren Energien auf: Die Schwankungen der Energieerzeugung aufgrund inkonstanter Wetterverhältnisse. Und auch die ungleiche Verteilung der regenerativen Energie-Anlagen verursacht Schwierigkeiten. Die Mehrzahl der Windräder steht aufgrund der günstigen Wetterverhältnisse im Norden Deutschlands während die meisten Fotovoltaikanlagen im Süden platziert sind. Der Unternehmensberatung A.T. Kearney zufolge könnte bis 2020 in Süddeutschland eine Versorgungslücke in Höhe von 6 Gigawatt entstehen, da die wenigen Sonnenstunden im Winter zur Stromversorgung nicht ausreichen und viele konventionelle Kraftwerke, die die Lücke hätten füllen können, vom Netz gegangen sind. Bild: Windrad 1 von Peter Heilmann, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de