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Ökostrom: EEG-Umlage laut Studie "Umverteilung von Arm zu Reich"

Kategorie: Strom

Die Strompreise steigen im kommenden Jahr unter andrem wegen der Erneuerbaren-Energien-Umlage (EEG-Umlage) für Millionen Stromverbraucher. Die höheren Stromkosten treffen insbesondere ärmere Menschen, die vergleichsweise viel von ihrem Einkommen für Strom ausgeben müssen. Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben nun errechnet, welche Folgen der Ökostrom-Ausbau bezüglich der Verteilungsgerechtigkeit hat: Die EEG-Umlage führt laut einer am Montag vorgestellten Studie "zu einer deutlichen Umverteilung von Arm zu Reich."

Ökostrom: EEG-Umlage laut Studie "Umverteilung von Arm zu Reich"
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Geringverdiener werden durch Energiewende relativ stark belastet

Der IW-Studie zufolge müssen die ärmsten 10 Prozent der deutschen Haushalte für die EEG-Umlage, mit welcher die vorrangige Einspeisung von Ökostrom finanziert wird, mehr als 1,3 Prozent ihres verfügbaren Einkommens ausgeben. Bei den reichsten 10 Prozent beträgt der Anteil des Einkommens, der für die EEG-Umlage anfällt, lediglich 0,2 Prozent. Michael Hüther, Chef des IW, spricht daher von einer "erheblichen verteilungspolitischen Schieflage". In absoluten Zahlen ist der Anteil des reichsten Zehntel zwar höher als der des ärmsten Zehntel der Bevölkerung, das IW prognostiziert für das kommende Jahr 10,75 Euro pro Monat gegenüber 8,75 Euro pro Monat, relativ werden Geringverdiener jedoch stärker belastet. Zudem gehören die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen, die von der EEG-Umlage direkt profitieren können, meist ohnehin zu denjenigen Haushalten, denen mehr Einkommen zu Verfügung steht. Dass durch die vermehrte Ökostrom-Förderung die Kosten für Erneuerbare Energien insgesamt sinken sieht der IW-Chef derzeit nicht, im Gegenteil: Für jede produzierte Kilowattstunde (kWh) Ökostrom zahlen die Verbraucher heute 112 Prozent mehr als im Jahr 2000. Damals kostete eine kWh Ökostrom 8,5 Cent, heute sind es 18,1 Cent. Den Grund hierfür sieht Hüther im starken Ausbau der Solarkraft und der Biomasse, da diese Formen der Energieerzeugung besonders teuer sind.

Bundesregierung nimmt durch höhere EEG-Umlage Milliarden ein

Für die Bundesregierung bedeutet eine steigende EEG-Umlage indes höhere Einnahmen, da auf die Strompreise, wie bei allen Gütern, die Mehrwertsteuer noch obendrauf kommt. Wie viel Geld die Bundesregierung durch die steigende Ökostrom-Förderung indes genau einnimmt ist umstritten. Während die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU mit Mehreinnahmen von 3,4 Milliarden rechnet, beziffert eine Sprecherin des Finanzministeriums die zusätzlichen Einnahmen auf "nur" 1 bis 1,5 Milliarden Euro. Günter Reisner von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU fordert angesichts der höheren Steuereinnahmen, den Stromverbrauchern die Mehreinnahmen wieder zurückzugeben. Das Instituts der deutschen Wirtschaft schlägt hingegen vor, die Ökostrom-Förderung nicht nur über die EEG-Umlage, sondern auch über das Steueraufkommen zu finanzieren, da dies sozialer und transparenter wäre. Im Finanzministerium gibt es derzeit allerdings keine konkreten Pläne, die Bürger bei den Strompreisen zu entlasten, beziehungsweise ihnen etwas zurückzuzahlen. Bild: you should see the heater this baby runs! von dhutchman, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de.