Banken müssen sich erneut einem Stresstest unterziehen

Die neue Europäische Bankenaufsicht (EBA) will erneut Großbanken in Europa auf Herz und Nieren prüfen. Der neue Belastungstest soll prüfen, wie krisenresistent die Geldinstitute sind. Mit verschärften Kriterien erhofft sich die EBA eine genauere Überprüfung.

Neue Spielregeln testen Banken strenger

Die EBA hat bereits angekündigt, dass es für den kommenden Stresstest verschärfte Bedingungen geben soll, da die Aufsicht aus den Fehlern der vergangenen Belastungsprobe gelernt hat. Mit diesem Test soll überprüft werden, ob die Geldinstitute in diesem Jahr für eine Finanzkrise gerüstet wären. Bis zum Ende nächster Woche will die EBA die Krisenszenarien an die teilnehmenden Banken verteilt haben. Diese sollen anschließend die Szenarien auf ihre eigenen Daten anwenden. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Juni bekannt gegeben. Die Namen der Banken, die sich dem Test unterziehen müssen, werden Mitte März veröffentlicht. Informationen zu der angewandten Testmethode sowie zu den einzelnen Maßstäben (beispielsweise die Höhe der Kernkapitalquote), werden ebenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt herausgegeben.

Risikounterschiede für Banken in den EU-Ländern

In 2010 hat die EBA 91 europäische Banken getestet, unter anderem auch 14 deutsche Kreditinstitute. Sieben Banken hatten den Stresstest nicht bestanden, darunter befand sich die verstaatlichte Hypo Real Estate aus München. Die Glaubwürdigkeit des Tests wurde wenige Zeit später mit dem Aufruf nach Staatshilfen für irische Großbanken, die zuvor den Test bestanden haben, erschüttert. Insbesondere hagelte es Kritik, weil der Test das Szenario einer Staatspleite, wie es in Griechenland der Fall war, nicht berücksichtigte. In dem neuen Stresstest sollen deshalb auch Risikounterschiede für Banken in den einzelnen EU-Ländern einbezogen werden.

Bild: Messe Frankfurt von Moritz Sirowatka, bearbeitet von Tarifo - CC-BY.