Strompreise steigen: Warnungen vor Abzocke der Stromanbieter
Kategorie: Strom
Strom wird für Millionen Haushalte teurer. Besonders Verbraucher, die noch nie ihren Stromanbieter gewechselt haben und deshalb vom örtlichen Grundversorger beliefert werden, müssen ab 2013 oft deutlich mehr bezahlen. Rund 850 Grundversorger gibt es in Deutschland, bereits 600 davon haben steigende Strompreise angekündigt, in der Spitze um bis zu 20 Prozent. Bundesumweltminister Peter Altmaier verspricht derweil langfristig preiswerte Energie, allerdings erst "ab 2020 oder 2025".
IRES 2012 von EnergieAgentur.NRW
IRES 2012 von EnergieAgentur.NRW
Warnungen vor Abzocke einzelner Stromversorger
Dass die Strompreise steigen liegt vor allem an der steigenden EEG-Umlage, die sich um knapp 1,7 Cent pro kWh erhöht. Hinzu kommen Steuern und weitere Abgaben wie die Kraft-Wärmekopplungs-Abgabe oder die neu eingeführte Offshore-Abgabe, die zusammengenommen noch einmal so viel wie die erhöhte EEG-Umlage ausmachen können. Der Bund der Energieverbraucher rechnet insgesamt mit einem gerechtfertigten Preisanstieg von 6 Prozent, der auf die steigenden staatlichen Abgaben zurückzuführen ist. Da viele Stromversorger ihre Preise teils deutlich stärker anheben warnt der Bund der Energieverbraucher vor Abzocke, die als "unverschämte Strompreiserhöhungen" bezeichnet wird: Bei den angekündigten Preissteigerungen würden die Stromkunden um gut 2 Milliarden Euro dreist abgezockt. Auch Umweltminister Peter Altmaier kritisiert die teils drastischen Erhöhungen einzelner Stromanbieter. Angesichts sinkender Börsenpreise für Strom wäre es "schwer zu verstehen", dass viele Energieunternehmen "mit ihrer Erhöhung deutlich über der Erhöhung der Erneuerbare-Energien-Umlage" liegen, so Altmaier gegenüber der dpa. Langfristig rechnet der Minister allerdings mit sinkenden Strompreisen: „Ab 2020 oder 2025 werden wir preiswerte Energie zur Verfügung haben."Altmaier fordert von Ländern Regeländerungen damit Strompreis nicht weiter ansteigt
Viele Unternehmen profitieren von Ausnahmeregelungen bei der EEG-Umlage, darunter Stadt- und Straßenbahnen, die nicht wirklich im Internationalen Wettbewerb stehen. 1,5 Cent pro kWh der EEG-Umlage, und somit fast der gesamte steigende Betrag gegenüber 2012, sind laut Altmaier auf diese Rabattregelungen zurückzuführen. Am Dienstag forderte der Umweltminister auf einem Kongress der Gewerkschaft IG BCE die Länder dazu auf, Vorschläge darüber zu machen, welche Betriebe die Ausnahmen nicht bräuchten. Die Opposition und Verbraucherschützer kritisieren, dass durch die vielen Ausnahmeregelungen der Strompreis für private Verbraucher unnötig ansteigt. Bild: IRES 2012 von EnergieAgentur.NRW, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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