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RWE und E.on ziehen sich aus Atomkraft-Projekten zurück

Kategorie: Strom

Die Energiekonzerne E.on und RWE haben in Deutschland lange für den Erhalt der Atomkraft gekämpft. Nach dem Beschluss der Energiewende und des beschleunigten Atomausstiegs wollten die beiden Stromversorger allerdings noch im Ausland neue Kernkraftwerke bauen. Nun wollen sich die beiden Konzerne aus laufenden Kernkraft-Projekten in England und Finnland zurückziehen. RWE will verstärkt auf Erneuerbare Energien setzten.

RWE und E.on ziehen sich aus Atomkraft-Projekten zurück Nuclear Power Plant Michigan City from the Dunes von Paul J Everett RWE-Chef Peter Terium sagte der Süddeutschen Zeitung, dass RWE aus dem Neubau von Atomkraftwerken aussteigen wird. Der Energiekonzern will aus strategischen Gründen keine neuen Kernkraftwerke mehr bauen. Horizon, die englische Atomtochter von RWE und E.on, soll verkauft werden. Stattdessen will Terium bei der  Solartechnik aufholen und verstärkt in Solarparks investieren, was bislang vernachlässigt worden wäre.

E.on verkauft Anteile an finnischem Atomkraft-Projekt

Der Energiekonzern E.on zieht sich ebenfalls aus dem Neugeschäft mit der Atomkraft zurück. Das finnische Konsortium Fennovoima, das ein Kernkraft-Projekt zwischen vier und sechs Milliarden Euro plant, teilte am Mittwoch mit, dass E.on seine Anteile in Höhe von 34 Prozent an dem Konsortium verkaufen möchte. Nun werde ein neuer Investor gesucht. E.on will sich aus Finnland zurückziehen. Eine Entscheidung darüber, ob das neue AKW in Finnland tatsächlich gebaut wird, gibt es noch nicht. RWE-Chef Terium sagte der Süddeutschen Zeitung, sein Unternehmen habe zu Beginn der Energiewende "vielleicht nicht immer alle Schritte richtig gemacht." Dass RWE die Solartechnik lange Zeit ablehnte bezeichnet Terium rückblickend als Fehler. Die Technik werde immer günstiger, im Süden Europas wäre die Photovoltaik bereits heute wettbewerbsfähig, dies könnte auch bald in Deutschland der Fall sein.

RWE-Chef rechnet für 2013 wegen Energiewende mit steigenden Strompreisen von 10 Prozent

Die Energiewende bezeichnet Terium zwar als richtig, allerdings wären mit dem Umbau der Energieversorgung auch drastische Strompreis-Steigerungen verbunden. Wegen steigenden Netzkosten, der steigenden EEG-Umlage und der Befreiung von Industrieunternehmen von den Netzentgelten rechnet der RWE-Chef für 2013 mit einer Stromkosten-Steigerung von "zehn Prozent und mehr" für private Stromverbraucher. Bild: Nuclear Power Plant Michigan City from the Dunes von Paul J Everett, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de