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Strompreis-Warnung an Merkel: Chemiebranche fürchtet um Wettbewerbsfähigkeit

Kategorie: Strom

In einem offenen Brief haben Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter der Chemiebranche Bundeskanzlerin Angela Merkel davor gewarnt, steigende Strompreise in Deutschland infolge der Energiewende würden die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche stark gefährden. Darüber hinaus würde das gesamte Industrienetzwerk des Landes "in Mitleidenschaft gezogen".

Strompreis-Warnung an Merkel: Chemiebranche fürchtet um Wettbewerbsfähigkeit 12.23.09 von es74273 Der offene Brief, der vom Präsidenten des Arbeitgeberverbandes Chemie, Eggert Vorscherau, dem Gewerkschaftschef der IG BCE, Michael Vassiliadis, sowie dem VDI-Präsidenten Klaus Engel unterzeichnet ist, liegt dem Handelsblatt vor. Dem Brief zufolge "steht der Produktions- und Forschungsstandort auf dem Spiel," sollte die Chemiebranche an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Chemiebranche fordert bezahlbaren Industriestrom

Angaben der Chemiebranche zufolge steigert ein höherer Strompreis von nur einem Cent pro Kilowattstunde (kWh) die Produktionskosten der Branche um ganze 500 Millionen Euro im Jahr. Die Strompreise sind einer der wichtigsten Kostenfaktoren der Chemieindustrie. Sollten die Strompreise steigen, dann droht der Branche zufolge der Verlust von Arbeitsplätzen. Zudem warnen die Spitzenvertreter in dem offenen Brief an Merkel vor Stromengpässen infolge der Energiewende. Neben der Chemieindustrie haben bereits andere Branchen in Deutschland Bedenken und Sorgen bezüglich der Energiewende geäußert, darunter die Textilindustrie, die Stahlindustrie und die Papierindustrie, die allesamt energieintensiv arbeiten. Strom ist für viele Betriebe dieser Branchen der bedeutendste Kostenfaktor und (mit)entscheidend für die Standortwahl. Einig sind sich die verschiedenen Branchen darin, dass Industriestrom in Deutschland bezahlbar sein muss.

Strompreis-Entlastungen für die Industrie werden von Haushalten und kleineren Firmen bezahlt

Entgegen der Warnung der Industrie weisen Befürworter der Energiewende darauf hin, dass energieintensive Firmen kaum für die Energiewende bezahlen müssen, da für sie eine stark verminderte EEG-Umlage gilt. Darüber hinaus können sie sich von den Netzentgelten und von CO2-Verschmutzungsgegühren befreien lassen. Die Befreiung auf der einen Seite führt jedoch zu höheren Belastungen auf der anderen Seite. So beklagt z.B. die Textilindustrie, dass sie selbst nicht von den geltenden Befreiung profitieren kann, stattdessen aber für die Entlastungen anderer Industriebranchen aufkommen müsse. Auch private Haushalte zahlen aufgrund einer steigende EEG-Umlage - auch eine Folge der Entlastung von Industriebetrieben - höhere Strompreise. Bild: 12.23.09 von es74273, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.