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Energiewende-Index: Netzbetreiber befürchten Stromausfall

Kategorie: Strom

Die Deutsche Energieagentur (dena) hat den aktuellen Energiewende-Index veröffentlicht. In diesem wird die Stimmung von Stromversorgern, Geschäftsführern, Politikern oder Netzbetreiber gemessen. Rund 2.000 Entscheidungsträger der Branche sind gefragt worden, wie sie die Energiewende beurteilen. Während sich die Werte in einigen Kategorien im Vergleich zum vorangegangenen Quartal verbessert haben, sind vor allem die Netzbetreiber hinsichtlich der Versorgungssicherheit skeptischer geworden.

Energiewende-Index: Netzbetreiber befürchten Stromausfall Nighttime Electricity von pcgeek86 Der Energiewende-Index wird in Zahlen zwischen 0 (sehr negativ) und 200 (sehr positiv) angegeben. Der Index-Wert für die Versorgungssicherheit lag mit 79,8 Prozent klar unter dem Durchschnitt von 100 Punkten. Insbesondere die Stromnetzbetreiber, welche die Stromversorgung sichern und Stromausfälle verhindern sollen, sind hierbei jedoch besonders pessimistisch: Ihr Index-Wert liegt bei nur noch 54,7 Punkten. Im 2. Quartal 2012 lag der Wert noch bei 66 Punkten.

Blackout-Gefahr wegen fehlenden Reserve-Kraftwerken

Der Ökostrom-Anteil hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig erhöht. Dadurch können manche konventionelle Kraftwerke nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Einige Kraftwerke sind von den Stromproduzenten deshalb schon außer Betrieb genommen worden. Vor allem an Wintertagen, an denen kaum Sonne scheint und fast kein Wind weht, könnte es aber sein, dass verstärkt auf Reserve-Kraftwerke zurückgegriffen werden muss. Da die Stromproduktion Erneuerbarer Energien nicht gleichmäßig ist sollten die Reserve- oder Backup-Kraftwerkskapazitäten in Deutschland steigen. Tatsächlich sind diese aber zurückgegangen. Mehrere Gaskraftwerke sind bereist stillgelegt worden. Die Bundesnetzagentur hat das Problem erkannt und der Regierung mehrere Vorschläge unterbreitet, wie Stromausfälle im kommenden Winter verhindert werden können. Diese hat bislang jedoch noch nichts unternommen.

Grünen-Politiker wirft Bundesregierung Worthülsen und Versäumnisse vor

Oliver Krischer, Netzexperte der Grünen, hat eine Anfrage an das Bundeswirtschaftsministerium gestellt, ob dieses die Vorschläge der Bundesnetzagentur umgesetzt habe. Dies sei bislang nicht geschehen. Krischer zufolge wäre dies aber dringend nötig. Der WELT sagte der Politiker: "Wieder einmal äußert sich Schwarz-Gelb in Worthülsen. Passiert ist bisher nichts." Bild: Nighttime Electricity von pcgeek86, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.