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Energiewende: Stromnetze in Ostdeutschland am Rande der Belastbarkeit

Kategorie: Strom

Die vermehrte Einspeisung Erneuerbarer Energien in das Stromnetz stellt die Netzbetreiber vor immer größere Herausforderungen. Der für Ostdeutschland zuständige Übertragungsnetzbetreiber 50Herz schlägt nun Alarm: Der schnelle Ausbau der Ökostrom-Anlagen "bringt die Netze an den Rand der Belastbarkeit," so Gunter Schreiber von 50Herz.

Energiewende: Stromnetze in Ostdeutschland am Rande der Belastbarkeit GOC Wild Beds and Edgy Herts 005: Pylon within a pylon von anemoneprojectors (Peter O) Scheiber sagte der Mitteldeutschen Zeitung, dass sein Unternehmen immer häufiger "auf Kante" fahren muss, da das Stromnetz in Ostdeutschland immer öfter überlastet wird, da zu viel Strom produziert wird, der nicht in die Netze eingespeist werden kann. Dies führt dazu, dass sogar Ökostrom-Anlagen abgeschaltet werden müssen um die Netze nicht zu sprengen.

Ökostrom-Anlagen musst 2012 ganze 57 Mal abgeschaltet werden

Dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz zufolge mussten zwischen 2008 und 2010 nur drei bis sechs Mal pro Jahr Anlagen vom Netz genommen werden um das Stromnetz stabil zu halten. Im vergangenen Jahr erhöhte sich diese Zahl auf 45. In diesem Jahr mussten bis Juli schon 57 Mal Windparks und Solaranlagen unplanmäßig abgeschaltet werden. Ursache hierfür ist, dass Ökostrom sehr unregelmäßig produziert wird. Manchmal sind die Kapazitäten zu gering, dann müssen Backup-Kraftwerke hochgefahren werden, manchmal wird jedoch auch zu viel Strom produziert, der weder gebraucht noch gespeichert werden kann. Da Ökostrom in Deutschland vorrangig in die Netze eingespeist wird, werden zunächst konventionelle Gas- und Kohlekraftwerke vom Netz genommen. Dies hat auch den Effekt, dass die Strompreise in diesem Fall aufgrund des hohen Angebots an der Strombörse sinken. Andererseits steigt aus diesem Grund die EEG-Umlage, da sich die festen Ökostrom-Vergütungssätze aus den Börsenpreisen und der EEG-Umlage, welche die Differenz zum Börsenpreis ausgleicht, zusammensetzt.

50Herz will 3,5 Milliarden in neue Stromnetz investieren

Damit der zusätzliche Ökostrom auch bei den Verbrauchern ankommt ist es nötig die Stromnetze auszubauen. 50Hertz plant deshalb Investitionen von mindestens 3,5 Milliarden Euro. Durch neue Stromtrassen könnte der Ökostrom dann beispielsweise in die industriestarken Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg transportiert werden. Diese planen jedoch ebenfalls die Erneuerbaren Energien stark auszubauen. Dass die Netzbetreiber mit dem Ausbau der Netze nicht vorankommen liegt auch an den Genehmigungsverfahren, die Jahre dauern können. Die Netzbetreiber erhoffen sich von der Politik daher neue gesetzliche Regelungen, durch welche der Netzausbau beschleunigt wird. Bild: GOC Wild Beds and Edgy Herts 005: Pylon within a pylon von anemoneprojectors (Peter O), CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.