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Strompreis-Entwicklung: Strompreis an der Börse sinkt, Stromrechnungen steigen

Kategorie: Strom

Bei der Einschätzung der Strompreis-Entwicklung herrscht Uneinigkeit: Die Stromkosten der Verbraucher steigen, die Strompreise an der Börse sinken, Umweltminister Altmaier spricht sich gegen teureren Strom aus und Ökostrom wird einmal als besonders kostspielig, ein andermal als prinzipiell günstig angesehen.

Strompreis-Entwicklung: Strompreis an der Börse sinkt, Stromrechnungen steigen Photovoltaik von Pink Dispatcher Wie komplex die Strompreis-Entwicklung in Hinblick auf die Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), den Handel an der Strombörse EEX, den Forderungen von Politik, Wirtschaft und Umweltschützern und dem Empfinden der Stromkunden ist, zeigen die momentanen Stellungnahmen im Vorfeld des Stromgipfels, der am 28. August 2012 in Berlin stattfinden soll. Für Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) kann die Energiewende nur gelingen, wenn Strom bezahlbar bleibt. Für Energiewissenschaftler steht jedoch fest, dass die Strompreise steigen müssen.

Strompreis-Entwicklung: Kosten der Energiewende

Durch den sogenannten Merit-Order-Effekt sinken die Preise pro kWh an der Strombörse. Die eingespeiste und gehandelte Menge Ökostrom, zumeist aus Solaranlagen gewonnen, hat Vorrang im Stromnetz und stellte im letzten Jahr 20 Prozent des Bedarfs, wodurch die traditionellen Kraftwerke ihre Strommenge weniger absetzen können. Die Kosten eines Kohlekraftwerks, die Gewährleistung der benötigten Kilowattstunden im Bedarfsfall und ihre Produktion, sind allerdings genauso hoch oder sogar höher, wenn weniger Leistung gefördert wird. Von Politkern wie dem Atomenergie-Verfechter Michael Fuchs (CDU) wird eines der Probleme auch in der bevorzugten Förderung der Photovoltaik gesehen, während der Bereichsleiter für Energie und Klimaschutz vom Öko-Institut e.V., Christof Timpe, die derzeitige Verschwendung von Energie bemängelt. Höhere Kosten könnten vor allem innerhalb der Industrie als größtem Abnehmer zum Stromsparen anregen. Fuchs sieht hingegen besonders bei Haushalten eine Mehrbelastung durch die Kosten der Energiewende.

Bruttostrompreis: über 45 Prozent Steueranteil

Der Bruttostrompreis errechnet sich nicht nur nach den an der Börse gehandelten Werten pro Kilowattstunde, sondern setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. So nehmen die Erzeugung von Strom, sein Transport, der Vertrieb, Konzessionsabgaben, Umsatz- und Stromsteuern, sowie die Umlagen aus dem EEG, dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz und der Stromnetzentgeltverordnung einen unterschiedlich hohen Stellenwert beim Strompreis ein. Derzeit entfallen etwas über fünfundvierzig Prozent des Bruttopreises auf diese Umlagen, Steuern und Abgaben. Um Strom aus Erneuerbaren Energien zu beziehen und dennoch nicht zu hohe Kosten zu haben, lohnt es sich für Stromkunden, in einem Strompreis-Vergleich die Anbieter in der jeweiligen Region zu ermitteln und bei einem möglichen Stromanbieterwechsel finanzielle und ökologische Vor- und Nachteile abzuwägen. Bild: Photovoltaik von Pink Dispatcher, CC BY SA - bearbeitet von Tarifo.de.