Ökostrom: NRW will wegen EEG-Umlage Geld aus Bayern

Erst letzte Woche polterte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer gegen den Länderfinanzausgleich, da Bayern angeblich zu viel zahle. Nun schlägt Nordrhein-Westfalen (NRW) zurück und fordert einen neuen Ausgleichsmechanismus aufgrund der Erneuerbaren-Energien-Umlage (EEG-Umlage). Da NRW viel mehr für die Ökostrom-Förderung zahlt, als das Land herausbekommt, verlangt es einen Ausgleich aus Ländern wie Bayern.

solar_thermal_panel1.JPG von JMacPherson Bürger des Freistaates profitieren von der EEG-Umlage. Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge hat Bayern 2011 rund 1,1 Milliarden Euro mehr durch die EEG-Umlage erhalten, als von den Stromverbraucher im Land dafür gezahlt worden ist. Stromkunden in NRW haben hingegen über 2,2 Milliarden mehr für die Ökostrom-Förderung bezahlt, als zurück ins Land geflossen ist.

SPD-Minister will Initiative gegen regionale Ungleichheiten vorbereiten

Garrelt Duin, Wirtschaftminister in NRW, möchte die regionalen Ungleichheiten bei der EEG-Umlage ausgleichen. Der SPD-Politiker bereit deshalb eine Initiative vor, die Stromkunden aus NRW entgegenkommen soll. Duin sagte der Rheinischen Post, es könne nicht sein, dass Stromverbraucher in NRW für die Solaranlagen bezahlen sollen, die auf Dächern in Bayern installiert sind. Die Opposition bezeichnete den Vorschlag des SPD-Politikers als "heiße Luft im Sommerloch". Die EEG-Umlage beträgt derzeit 3,6 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Diese wird von allen Stromverbrauchern bezahlt, allein große Industriebetriebe können sich von den Kosten befreien lassen. Die Einnahmen aus der Umlage gehen an die Betreiber von Ökostrom-Anlagen, die nach dem EEG gefördert werden. Neben Energiekonzernen können dies auch Privathaushalte sein, die Solaranlagen auf ihren Dächer haben. Bild: solar_thermal_panel1.JPGvon JMacPherson, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de