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Ökostrom: EEG-Umlage-Konto negativ - steigen Förderkosten?

Kategorie: Strom

Angaben der Netzbetreiber zufolge weist das EEG-Konto, auf dem die Förderung von Ökostrom verrechnet wird, im Juni zum ersten Mal in diesem Jahr einen negativen Betrag aus (-224 Millionen Euro). Im Vorjahr war dies erstmals im Juli der Fall. Der negative Kontostand könnte ein Indiz dafür sein, dass die Förderkosten für Erneuerbare Energien im kommenden Jahr stark ansteigen werden.

Ökostrom: EEG-Umlage-Konto negativ - steigen Förderkosten? Solar panels - on a roof in Hall Green - side view von ell brown Derzeit werden auf jede Kilowattstunde (kWh) verbrauchter Strom 3,59 Cent EEG-Umlage draufgerechnet. Mit diesem Geld werden die festen Einspeisevergütungen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes für Ökostrom-Anlagen finanziert. 2009 lag dieser Betrag noch bei 2,09 Cent, 2011 bei 3,54 Cent je kWh.

Ökostromförderung betrug im ersten Halbjahr 2012 über 9 Milliarden Euro

Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet, amprion, 50hertz und Transnet BW errechnen die Ein- und Ausgabepositionen des EEG-Ausgleichsmechanismus. Einnahmen, vor allem aus Zahlungen der EEG-Umlage, werden Ausgaben, vor allem für die Ökostrom-Vergütung, gegenübergestellt. Den Angaben der Netzbetreiber zufolge stehen im ersten Halbjahr 2012 Einnahmen in Höhe von rund 8,9 Milliarden Euro Ausgaben in Höhe von knapp 9,2 Milliarden Euro gegenüber. Der Kontostand Ende Juni 2012 wird mit -224 Millionen Euro angegeben. Sowohl die Einnahmen aus der EEG-Umlage, als auch die Menge an eingespeisten Ökostrom waren in den ersten sechs Monaten dieses Jahres relativ konstant. Allerdings sind die Ausgaben für die Ökostrom-Vergütungen im Sommer wesentlich höher als im Winter. Grund hierfür ist, dass im Winter vergleichsweise viel Windenergie und wenig Sonnenenergie eingespeist wird. Im Sommer wird hingegen deutlich mehr Sonnen- und weniger Windenergie erzeugt. Da die Fördersätze für Photovoltaik-Anlagen über denen von Windkraftanlagen liegen, sind die Ausgaben im Sommer (knapp 2,2 Mrd. Euro im Juni) höher als die Ausgaben im Winter (knapp 1,1 Mrd. Euro im Februar). Den Netzbetreibern zufolge ist es durchaus normal, wenn das EEG-Konto im Sommer ins Minus fällt, da Ende des Jahres die windreichen Wintermonate das Saldo wieder ausgleichen können. Allerdings hat der Sommer eben erst begonnen, 2011 rutschte das Konto erst im nicht gerade sonnenreichen Monat Juli leicht ins Minus. Erst im Dezember konnte wieder gerade so ein leichtes Plus in Höhe von 80 Millionen Euro erzielt werden.

EEG-Umlage könnte 2013 auf 4 bis 5 Cent betragen - steigen Stromkosten für Privathaushalte?

2011 betrugen die Ausgabepositionen des EEG bis Ende Juni rund 6 Milliarden Euro, im gesamten Jahr waren es schließlich gut 16 Milliarden. In der ersten Jahreshälfte 2012 summierten sich die Ausgaben bereits auf rund 9,2 Milliarden. Es wäre nicht überraschend wenn diese wie im Vorjahr weiter ansteigen werden. Dadurch könnte das EEG-Konto am Jahresende im Minus abschließen. Ein möglicher Fehlbetrag musste von den Stromverbrauchern durch eine dementsprechend höhere EEG-Umlage in 2013 ausgeglichen werden. Die Netzbetreiber schätzen die EEG-Umlage im kommenden Jahr auf 4 bis 5 Cent pro kWh. Wenn die EEG-Umlage steigt, wovon auszugehen ist, dann können auch die Strompreise für Verbraucher steigen. Wer auf seine Stromkosten achtet und sich nicht willkürlichen Preissteigerungen aussetzen will, der sollte seinen Strom von einem günstigen Stromanbieter beziehen. Um sich vor schnellen und hohen Preissteigerungen zu schützen ist es ratsam, einem Stromtarif mit einer Preisgarantie zu wählen. Verträge mit einer eingeschränkten Preisgarantie schließen Erhöhungen von Abgaben, wie etwas der EEG-Umlage, meist aus. Bild: Solar panels - on a roof in Hall Green - side view von ell brown, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de