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Strompreise könnten laut Jürgen Trittin manipuliert sein

Kategorie: Strom

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, hat in einem Interview mit der Westdeutschen Zeitung (WZ) den Verdacht geäußert, dass die Strompreise in Deutschland möglicherweise gezielt manipuliert werden. Trittin bringt deshalb eine Markttransparenzzentrale ins Gespräch. In dieser könnte ergründet werden, warum die Strompreise für Endverbraucher steigen, obwohl die Steuerlast unverändert bleibt.

Strompreise könnten laut Jürgen Trittin manipuliert sein Jürgen Trittin, Fraktionsvorsitzender B90/Die Grünen von boellstiftung

Stromanbieter erhöhen regelmäßig ihre Strompreise

Nicht erst seit der Energiewende steigen die Preise für Stromkunden. In den letzten Jahren kannte der Strompreis meist nur eine Richtung: Es ging immer weiter nach oben, die Stromrechnung vieler Endverbraucher fiel Jahr für Jahr höher aus. Auch in diesem Sommer haben wieder zahlreiche Stromanbieter ihre Preise erhöht oder Strompreiserhöhungen angekündigt, darunter neben vielen Stadtwerken die großen Energiekonzerne E.on, RWE und EnBW. Trittin fragt sich in der WZ, warum der Strompreis an der Strombörse seit dem Atomausstieg gefallen ist, die Preise für die Endverbraucher aber trotzdem ansteigen? Die Steuerlast hat sich dem ehemaligen Bundesumweltminister zufolge seither nicht erhöht. Der Strompreis an der Energiebörse in Leipzig ist im letzten Jahr im Durchschnitt leicht gesunken. Trittin äußert daher die Vermutung, "dass die Strompreise durch gezielte An- und Verkäufe manipuliert sind." Der Grünen-Politiker schlägt deshalb eine Transparenzstelle vor, in welcher Merkwürdigkeiten auf dem Strommarkt untersucht werden sollen. Zur Bedeutung von Abgaben wie Netzentgelte oder der Erneuerbaren-Energien-Umlage (EEG-Umlage), sowie zu den Befreiungen von großen industriellen Betrieben von eben diesen, äußert sich Trittin in dem WZ-Interview nicht.

Trittin: Ökostrom-Anteil steigt weiter, Atomstrom-Anteil wird sinken

Der Atomausstieg und die Diskussion um die Energiepreise kann Trittin zufolge den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht aufhalten. Der Fraktionschef sagte der WZ, er rechne damit, dass der Ökostrom-Anteil in Europa in den kommenden 10-15 Jahren weiter ansteigen wird, während andererseits der Anteil an Atomstrom immer geringer wird. Dass die Strompreise und viele Strompreiserhöhungen nicht unmittelbar mit der Energiewende begründet werden können zeigt ein Strompreisvergleich: Die Preise der verschiedenen Anbieter sind unterschiedlich hoch. Während einige Versorger die Preise stetig erhöhen bieten andere eine Preisgarantie von einem oder zwei Jahren an - und zwar zu günstigeren Konditionen. Verbraucherschützer und Energieexperten raten deshalb immer wieder dazu sich Preissteigerungen nicht gefallen zu lassen, sondern stattdessen den Stromanbieter zu wechseln. Bild: Jürgen Trittin, Fraktionsvorsitzender B90/Die Grünen von boellstiftung (Stephan Roehl), CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.