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Strompreis: Vattenfall-Chef sagt Steigerung um 30 Prozent vorraus

Kategorie: Strom

Der Energiekonzern Vattenfall ist, wie die anderen großen Stromanbieter E.on, RWE und EnBW auch, stark vom Atomausstieg betroffen und passt derzeit seine Energieversorgung den neuen Gegebenheiten an. Der Konzern akzeptiert zwar die Energiewende, will jedoch einen Schadensersatz für die Abschaltung seiner Atommeiler. Beim Strompreis rechnet Vattenfall vor allem für Privatkunden mit Steigerungen von rund 30 Prozent.

Strompreis: Vattenfall-Chef sagt Steigerung um 30 Prozent vorraus kraftwerk2019 von art.anti.de Tuomo Hattaka, Europachef von Vattenfall, sagte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), dass der Strompreis für private Verbraucher bis 2020 voraussichtlich 30 Prozent höher als heute sein wird. Der Großhandelspreis von Strom wird sich nach Einschätzung des Vattenfall-Chefs hingegen kaum ändern.

Vattenfall will notfalls gegen Atomausstieg klagen

Da Vattenfall die Interessen seiner Aktionäre befriedigen muss besteht der Konzern auf einer Entschädigung für den beschleunigten Atomausstieg und will diese notfalls mit einer Klage durchsetzen. Hattaka sagte der FAZ, sein Unternehmen würde nicht Jammern, sondern sich an der Umsetzung der Energiewende beteiligen. Dennoch fordert der Vattenfall-Chef aufgrund der Aktionärsinteressen eine "faire Kompensation". Anders als in Deutschland will Vattenfall in Schweden weiter auf die Atomkraft setzen. In dem skandinavischen Land ist es erlaubt neue Kernkraftwerke zu bauen, um bestehende Atommeiler zu ersetzen. Vattenfall-Chef Hattaka glaubt, dass die Bedeutung der Atomkraft zukünftig zwar zurückgehen wird, allerdings würde Atomstrom weiterhin eine Rolle bei der europäischen Stromversorgung spielen. Hattaka schätzt den Atomstrom-Anteil am EU-Energiemix im Jahr 2030 auf 15 bis 20 Prozent.

Strompreis entkoppelt sich vom Großhandelspreis

Dass die Strompreise für private Verbraucher steigen, die Preise an den Börsen hingegen kaum, liegt laut Hattaka daran, dass durch die Energiewende die Ernneuerbare-Energien-Umlage und die Netzentgelte steigen. Da durch den Zubau von Erneuerbaren Energien neue Strom-Kapazitäten geschaffen werden sollten sich die Großhandelspreise kaum ändern. Die Kosten für die neuen Ökostrom-Kapazitäten und die neuen Stromnetze schlagen sich allerdings auf den Strompreis nieder, weshalb die Stromrechnung für private Verbraucher laut Vattenfall-Chef bis 2020 um vermutlich 30 Prozent über den heutigen Kosten liegen wird. Bild: kraftwerk2019 von art.anti.de, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de.