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Solarförderung gesenkt: Lohnen sich Investments in Photovoltaik noch?

Kategorie: Strom

Der Vermittlungsausschuss hat sich auf einen Kompromiss zur Solarförderung geeinigt: Die Subvention von Photovoltaik-Anlagen wird Rückwirkend zum 1. April um 20 bis 30 Prozent gekürzt, je nach Art und Leistung der Anlagen fallen die Kürzungen unterschiedlich hoch aus. Die Senkung der Solarförderung fällt damit zwar etwas geringer aus als ursprünglich von der Bundesregierung geplant, trotzdem fragen sich viele, ob sich ein Investment in Photovoltaik jetzt noch lohnt?

Solarförderung gesenkt: Lohnen sich Investments in Photovoltaik noch? solar array von Allan Henderson Das Handelsblatt weist darauf hin, dass für den Strom aus Solaranlage nicht nur feste Einspeisevergütungen für einen Zeitraum von 20 Jahren gezahlt werden, mit Photovoltaik-Anlagen lassen sich darüber hinaus auch Steuern sparen. So können z.B bereits bei der Anschaffung oder bei den Betriebsausgaben Steuern gespart werden, allerdings müssen hierbei die gesetzlichen Bestimmungen beachtet werden.

Investments in Solaraktien sind sehr risikoreich

Das Wirtschaftsmagazin Capital analysiert in der Juli-Ausgabe 2012 die Rendite-Chancen und Risiken von Anlagen in Erneuerbare Energien. Solaraktien sind Capital zufolge nur etwas für Zocker, da sie ein hohes Risiko bergen und es nicht abzusehen sei, dass sich die Wettbewerbsbedingungen für Solarfirmen in absehbarer Zeit bessern. In den vergangenen Monaten mussten in Deutschland mehrere Solarunternehmen Insolvenz anmelden, darunter der einstige Börsenstar Q-Cells. Neue Solaranlagen lohnen sich dem Wirtschaftsmagazin zufolge seit der Kürzung der Solarförderung nicht mehr für geschlossene Fonds. Auch von Investments in andere Erneuerbare-Energien-Anlagen rät Capital eher ab: Geothermie berge ein hohes Risiko, bei Biogas sei der Boom vorbei. Windkraft-Investments wären für Anleger OK, denen vier Prozent Rendite ausreichen. Hohe Renditen von 8 Prozent und darüber hinaus sind laut Capital bei Windkraft-Anlagen "nicht seriös".

Stiftung Warentest vergleicht Photovoltaik-Renditen

Die Stiftung Warentest bietet auf ihrer Homepage einen Rendite-Rechner für Solarstrom an. Dieser kalkuliert zwar (noch) mit den von der Bundesregierung vorgeschlagenen Fördersätze (Stand: 28.6.2012). Bei Kleinanlagen unter 10 Kilowatt entspricht der Kompromiss im Vermittlungsausschuss dem Regierungsvorschlag, bei Analgen mit einer Leistung von 10 bis 40 Kilowatt fallen die Kürzungen geringer aus. Nach Berechnungen der Stiftung Warentest halbieren sich die Renditen für Hausbesitzer nach den neuen Regelungen. Bei den alten Fördersätzen konnten durchschnittlich 6,73 Prozent Rendite erzielt werden, bei den neuen sind es im Schnitt nur noch 3,4 Prozent. Allerdings hängt die Rendite auch von den Anschaffungskosten der Anlage ab. Desto günstiger die Anlage (Made in China), desto höher fällt die Rendite aus. Den Rechner der Stiftung Warentest können Sie hier downloaden. Nach der Kürzung der Solarförderung sollten Anleger und Hausbesitzer sehr genau kalkulieren, ob sich ein Investment in Photovoltaik lohnt. Neben den Renditen sollte auch auf den Anschaffungspreis und auf die steuerlichen Möglichkeiten, die mit einer Solaranlage verbunden sind, geachtet werden. Bild: solar array von Allan Henderson, CC BY SA - bearbeitet von Tarifo.de.