Strompreis: Versorger erwarten Preissteigerungen und Gewinnrückgänge

Die Unternehmensberatung Horváth & Partners hat 73 Energieversorger über ihre Zukunftserwartungen befragt. Die an der Umfrage beteiligten Versorger decken 85 Prozent des Strommarktes in Deutschland ab, unter ihnen befinden sich 17 der 20 größten deutschen Gas- und Stromanbieter. Der Umfrage zufolge gehen 84 Prozent der Versorger davon aus, dass die Strompreise aufgrund der Energiewende steigen werden. Trotz der Preissteigerungen erwarten die meisten Stromanbieter Gewinnrückgänge.

Wind Power von nateOne Eine klare Mehrheit von 90 Prozent gab an, dass die Renditen für die Energieunternehmen zukünftig sinken werden. Besonders vor der Liberalisierung des Energiemarktes konnten viele Versorger gute Gewinne erwirtschaften. Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien wird die Konkurrenz auf dem Energiemarkt nach Ansicht der Stromanbieter zukünftig noch größer werden.

Windkraft-Standorte werden hart umkämpft werden

Der Umfrage folgend erwarten die Energieversorger, dass Windkraft zukünftig bei den Erneuerbaren Energien eine noch wichtigere Rollen einnehmen wird als heute. Bis 2020 wird erwartet, dass der Ökostrom-Anteil von Windkraft von 46 Prozent auf 73 Prozent ansteigen wird. Durch die steigende Bedeutung wird auch ein härterer Kampf um die Windkraft-Standorte erwartet. Auch um sich die Zustimmung der Bevölkerung zu sichern wollen viele Versorger die Bürger beim Windkraftwerks-Bau beteiligen. Gewinne erhoffen sich die Energieanbieter im Zuge der Energiewende der WirtschaftsWoche folgend vor allem durch energienahe Dienstleistungen oder bei der dezentralen Energieerzeugung. Die Erwartungen in die Elektromobilität sind klein, für konventionelle Gas- und Kohlekraftwerke wird mit sinkenden Margen gerechnet. Dass Deutschland sich durch die Energiewende auch in Zukunft selbstständig mit Energie versorgen kann, das denken nur wenige: 83 Prozent der Versorger glauben, dass Deutschland abhängiger von Stromimporten werden wird. 36 Prozent befürchten sogar, dass öfter mit Stromausfällen gerechnet werden muss. Bild: Wind Power von nateOne, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de.