Ergo kritisiert neue Bedingungen bei Wohngebäudeversicherung
Kategorie: Finanzen
Die Ergo Versicherung AG verspricht sich von dem Vorschlag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zur Ergänzung der Wohngebäudeversicherung nicht viel. Die Aufnahme von wetterbedingten Naturkatastrophen würde nicht zwingend eine Deckung bringen.
Keine Änderung in der Praxis bei Wohngebäudepolicen
Die Musterbedingungen, die der GDV vorgeschlagen hat, würden nach Meinung des Vorstands der Ergo Versicherung AG, Christian Diedrich, keine größen Änderungen in der Praxis bringen. Hausbesitzer müssen sich bisher separat mit einer Elementarschadenversicherung gegen die finanziellen Folgen bei Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen absichern. Doch nicht jeder Eigentümer bekommt auch den gewünschten Schutz. Beispielsweise erhalten Anwohner in Hochwassergebieten keine Deckung, was Verbraucherschützer kritisieren. Lediglich ein Viertel der Hausbesitzer ist gegen Elementarereignisse abgesichert. Auch die vom GDV vorgeschlagenen Musterbedingungen erhalten die Klausel, dass Versicherer auf Ausschluss des Elementarrisikos bestehen können. Einen Versicherungszwang gegen Elementarschäden fordern deshalb Verbraucherschützer. Diese Pflichtpolice wäre aufgrund einer größeren Risikomenge deutlich billiger als die bisherige Zusatzversicherung.Zunahme von Naturkatastrophen: Elementarschädenversicherung notwendig
Der Ergo Vorstand lehnt dennoch die Einführung einer obligatorischen Versicherung ab. Für die meisten Gebäude in Deutschland würde es möglich sein, eine Standardpolice zu bekommen. Lediglich für einen kleinen Teil der Fläche in Deutschland, rund 1,5 Prozent, sei eine individuelle Lösung notwendig. Diese kostet dann auch mehr Geld. Aufgrund der steigenden Zahl von wetterbedingen Naturkatastrophen in Deutschland steigt die Wichtigkeit von Versicherungen, die gegen Schäden am Haus ausgelöst von z.B. starken Niederschlägen oder Hitzewellen absichern. Zwischen 1970 und 2010 haben Naturkatastrophen in der Bundesrepublik wirtschaftlichen Schäden in Höhe von 79,6 Milliarden Euro angerichtet. Davon waren allerdings nur 31,7 Milliarden Euro abgesichert.Bild: Burn baby burn von ..stiina.. (Farben angepasst), CC-BY
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