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Röttgen-Rausschmiss: Bayern fordert von Altmaier Tempo bei der Energiewende

Kategorie: Strom

Niemand hat Norbert Röttgen öffentlich so scharf kritisiert wie Horst Seehofer. Nach dem Röttgen-Rausschmiss durch Kanzlerin Angela Merkel fordern der bayrische Ministerpräsident und sein Wirtschaftsminister, Martin Zeil von der FDP, Tempo: Die Energiewende ist ins Stocken geraden, viele Vorhaben kommen nicht voran, es droht ein Stillstand und das Verfehlen der angepeilten Ziele. Röttgens Nachfolger Peter Altmaier steht Seehofer zufolge eine "Herkulesaufgabe" bevor. Röttgen-Rausschmiss: Bayern fordert von Altmaier Tempo bei der Energiewende

Umweltminister Peter Altmaier muss Röttgens Versäumnisse nachholen

Die to-do-Liste des neuen Umweltministers ist lang: Neben der Reform der Solarförderung, die erst in der vergangenen Woche im Bundesrat gescheitert ist und nun beim Vermittlungsausschuss liegt, muss Altmaier sich mit der Suche nach einem atomaren Endlager beschäftigen. Da im nächsten Jahr Landtagswahlen in Niedersachsen sind - ein Land, das als Standort in Frage kommt - sehen viele Experten nur ein kurzes Zeitfenster, in dem ein parteiübergreifender Kompromiss möglich ist. Für eine erfolgreiche Energiewende fehlen neben neuen Kraftwerken, die die Atomkraftwerke ersetzen, auch neue Stromnetze. Dezentral erzeugter Ökostrom muss ins Netz eingespeist werden. Zudem muss Strom aus Erneuerbaren Energien aus Offshore-Windparks an Land, und von Norddeutschland nach Süddeutschland transportiert werden. Zeil sagte der SZ, dass Röttgen viel versäumt hat, das nun von Altmaier nachgeholt werden muss. Dabei wünscht sich der Wirtschaftsminister ein zielorientierteres Handeln.

Altmaier muss widerstreitende Interessen unter einen Hut bringen

Ein zielorientiertes Handeln ist hinsichtlich der Energiewende deshalb so schwierig, da es viele Akteure mit widerstreitenden Interessen gibt: Die großen Energiekonzerne investieren nicht in dringend benötigte Gaskraftwerke, da sich diese wirtschaftlich nicht lohnen. Ökostrom-Firmen, wie etwa Solarhersteller, fordern mehr Subventionen. Die Industrie fordert bezahlbare Strompreise. Bürger und Umweltschützer wehren sich gegen neue Anlagen und Stromnetze vor der eigenen Haustüre. All diese Interessen unter einen Hut zu bringen ist praktisch unmöglich. Altmaier steht vor einer "Herkulesaufgabe", die er schnell lösen muss, wenn der Atomausstieg wie geplant gelingen soll. Bild: EPP Congress Bonn von European People's Party - EPP, CC-BY-SA - bearbeitet von Tarifo.de.