Strompreise steigen wegen Energiewende laut Gutachten um 70 Prozent
Kategorie: Strom
Das Karlsruhe Institut für Technologie, kurz KIT, ist eine der renommierten deutschen Hochschulen, in der unter anderem die erste E-Mail Deutschlands empfangen worden ist. Für die IHK Baden-Württemberg hat das KIT ein Gutachten erarbeitet, aus dem hervorgeht, dass die Strompreise in Deutschland bis 2025 um 70 Prozent steigen werden. Grund für die Strompreissteigerung ist dem Gutachten zufolge die Energiewende.
Strompreise könnten für Privatverbraucher noch stärker steigen
Das KIT-Gutachten orientiert sich an der Entwicklung der Großkundenverträge. Diese zahlen in der Regel weniger pro Kilowattstunde (kWh) als Privatverbraucher. Für diese könnte der Preisanstieg deshalb noch höher ausfallen als die prognostizierten 70 Prozent. Dabei ist der Strom in Deutschland heute schon teurer als andernorts in Europa. Grund für die Strompreiserhöhungen sind der Ausbau der regenerativen Energien und der Ausbau der Stromnetze der nötig ist, um den erzeugten Ökostrom auch zu den Verbrauchern zu befördern. Bernd Bechtold, Karlsruher IHK-Präsident, befürchtet laut Welt, dass die deutsche Industrie an Wettbewerbsfähigkeit verliert, sollten die Preise wie vorhergesagt steigen. Zudem befürchtet die Industrie einen Blackout, der bisher nur durch Glück (noch) nicht eingetreten sei. Eine Möglichkeit die Energiewende zu stemmen ist mehr Energieeffizienz. Bechthold zufolge sind Betriebe in Baden-Württemberg heute schon sehr effektiv: Sie liegen 22 Prozent über dem Rest Deutschlands und sind sogar 30 Prozent effektiver als Betriebe in anderen Ländern Europas. Energieeffizienz alleine reiche aber nicht.Baden-Württemberg muss immer mehr Strom importieren
Durch den beschleunigten Atomausstieg sind in Baden-Württemberg zwei Atomkraftwerke abgeschaltet worden. Der Stromimport im Südwesten hat sich in den letzten Jahren von 17 Prozent auf 34 Prozent verdoppelt. Die grün-rote Regierung will vor allem mehr Windräder bauen, um den fehlenden Atomstrom auszugleichen. Um die selbstgesteckten Ziele zu erreichen müssten bis 2020 ganze 1.200 Windräder gebaut werden. Bechtold zufolge stehen bisher ganze sechs. Egal ob zukünftig mehr gebaut oder mehr importiert wird - beides kostet Geld, weshalb die Strompreise weiter ansteigen werden. Bild: Uni Karlsruhe von Metaphox, CC-BY-SA - bearbeitet von Tarifo.de.Deutschlandkarte
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