Madoff wirft Banken Mitwisserschaft vor

Der 72-jährige Bernhard Madoff hat Banken und Hedgefonds eine Teilschuld an dem von ihm aufgezogenen Schneeballsystem gegeben. Das sagte Madoff in einem Interview mit der New York Timesl, dass er im Gefängnis gab.

Tat nicht entschuldbar

Bernhard Madoff betrieb eine Beratungsfirma in der Investmentbranche und hatte dementsprechend mit vielen Banken direkt zu tun. Er warf ihnen vor stets von seinem Machenschaften gewusst, sich aber nie dazu geäußert, geschweige denn Geschäfte aus diesem Grund ausgeschlagen zu haben. Dies aus dem Grund, weil auch die Hedgefonds und Banken von diesem System profitiert hätten. Nach dem Auffliegen des Schneeballsystems, durch das er Aktionäre um insgesamt gut 65 Milliarden Dollar erleichterte, wurde Madoff im Jahr 2009 der Prozess wegen Betrugs gemacht, in dem er zu 150 Jahren Haft verurteilt wurde. Nun sitzt er North Carolina in Haft. Auch nach dem Bekanntwerden der Betrugstaten von Bernhard Madoff sorgte der Fall für Aufsehen. Im Dezember 2010 hatte sich zum Jahrestag des Auffliegens der Betrügereien seines Vaters, Mark Madoff, einer der Söhne, in seiner Wohnung in New York erhängt.

Vom Milliardär zum regulären Häftling

In seinem Interview – seinem ersten seit seiner Verhaftung – gab sich Madoff aufgewühlt und zerbrechlich, berichtet die das Interview führende Journalistin der New York Times. Er trat ihr in der Besucherzone in regulärer Gefangenenkleidung gegenüber- eine Situation, die er sich sicher vor ein paar Jahren noch nicht hätte vorstellen können.

Bild: no telling where the money went von Adam_T4 (Kontrastanhebung), CC-BY