Kernkraftwerke Cattenom: AKW an deutscher Grenze wegen Störfall abgeschaltet

Es ist noch keinen Monat her seit dem letzten Störfall, schon musste das Kernkraftwerke Cattenom, das an der deutsch-französischen Grenze liegt, erneut abgeschaltet werden. Grund für den Störfall ist ein technischer Defekt in einem Atom-Reaktorblock des AKW, aufgrund dessen das Atomkraftwerk am Dienstag vom Netz genommen werden musste. Der Störfall ist schon der ungefähr 750ste Defekt seit der Inbetriebnahme 1987.

Atomaufsicht stufte Sicherheitsmangel im Nachhinein als Störfall ein

Das AKW Cattenom hat vier aktive Reaktoren. Der jetzige Störfall ereignete sich ebenso wie der letzte Anfang Februar im Reaktor Nr. 2. Erst am 10. Februar war der Kernreaktor wegen eines Defekts automatisch vom Netz gegangen. Die französische Atomaufsicht hatte diesen Monat einen schon seit Jahren bestehenden Mangel bei der Sicherheit im Nachhinein als Störfall eingestuft. Cattenom liegt an der Grenze zu Luxemburg und zum Saarland. Die Grünen-Politikerin und Wirtschaftsministerin des Bundeslandes, Eveline Lemke, hat sich nach dem letzten Defekt für eine Abschaltung des Atomkraftwerkes ausgesprochen. Frankreich hatte zur selben Zeit enorme Schwierigkeiten bei der Stromversorgung. Durch die Kältewelle Anfang Februar musste das Land zeitweise deutschen Solarstrom importieren, da es in Frankreich besonders viele Stromheizungen gibt. Wäre das gesamte Kernkraftwerk in dieser Kältephase abgeschaltet worden, dann hätte sich die Situation in Frankreich wohl noch verschärft. Bild: Cattenom centrale nucléaire von Lourenço Tomás, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.de.