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Strom: Versorger erhöhen die Tarife

Kategorie: Strom

Deutschlands Energiepreise steigen weiter. Schon der Blick auf die Anzeigetafel an der Tankstelle lässt keinen Zweifel zu: Energie kostet viel Geld. Immer mehr Verbraucher bekommen die stark gestiegenen Preise auf den Weltenergiemärkten zu spüren. Spätestens zum Jahreswechsel müssen Millionen von Haushaltskunden deutlich mehr für Strom und Gas bezahlen. Denn aktuell berichten die Vergleichsportale Check24 und Verivox von mehreren hundert Gas- und Stromversorgern, insgesamt mehr als 190 Unternehmen, die vor allem ihre Grundversorgungstarife erhöhen wollen. Die Erhöhungen schwanken im Schnitt zwischen sieben und neun Prozent. Das bedeutet für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden Mehrausgaben von 146 Euro pro Jahr. Insgesamt sollen etwa 1,6 Millionen Haushalte von den Preissteigerungen betroffen sein.

Sinkende EEG-Umlage ermöglicht auch sinkende Preise

Doch nicht alle Stromanbieter erhöhen die Preise. Das Thema Stromanbieter wechseln ist demnach wichtiger denn je. Nach Angaben von Check24 sind 831 Stromgrundversorger in Deutschland aktiv. Der Netzagentur zufolge konnten Haushaltskunden im Jahr 2020 im Durchschnitt zwischen 142 Stromanbietern wählen. Das ist eine große Auswahl. Durch die zum Jahreswechsel sinkenden EEG-Umlage zur Förderung von Ökostrom können offensichtlich immerhin mehr als 20 Anbieter ihre Preise um gut zwei Prozent senken. Nach Angaben der Bundesnetzagentur beziehen nach wie vor rund 25 Prozent der Haushalte ihren Strom über den Grundversorgungstarif, also als teuerste Variante. Vor allem diese Zielgruppe sollte sich über einen einfach machbaren Wechsel des Tarifs oder des Anbieters informieren und den Wechsel dann auch vornehmen.

Auch Gasversorger erhöhen Tarife

Seit Mitte des Jahres haben laut Verivox auch insgesamt 463 Gasversorger die Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt beliefen sich die Erhöhungen um 21 Prozent. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeutet dies Mehrausgaben von 305 Euro im Jahr. Rund 3,9 Millionen Haushalte seien davon betroffen, so die weiteren Angaben. Auch Check24 rechnet mit einer jährliche Mehrbelastung von im Schnitt 369 Euro für den Musterhaushalt. Die Bundesnetzagentur zählt in Deutschland derzeit 684 Gasversorgungsunternehmen, die für die Belieferung der Haushaltskunden zur Verfügung stehen. In der sogenannten Grundversorgung bewegen sich rund 17 Prozent der Gaskunden, diese sollten einen Wechsel des Gasanbieters in Erwägung ziehen. Etwa 113 Gaslieferanten stehen den Verbrauchern zur Verfügung.

In der Summe schmerzen die Energiepreise

Fatalerweise benötigen alle Verbraucher Strom, viele auch Gas. Die wenigsten Haushalte kommen somit ohne drastische Mehrkosten durch diese Zeit. Beispielsweise Udo Sieverding, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, stellt fest: „Der Energiemarkt steht Kopf, und bei vielen Verbrauchern landen drastische Preiserhöhungen im Briefkasten oder Maileingang“. Er erinnert daran, dass Kunden bei einem Wechsel auf kurze Vertragslaufzeiten achten und eine frühestmögliche Kündigung im Kopf behalten sollten. Ein weiterer Ratschlag aus den Verbraucherzentralen fokussiert den eigenen Verbrauch der einzelnen Haushalte - nur so lässt sich aktuell mit Strom kostenneutral wirtschaften. Es sind oft Kleinigkeiten, die sich am Ende bemerkbar machen. Beispielsweise sollte der Fernseher nicht laufen, wenn ohnehin niemand zuschaut. Auch Laptops und Computer können ausgeschaltet werden, wenn man sie nicht nutzt. Weitere Energiefresser sind Wasserbetten, Terrarien mit Heizlampen und ähnliche schöne, aber teure Hobbys. Noch ein Tipp: Der Austausch von Heizumwälzungs- und Warmwasserzirkulationspumpen gegen Hocheffizienzpumpen kann ein kleines Kostenwunder bewirken. Bei der Warmwasserbereitung über Boiler oder Durchlauferhitzer spart der Austausch durch einen voll elektrisch geregelten Durchlauferhitzer etwa 30 Prozent Strom.

Den eigenen Verbrauch überprüfen

Wie hoch in diesem Jahr die Aufschläge bei der Stromrechnung bei den Verbrauchern und somit Stromkunden ausfallen, hängt auch vom jeweiligen Verbrauch ab. Dies verdeutlicht folgende Rechnung. Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Haushalts in Deutschland lag 2019 bei gut 3100 Kilowattstunden pro Jahr. Single-Haushalte verbrauchten im Schnitt weniger als 2000 Kilowattstunden und große Haushalte mit mindestens drei Personen durchschnittlich fast 5000 Kilowattstunden. Wer seine Stromkosten in Anbetracht der steigenden Preise im Griff behalten will, muss daher dringend den eigenen Verbrauch überprüfen.