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Strom und Gas werden noch teurer – Verbraucher können gegensteuern

Kategorie: Gas

Gas und Strom werden seit Jahren stets teurer, doch leider ändert sich der Trend weiterhin nicht: Auch in den nächsten Monaten gehen Fachleute davon aus, dass die Energiekosten weiter tendenziell steigen. Doch Verbraucher sind Preissteigerungen nicht komplett ausgeliefert - wichtig ist es, weiterhin einen Anbieterwechsel im Auge zu behalten. 
Leonora Holling, Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher, äußerte sich etwa dem Handelsblatt gegenüber mit den Worten: Allein der Anstieg des C02-Preises zum Jahreswechsel wird sich auswirken. Das gilt für Strom, da noch immer ein hoher Anteil der Stromerzeugung auf fossilen Quellen beruht. Und beim Gas schlägt der CO2-Preis ohnehin voll durch“. Die Strom- und Gaspreise würden in den kommenden Monaten tendenziell steigen, daran hätte sie wenig Zweifel, erklärte Holling. Mit dieser Einschätzung steht sie nicht alleine da. Auch Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie beim Vergleichsportal Check24, bestätigt, dass knapp 40 Gas-Grundversorger im August die Preise erhöht oder Preiserhöhungen angekündigt hätten. Dies zeige, dass die Verbraucher mit weiter steigenden Preisen rechnen müssen. Nach Medienberichten haben sich die deutschen Importe im Juli wegen höherer Preise für Öl, Gas und andere Energieprodukte so stark verteuert wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Einfuhrpreise stiegen um 15,0 Prozent zum Vorjahresmonat, so teilte es das Statistische Bundesamt mit. Auch an den entsprechenden Börsen steigen die Preise.

Steigende Inflationsrate kommt bei Verbrauchern an

Erschreckend: Eine höhere Zunahme gab es zuletzt im September 1981, damals während der zweiten Ölkrise (plus 17,4 Prozent). Alle Experten sind sich einig, dass diese Preissteigerung bei den Verbrauchern deutlich ankommen wird. Aktuell liegt die Inflationsrate bereits auf dem höchsten Stand seit 1993. Nach Einschätzung der Fachleute wird sich die Rate in den kommenden Monaten in Richtung fünf Prozent bewegen.

Energie wird immer teurer

Die Folgen sind deutlich spürbar, schon jetzt müssen deutsche Verbraucher müssen so viel für Gas bezahlen wie zuletzt im Jahr 2016. Auch Berechnungen des Vergleichsportals Verivox belegen weitere Preissteigerungen. Denn nach den Berechnungen stiegen die Gaskosten im ersten Halbjahr 2021 im Bundesdurchschnitt um mehr als acht Prozent, bezogen auf einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden. „Die niedrigen Stände der Gasspeicher in Deutschland und die weltweit steigende Gasnachfrage haben die 'Spotmarktpreise' für Gas im Laufe des Jahres mehr als verdoppelt“, erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Nach seiner Einschätzung wirkt sich der Anstieg der Gaspreise für die privaten Verbraucher aus. Auch der lange kalte Winter hat dafür gesorgt, dass mehr Gas benötigt wurde und die Vorräte in den Gasspeichern verbraucht wurden. Der Branchendienst energate gibt an, die deutschen Gasspeicher seien Mitte August nur zu rund 55 Prozent gefüllt. Verivox erklärt in dem Zusammenhang, dass in den letzten zehn Jahren der niedrigste Füllstand zu diesem Zeitpunkt bei 65 Prozent im August 2018 war. Im Umkehrschluss führt die starke Nachfrage zu weiter steigenden Preisen.

Anderen Berechnungen nach sind die Energiepreise für Haushalte zu Jahresbeginn um sieben Prozent gestiegen. Europaweit werden von Experten die vergleichsweise leeren Gasspeicher gesehen, auch politische Aspekte spielen eine Rolle. Gaspreissenkungen sind demnach in weite Ferne gerückt. Storck sieht weitere Steigerungen kommen, „wir erwarten in diesem Herbst eine größere Gaspreiswelle“. Neben höheren Großhandelspreisen benennt er den steigenden CO2-Preis für fossile Brennstoffe zum Jahreswechsel von 25 auf 30 Euro pro Tonne. „Diese Kosten geben viele Gasversorger direkt an ihre Kunden weiter“, meint Storck.

Die Preise, die am Ende von den Verbrauchern bezahlt werden müssen, hängen indes nicht nur vom Gaspreis an den Rohstoffmärkten ab. Nach Angaben des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie betrug der Wettbewerbsanteil im Jahr 2020 etwa 49 Prozent, also etwa die Hälfte. Etwa 26 Prozent des Preises entfallen aus Gas- und Umsatzsteuer. Weitere 25 Prozent des Gaspreis setzen sich aus Netzentgelten einschließlich Mess- und Abrechnungskosten zusammen - und diese sind bundesweit nicht einheitlich hoch, da sie von den Kosten des jeweiligen Netzgebiets und dem jeweiligen Gasabsatz in diesem Gebiet abhängen. Und genau daher macht es eben Sinn, bei Preiserhöhungen das Sonderkündigungsrecht in Anspruch zu nehmen - denn wer eine Gaspreiserhöhung bekommt, kann kündigen und zu zu einem günstigeren Gasversorger wechseln. Vor allem Haushalte, die über den Grundversorgungstarif des örtlichen Versorgers ihr Gas beziehen, sollten nicht zögern, mehrere hundert Euro können jährlich eingespart werden.