Strom und Gas: Weiterer Anstieg des Energieverbrauch
Kategorie: Strom
Sowohl der Energieverbrauch als auch die Strompreise in Deutschland steigen und steigen. Dies betrifft vor allem die privaten Haushalte, dennoch sind auch Unternehmen betroffen. So berichtet das Statistische Bundesamt, dass sich der Aufwärtstrend beim Energieverbrauch weiter fortsetzt, wenn man diese Steigerung denn mit dem Wort 'Aufwärtstrend' benennen möchte. Dabei spielt vor allem das Thema Heizen eine große Rolle. An die 71 Prozent des Energieverbrauchs entstehen, um die eigene Wohnung zu erwärmen. Nach den Zahlen des Bundesamts bezifferte sich der Bedarf im Jahr 2019 auf 772 Milliarden Kilowattstunden. Demnach lag der Verbrauch der Haushalte gut zehn Prozent höher als noch im Jahr 2012. Im Durchschnitt verbrauchte 2019 jeder der knapp 41 Millionen Haushalte in Deutschland 17.678 Kilowattstunden. Doch nicht nur der Verbrauch ist gestiegen, auch die Kosten für jede einzelne Kilowattstunde sind gestiegen. Vor allem private Haushalte sind daher mehr denn je darauf angewiesen, günstige Strom- und Gasanbieter auszuwählen und häufiger den Strom- und Gasanbieter zu wechseln.
Heizen, warmes Wasser und Haushaltsgeräte
Nicht nur fürs Heizen benötigten die Verbraucher Energie. Neben den etwa 71 Prozent, die eben für die warme Wohnung verwendet wurden, wurde mit Hilfe von Strom und Gas auch für warmes Wasser im Haushalt gesorgt. Immerhin an die 15 Prozent des Verbrauchs wurden hierfür registriert, Haushalts- und Elektrogeräte sorgten für 7,8 Prozent des Energieverbrauchs, direkt gefolgt von der Energie, die man fürs Kochen und die Beleuchtung braucht. Dabei bleibt offensichtlich Gas als Energieträger die Nummer eins für das Thema Wohnen, gefolgt von Strom und Mineralöl. Laut dem Statistische Bundesamt nimmt Gas als Energiequelle ganze 41 Prozent ein. Erneuerbare Energien sind mit gut 15 Prozent etwas auf dem Vormarsch. Doch um eine Energiewende zu ermöglichen, wird man nicht um den Bau von weiteren Stromleitungen herumkommen - dies wurde nun wieder einmal in verschiedenen Berichten bestätigt.
Für die Energiewende wird eine weitere Stromtrasse benötigt
Die Bundesnetzagentur hat bestätigt, dass das Stromnetz in Deutschland noch weiter ausgebaut werden muss. Neben den schon geplanten drei Stromleitungen soll daher noch eine vierte Stromtrasse errichtet werden, so die Agentur in ihren jüngsten Veröffentlichungen. Die Energiewende mache den Bau einer weiteren großen Nord-Süd-Stromverbindung erforderlich. Um künftig Engpässe vor allem im Großraum Frankfurt zu vermeiden, sei eine zusätzliche Gleichstromleitung zwischen Niedersachsen und Hessen notwendig, teilte die Behörde mit. Diese Leitung soll dann Windstrom von der Nordsee in den Süden transportieren.
Schon jetzt sind drei sogenannte Stromautobahnen aus dem Norden in den Süden geplant, die entsprechenden Verfahren laufen aber bereits. Die benannte vierte Verbindung muss erst geplant werden. Die Trasse soll dann von Rastede in der Nähe der Nordsee bis zum hessischen Bürstadt verlaufen. Schon vorhandene Verbindungen zu erweitern, sei keine Alternative, da viele der überlasteten Leitungen bereits verstärkt wurden oder noch werden, erklärte die Bundesnetzagentur. Entsprechend den üblichen Abläufen sind nun die Öffentlichkeit und Kommunen aufgefordert, mit Stellungnahmen zu dem Netzentwicklungsplan und den Prüfergebnissen der Bundesnetzagentur aktiv zu werden. Doch auch wenn es noch Anpassungen der Planungen geben wird, eines steht fest: Das Stromnetz muss weiter ausgebaut werden. Marco Wünsch, Experte für Energiemärkte bei der Forschungsgesellschaft Prognos, hat den Medien gegenüber bestätigt, „Beim Ausbau der Erneuerbaren und des Stromnetzes müssen wir viel schneller werden“. Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat seine Prognose zum voraussichtlichen Stromverbrauch 2030 um elf Prozent erhöht, auf jetzt 645 bis 665 Terawattstunden (TWh) pro Jahr.
Wechsel des Strom- und Gasanbieters bleibt elementar
In Anbetracht der Situation auf dem Energiesektor bleibt privaten Haushalten vor allem eines: Das Recht, den Anbieter zu wechseln. Denn gerade bei Preiserhöhungen ist in der Regel eine fristlose Kündigung möglich. Zeitgleich ist dann natürlich der Wechsel zu einem anderen Anbieter möglich, oft übernimmt der neue Anbieter die anfallenden Formalien. Laut Angaben der Verbraucherzentrale sind die Preiserhöhungen oft erheblich, bis zu 30 Prozent seien keine Seltenheit. Daher raten die Experten dazu, jedes Schreiben des Anbieters genau zu überprüfen und gegebenenfalls das Sonderkündigungsrecht in Anspruch zu nehmen. Denn so können die weiter steigenden Kosten zumindest ein wenig abgemildert werden.