Strom- und Gas-Preise so hoch wie schon seit Jahren nicht
Kategorie: Strom
Geld sparen geht jetzt nur noch durch einen Anbieterwechsel
Zu Beginn des neuen Jahres sind die Strompreise im örtlichen Grundversorgungstarif auf ein rekordverdächtiges Niveau gestiegen: Mit 33,77 Cent pro Kilowattstunde (kWh) ist Strom im Grundversorgungstarif teurer als jemals zuvor. In der Gas-Grundversorgung ist der Durchschnittspreis mit 7,54 Cent/kWh auf den höchsten Stand seit 12 Jahren geklettert. Diese Zahlen gibt Verivox an, mit einer Analyse zum Thema Preissteigerung hat sich das Portal nun zu Wort gemeldet.
In Deutschland bleibt der Strom sehr teuer
„Die Bundesregierung möchte die Haushalte bei den Strompreisen entlasten", so erklärt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Doch diese Entlastung sei bei vielen Haushalten nicht angekommen, obwohl die EEG-Umlage, die rund ein Viertel des Strompreises ausmache, auf 6,5 Cent/kWh gedeckelt worden sei. Stattdessen bleibe Deutschland bei den Strompreisen nach wie vor Weltspitze, so Stork. Die Zahlen, die nun auf dem Tisch liegen, geben ihm Recht: Zu Beginn des Jahres 2020 lag der durchschnittliche Strompreis im örtlichen Grundversorgungstarif bei 32,51 Cent/kWh. Ein Jahr später muss der Verbraucher vier Prozent mehr zahlen - für einen Drei-Personen-Haushalt macht das etwa 50 Euro pro Jahr aus.
Auch die Gaspreise steigen und steigen
Die Grundversorgungstarife für Gas verhalten sich ähnlich: Auch hier haben die Analysten eine Mehrbelastung in Höhe von 50 Euro berechnet. Der durchschnittliche Gaspreis ist innerhalb des letztes Jahres von 7,29 Cent/kWh auf 7,54 Cent/kWh gestiegen. Laut Verivox sind die Kosten im Gas-Grundversorgungstarif so hoch wie seit März 2009 nicht mehr. Für Januar und Februar 2021 hätten insgesamt 347 der rund 700 regionalen Gasversorger Preiserhöhungen von rund 7 Prozent angekündigt. Für den gleichen Zeitraum meldeten 14 Grundversorger Preissenkungen von durchschnittlich 6 Prozent, was einer Entlastung von rund 84 Euro pro Jahr entspricht.
Hilfreich ist der Wechsel aus dem Grundversorgungstarif in einen günstigen Tarif
Gerade jetzt ist es wichtig, bei einem Umzug genau hinzusehen. Denn standardmäßig teilen die Energieversorger Verbraucher dem Grundversorgungstarif zu. Dies greift bei jedem neuen Einzug. Der Kunde befindet sich zunächst im Basistarif. Und der ist vor allem deshalb teuer, weil er allen Kunden zur Verfügung gestellt werden muss. Nach Angaben der Bundesnetzagentur befinden sich immer noch über ein Viertel, genauer gesagt 27 Prozent der privaten Stromkunden und 18 Prozent der privaten Gaskunden in diesem lokalen Grundversorgungstarif - dabei ist das Sparpotenzial durch einen Anbieterwechsel deutlich gegeben.
Es gibt auch Tarife, mit denen sich Geld sparen lässt
Neben Deutschland gibt es in Dänemark ähnlich hohe Verbraucherpreise in Sachen Strom und Gas - es lohnt sich demnach, genauer hinzusehen. Denn obwohl insgesamt die Preise bundesweit steigen, sind die Preise einzelner, überregionaler Anbieter im Jahresvergleich gesunken: Und dies bedeutet, dass durch einen Anbieterwechsel mehr als in den Jahren zuvor gespart werden kann. Gerade da in Deutschland die Energiepreise hoch sind, lohnt sich ein solcher Wechsel daher um so mehr. Übrigens kann der Kunde, wenn er schon länger in seiner Wohnung wohnt, also nicht gerade umgezogen ist, auch den aktuellen Anbieter ansprechen und um einen günstigeren Tarif bitten. Sollte der Stromanbieter keinen solchen Tarif anbieten können oder wollen, ist eine Kündigung zum nächstmöglichen Kündigungstermin der nächste Schritt. Dann kann der Verbraucher einen Wechsel vornehmen. Wer sich nicht selber durch die Tarifvielfalt durcharbeiten möchte, kann sich mit Hilfe der verschiedenen Vergleichsportale wie Tarifo informieren.
Augen auf beim Anbieterwechsel
Um langfristig zu sparen, ist es sinnvoll, immer wieder zu wechseln. Denn viele Strom- und Gasanbieter geben im ersten Jahr einen Bonus für Neukunden. Diese Ersparnis fällt im zweiten Jahr weg. Dann steht wieder eine Preiserhöhung an - und genau dies gilt es zu vermeiden. Also sollte der Verbraucher immer auch die Preise ab dem zweiten Jahr ins Auge fassen und verschiedene Angebote anhand dieser Bedingungen vergleichen. Aufpassen sollte man im Bereich der zu günstigen Anbieter - im Falle einer Insolvenz wie es zum Beispiel bei der Teldafax Holding AG war, verliert der Kunde sein Geld.