Strom: So bleibt der eigene Verbrauch transparent
Kategorie: Strom
In Sachen Strom sind leider keine Erleichterungen für den Verbraucher zu erwarten. Die Preisexperten des Vergleichsportal Verivox rechnen im kommenden Jahr sogar mit 426 Euro plus für einen Standardhaushalt, allerdings bezogen auf die Strom- und Gaspreise. Bundesweit sind Abweichungen möglich. Denn die Preise setzen sich in verschiedenen Regionen unterschiedlich zusammen. Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg liegen wohl mit Erhöhungen um mehr als ein Drittel weit vorne. Aber auch in Nordrhein-Westfalen (20 Prozent), Niedersachsen (24 Prozent) und Schleswig-Holstein (25 Prozent) werden die Kosten weiter anziehen. So oder so wird es also teuer: Denn einer aktuellen Studie zufolge wird es in 2022 für die meisten betroffenen Haushalte Mehrkosten von mindestens einem Fünftel geben. Brennstoffe werden teurer, aber auch bei der elektrischen Energie kommen Aufschläge von vermutlich sieben Prozent zusammen. Beim Gas machten sich die Entwicklungen auf den globalen Energiemärkten bemerkbar, heißt es weiter. Hinzu komme der in diesem Jahr eingeführte CO2-Preis, der aktuell bei 25 Euro pro Tonne liegt und im kommenden Jahr auf 30 Euro steigt. Die deutschen Strompreise werden „wohl auch im kommenden Jahr die höchsten weltweit bleiben“, sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck den Medien gegenüber.
Tägliche Stromkosten auf einen Blick
In Anbetracht dieser Trends müssen Verbraucher sich auf einiges gefasst machen. Um dann am Ende des Jahres keinen Schock zu erleiden, sollte vor allem die Haushalte, die sparen müssen, die Stromkosten genau im Blick behalten. Denn nur wer weiß, wieviel Strom er an einem Tag verbraucht, kann realistisch einschätzen, welche Kosten auf ihn zukommen. Neben den generell hohen Kosten kommt noch ein weiteres Problem auf viele Haushalte zu. Denn wieder steht den Menschen ein Corona-Winter bevor. Und das bedeutet auch wieder mehr Home-Office. Die direkte Folge: Noch mehr Stromverbrauch im häuslichen Büro. Der Laptop braucht Strom, es wird öfter zu Hause gekocht, auch das Licht wird häufiger eingeschaltet - all das kostet. Umso wichtiger ist es, genau zu wissen, wie sich der Verbrauch entwickelt. Denn wenn zum Beispiel das Arbeiten zu Hause zu Mehrkosten führt, muss auch darüber mit dem Arbeitgeber gesprochen werden.
Um den Überblick zu behalten, sollten Verbraucher zunächst einmal wissen, dass sich die Stromkosten aus zwei Komponenten zusammensetzen: Das ist zum einen der fixe Grundpreis, also eine Grundgebühr, die jeden Monat unabhängig vom Verbrauch anfällt. Zu diesem Preis kommt dann noch der Arbeitspreis hinzu. Der ist verbrauchsabhängig und steigt mit dem jeweiligen Verbrauch. Wer jetzt wissen will, welchen Verbrauch und welche Kosten er am Tag generiert, der sollte täglich jeweils zur selben Uhrzeit den Stromzähler ablesen. Der jeweilige Zählerstand muss dann nur noch notiert werden. Wer das einige Tage so verfolgt, kann am Ende genau errechnen, wie viele Kilowattstunden wann verbraucht wurden. Nun gilt es, daraus die Kosten pro Kilowattstunde zu kalkulieren. Dies gelingt, indem die vertraglich festgesetzten Kosten für den so ermittelten Verbrauch angesetzt werden. Schnell liegen so die täglichen Stromkosten transparent vor. Allerdings müssen zu den jeweils verbrauchten Kilowattstunden eben noch die Kosten für den Grundpreis hinzugerechnet werden.
Dieser Tagesstromverbrauch verändert sich sicherlich im Verlauf des Jahres, mal ist man in Urlaub, mal ist es länger hell. Doch wer diese Methode anwendet, bekommt zumindest ein gutes Gefühl für die Kosten, die da auf ihn zukommen. In der Regel geht man davon aus, dass ein Ein-Personen-Haushalt etwa 2000 bis 3000 Kilowattstunden im Jahr verbraucht. Bei einem Vier-Personen-Haushalt sind es schon bis zu 5000 Kilowattstunden, die noch als durchschnittlicher Verbrauch gelten. So oder so, gegen die hohen Stromkosten gibt es kaum eine Geheimwaffe. Dennoch sollten Verbraucher gerade in Anbetracht der Preise immer wieder überprüfen, ob sie den Stromanbieter wechseln wollen. In 2020 gab es deutschlandweit insgesamt 1350 Stromanbieter. Mit etwas Glück findet man immer wieder einen Anbieter, der günstiger ist. Wechseln lohnt sich also und ist schnell umgesetzt.