Strom: Preise steigen weiter
Kategorie: Strom
Nachdem die Gaspreise in den letzten Wochen das Hauptthema waren, sorgen nun die Strompreise für Schlagzeilen. Denn nicht nur beim Heizen schlägt die Inflation der Energiepreise zu: Auch Strom wird immer teurer. An der Börse erzeugt der Strompreis inzwischen und ganz aktuell einen Rekord nach dem anderen, die Tendenz ist hier weiter steigend. Für die gleiche Menge Gas wie im letzten Jahr müssen Verbraucher derzeit teilweise Hunderte Euro mehr zahlen. Der Strompreis scheint nun ähnlich für unangenehmen Überraschungen zu sorgen. Im August 2021 kostete eine Megawattstunde noch 83 Euro, in der Spitze sind es derzeit 643 Euro – fast eine Verachtfachung in nur zwölf Monaten, so kann man es sich ausrechnen.
Verivox rechnet mit weiteren Kostensteigerungen für Verbraucher
Das Vergleichsportal Verivox rechnet in diesen Fällen oft die konkreten Zahlen aus: „Aktuell liegen die Stromkosten für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 KWh im bundesweiten Durchschnitt bei 1832 Euro. Vor zwölf Monaten lag der Durchschnittspreis noch bei 1213 Euro,“ ist dort zu lesen. „Damit liegen wir bereits jetzt bei einem Durchschnittspreis von fast 46 Cent pro Kilowattstunde bei einem Drei-Personen-Haushalt“, sagt Verivox-Experte Thorsten Storck. „Da die Preise an der Strombörse immer neue Rekorde erreichen und aktuell bei über 60 Cent pro KWh – noch ohne Netzentgelte, Stromsteuer, andere Umlagen und Mehrwertsteuer - liegen, gehen wir von noch weiteren Preissteigerungen für die Haushalte aus. Das wird die finanzielle Belastung noch weiter verschärfen," vermutet er. Verivox hat den derzeitigen Stand für verschiedene Muster-Haushalte ausgerechnet. Selbst im günstigsten Szenario verteuert sich die Stromversorgung um über 48 Prozent. Diese Situation bedeutet Chaos und weitere Kosten für die Verbraucher. „Die Katastrophe ist bereits da“, sagte Thierry Bros, Professor für internationale Energie in Paris gegenüber Bloomberg. „Ich denke, die Hauptfrage ist, wann die Staats- und Regierungschefs der EU aufwachen werden“, so wird er weiter zitiert. Das sind keine guten Aussichten für die Verbraucher. Die Bundesbürger müssen sich nicht nur beim Heizen, sondern auch beim Strom auf Kostensteigerungen gefasst machen. Stromsparen und ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter sind Maßnahmen, die jetzt dringend sind.
Verbraucher sollten Wechseloptionen prüfen
Viele Stadtwerke haben ihre Kunden bereits angeschrieben und die nächsten, kommenden Erhöhungen angekündigt. Laut dem Strompreisindex des Vergleichsportals Verivox müssen Privathaushalte mit einem Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden pro Jahr inzwischen mehr als 40 Cent je Kilowattstunde zahlen. In den Index gehen die Preise von 860 Versorgern ein. Grund für den Preisschub ist unter anderem der hohe Gaspreis, der vom Ukrainekrieg getrieben wird. Derzeit wird in Deutschland überdurchschnittlich viel Strom durch Gaskraftwerke erzeugt. Das bedeutet: Mit den steigenden Gaspreise kommen steigende Strompreise.
Alle Haushalte, die keinen Tarif mit einem anderen Versorger abschließen oder deren Anbieter die Lieferungen einstellt, landen in der Grundversorgung. Der Grundversorger ist in der Regel der Stromanbieter, der vor Ort die meisten Kunden hat. Oft sind dies die Stadtwerke - doch diesen sind nicht mehr die teuersten Anbieter. Auch wenn es schwer fällt, lohnt es sich mehr denn je, den Wechsel zu einem anderen Anbieter zu überprüfen. Denn in diesem turbulentem Markt ändern sich die Spielregeln permanent. Daher gilt für Verbraucher weiterhin, dass diese selber aktiv werden müssen und nach einem günstigen Anbieter suchen müssen. Denn ein solcher Wechsel des Stromanbieters kann vielleicht noch ein klein wenig die Kosten abmildern, die jetzt auf die Verbraucher zukommen.
Wichtig sind neben dem Preis Aspekte wie kurze Laufzeiten und Kündigungsfristen. Genau informieren sollte man sich auch zu Bonus-Tarifen, Preisgarantien, Ökostrom und Online-Tarifen. Wer sich gut informiert, kann durchaus weiterhin Preise vergleichen und für sich den passenden Tarif finden - empfehlenswert ist dabei auch ein Blick auf die Laufzeit des Vertrags. Wer monatlich oder zum Quartal kündigen kann, kann jeweils wieder in einen günstigeren Vertrag einsteigen - aktuell ist das noch immer ein Weg, um zu sparen.