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Strom: EEG-Umlage sinkt

Kategorie: Strom

Im kommenden Jahr soll die EEG-Umlage deutlich sinken. Ab 2022 ist eine neue Bepreisung geplant. In Anbetracht exorbitant steigender Energiekosten ist dies endlich einmal eine Nachricht, nach der sich Verbraucher, aber auch Industrie und Wirtschaft durchaus sehnen. Denn, vorsichtig gesprochen, könnte nach der derzeitigen Preisexplosion in Sachen Energiekosten durch die Senkung der Ökostrom-Umlage eine Entlastung kommen. So soll im kommenden Jahr die EEG-Umlage bei 3,7 Cent pro Kilowattstunde liegen. Derzeit sind es noch 6,5 Cent, also 2,8 Cent mehr als dann im kommenden Jahr.

Der Strompreis könnte sinken

Über die angestrebte Senkung berichteten zuletzt die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, 50Hertz, TransnetBW und Tennet. Zu der Senkung habe ein staatlicher Zuschuss von 3,25 Milliarden Euro beigetragen, wie die Netzbetreiber sagten. Außerdem geht man davon aus, dass in 2022 Strom aus erneuerbaren Quellen weiter zunimmt. Bei ihrer Einführung betrug die EEG-Umlage 0,19 Cent pro Kilowattstunde Strom - seitdem stieg sie in den meisten Jahren. 2018 und 2019 sank die Umlage leicht. Durch die Corona-Pandemie brach der Strommarkt ein, so konnte 2021 ein neuer Anstieg der Umlage nur durch den Zuschuss von Bundesmitteln vermieden werden. Eingeführt wurde die Umlage im Jahr 2000. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind die Übertragungsnetzbetreiber verpflichtet, den zunehmend angebotenen Ökostrom abzunehmen und weitgehend zu festen Preisen zu vergüten. Sie verkaufen den Strom dann an der Börse. Je nach Stromverbrauch und Börsenpreis entsteht für die Netzbetreiber eine Differenz, die mit der EEG-Umlage ausgeglichen werden soll. Steigt der Börsenpreis, sinkt die Umlage.

Haushalte könnten deutlich entlastet werden

Das Vergleichsportal Verivox hat es bereits ausgerechnet: Durch die Senkung der Umlage könnte ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4 000 Kilowattstunden um rund 132 Euro entlastet werden. Der Spiegel nennt für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 3500 Kilowattstunden Elektrizität eine Entlastung von 98 Euro pro Jahr. So oder so, bei den momentanen Strompreisen ist wohl jede Entlastung willkommen. Allerdings ist aktuell ungewiss, ob diese Senkung bei den Kunden auch ankommt. Denn Experten weisen darauf hin, dass gleichzeitig die Beschaffungskosten und die Kosten für den Netzausbau steigen. Grundsätzlich wird die EEG-Umlage auf alle Stromverbraucher umgelegt. Laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) wird sie knapp zur Hälfte von Unternehmen und zu gut einem Drittel von den privaten Haushalten getragen, der Rest entfällt größtenteils auf öffentliche Einrichtungen. Die jetzt angekündigte Absenkung wird unter anderem durch eine neu eingeführte nationale Abgabe auf den CO2-Ausstoß im Verkehrs- und Gebäudesektor ermöglicht. Ein Teil der dadurch generierten Einnahmen soll künftig auf das EEG-Konto überwiesen werden. Ursprünglich wollte die Bundesregierung schon im laufenden Jahr so verfahren, hatte diese Maßnahme aber aufgrund der Coronapandemie noch einmal verschoben. Laut Angaben des Spiegels werden allein im kommenden Jahr rund 6,9 Milliarden Euro an Einnahmen aus der CO2-Abgabe erwartet.

Rekordpreise bleiben problematisch

Trotz dieser guten Nachrichten bleibt es für die Verbraucher dabei, dass oft genug nur ein Wechsel des Stromanbieters verhindern kann, dass die Stromkosten weiter explodieren. Denn trotz der für 2022 angekündigten Entlastung bleiben viele Preistreiber in Sachen Strom bestehen. Der Strom an der Börse in Deutschland ist alleine seit Jahresbeginn rund 140 Prozent teurer geworden. Dementsprechend haben erste Versorger die hohen Großhandelspreise bereits an ihre Kunden weitergereicht. Laut Verivox sind die Stromkosten für deutsche Endverbraucher alleine im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent gestiegen. Hier wird als Hauptgrund für die hohen Strompreise eine Schieflage zwischen Angebot und Nachfrage am internationalen Energiemarkt benannt. Durch die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie sei die Produktion weltweit wieder angesprungen – und mit ihr ist die Nachfrage nach Energie gestiegen. In der Folge sind die Großhandelspreise für Gas und Kohle weiter in die Höhe geklettert. Zusätzlich treiben die höheren Kosten für EU-Emissionsrechte die Preise. Solche Papiere müssen Energieversorger und Fabriken kaufen, wenn sie Kohlendioxid in die Atmosphäre emittieren. Das belastet die Betreiber von Kohle- und Gaskraftwerken.

Dementsprechend können sich die Verbraucher zwar freuen, dass in 2022 die EEG-Umlage sinkt. Aber sie müssen weiterhin ihre Stromkosten genau beobachten. Und im Falle eines Falles - sprich, bei einer weiteren Erhöhung der monatlichen oder auch jährlichen Abschläge hilft in der Regel nur eines: Dem bisherigen Stromanbieter kündigen und einen neuen Stromanbieter auswählen.