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Strom: Dynamische Strompreise kommen

Kategorie: Strom

Auf dem deutschen Strommarkt tut sich einiges, auch das Thema dynamischen Stromtarife könnte noch spannend werden. Die Einführung dynamischer Stromtarife in diesem Jahr wird noch von den meisten Lieferanten als bloße gesetzliche Pflichtaufgabe gesehen, das berichtet die Fachzeitschrift energate. Weiterhin geben die Experten an, dass alle Anbieter einen entsprechenden Tarif in der Planung haben, aber noch keine großen vertriebliche Chancen sehen. Keines der befragten Unternehmen plane demnach, die Einführung des neuen Angebots mit einer Marketingoffensive zu verbinden.

Für wen eignen sich diese Tarife?

Diese Frage darf gestellt werden. Dabei darf ebenfalls direkt gesagt werden, dass es nicht entscheidend ist, ob Verbraucher sich am Ende für einen dynamischen Stromtarif entscheiden oder nicht. Ein Vergleich des Stromanbieters lohnt sich immer und auch unabhängig von dieser Neuerung. Auch der Wechsel des Stromanbieters lohnt sich, gerade in der aktuellen Hochpreis-Zeit. Die Entwicklung der dynamischen Tarife ist interessant: Viele Energie StartUps versprechen, zugleich grünen und auch günstigen Strom zu ermöglichen.

Ein Vergleich lohnt sich

Gerade wer einen eher hohen Verbrauch hat, könnte von der direkten Weitergabe des Strompreises profitieren. Wer es zum Beispiel mit Wärmepumpen oder Elektroautos zu tun hat, der sollte hellhörig werden - denn dann lässt sich der Stromverbrauch lässt oft flexibel steuern. Demnach können die Tarife genutzt werden, die gerade einen günstigen Preis ermöglichen. Aber auch bei kleineren Geräten kann sich eine individuell auf den Preis angepasste Nutzung positiv bemerkbar machen. Oft genug kann die Waschmaschine oder die Spülmaschine eingeschaltet werden, wenn der Zeitpunkt gerade einen günstigen Stromtarif erlaubt. Dieser flexible Umgang mit dem Thema Strom ist noch neu auf dem Markt.

Voraussetzung ist in der Regel ein „Smart Meter“, der die stündliche Abrechnung möglich macht. Der Smart Meter, auf Deutsch übersetzt intelligenter Stromzähler oder intelligentes Messsystem ist ein digitaler und internetfähiger Stromzähler, der über eine Kommunikationseinheit verfügt. Dadurch können aktuelle Verbrauchsdaten kommuniziert und vom Nutzer abgefragt werden. Es gibt allerdings auch Unternehmen, die dynamische Tarife anbieten, ohne dass der Verbraucher einen Smart Meter einbaut - im Einzelfall gilt es, sich genau zu erkundigen. Hintergrund ist dabei die Idee der EU-Kommission, die Bedürfnisse von Verbrauchern stärker berücksichtigen.

Das intelligente Messsystem besteht aus zwei Elementen: einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul, das die Datenübertragung ermöglicht. Das Messsystem ermittelt den Stromverbrauch und es speichert und verarbeitet die Daten. Der Messstellenbetreiber ist das Unternehmen, das die neuen Stromzähler einbaut. Er betreibt und wartet, er übermittelt die Daten unter anderem an den Stromversorger und den Netzbetreiber. Bisher wurden digitale Stromzähler überwiegend in Neubauten und bei bestimmten Erneuerbare-Energien-Anlagen integriert. Durch das Messstellenbetriebsgesetz haben sich die Rahmenbedingungen jedoch geändert. Dort wird zwischen modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen unterschieden. Bis zum Jahr 2032 sollen alle Verbraucher mit modernen Messeinrichtungen ausgestattet sein. Spätestens dann können aktuelle oder vergangene Energieverbrauchswerte tages-, wochen-, monats- und jahresbezogen eingesehen werden.

Intelligentes Messsystem

Wenn dann das intelligente Messsystem installiert ist, muss der Messstellenbetreiber dem Verbraucher eine kostenlose monatliche Aufstellung über den Energieverbrauch und die entstandenen Kosten zur Verfügung stellen. Bei modernen Messeinrichtungen ist eine Visualisierung des Verbrauchs nur direkt am Gerät vor Ort möglich, da die Messeinrichtung nicht in ein Kommunikationsnetz eingebunden ist. Schon heute sind Energielieferanten grundsätzlich gesetzlich verpflichtet, variable oder tageszeitabhängige Tarife anzubieten. Bedingungen sind aber, dass dies für die Lieferanten technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar sein. Daher scheitert dies zurzeit oft an den technischen Voraussetzungen - doch genau dies wird sich wohl absehbar ändern. Auch die Bundesnetzagentur erwartet, dass durch die erhöhte Nachfrage nach diesen variablen Tarifen ein höherer Wettbewerbsdruck auf die Stromlieferanten entsteht und variable Tarife vermehrt angeboten werden.

Welche Nutzen und Risiken haben die neuen Stromzähler?

Schon die moderne Messeinrichtung, ein digitale Stromzähler ohne Kommunikationsmodul, bildet fortlaufend die Summe der bezogenen Kilowattstunden. Auch protokolliert das System zusätzlich den Stromverbrauch im Zeitverlauf. Neben einem aktuellen Zählerstand kann damit die momentan bezogene Leistung abgelesen werden. Auch kann überprüft werden, wie viel Strom am Vortag, in der vergangenen Woche oder gar im letzten Monat bezogen wurde. Spannend ist auch dieses Detail: Das intelligentes Messsystem ist ins intelligente Stromnetz eingebunden. Damit ist zumindest theoretisch auch eine „Ablesung“ aus der Ferne möglich. Allerdings muss auch beachtet werden, dass solche Messeinrichtungen angreifbar sind. Die Daten sollten nicht in die falschen Hände geraten. Die Sicherheit der Software und Hardware der Messstellenbetreiber wird über den Weg der Zertifizierungen durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) festgehalten.