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Strom: Deutschland bleibt teuer

Kategorie: Strom

In diesem Jahr müssen die Verbraucher wieder einmal tiefer in die Tasche greifen: Laut Angaben des Portal Strom-Report betrug der Durchschnittspreis bei Neuverträgen im März 2022 41 Cent pro kWh. Ein Jahr zuvor waren das noch im Schnitt 31,9 Cent pro Kilowattstunde. Ein Bericht von „GlobalPetrolPrices“, Strompreise für private Haushalte aus Juni 2021 zeigt, dass Strom in Deutschland vergleichsweise sehr teuer ist. Denn schon bevor es zur jetzigen Energie-Krise kam war das Preisniveau hoch. So betrug im gleichen Zeitraum in den USA der Preis lediglich 13,4 Cent pro kWh, in Russland gar nur 5,3. Auch die Isländer zahlen nur 13,6 Cent pro kWh. Spitzenreiter sind die Ägypter, sie zahlen nur 4 Cent pro kWh. In den Niederlanden sind es 16,5 und in Frankreich 18,5 Cent pro kWh. Teurer als in Deutschland ist der Strom auf der Insel Bermuda, die Menschen dort müssen 32,4 Cent pro kWh bezahlen.

Stichwort EEG-Umlage

Zu Anfang Juli fällt, nach langen Diskussionen und Ankündigungen, schon einmal die EEG-Umlage weg - doch wird der Strom nun günstiger? Fast scheint es hier, ähnlich zum Tankrabatt, kaum Effekte zu geben, die beim Verbraucher ankommen. Denn die Entlastung wird von den zahlreichen Preiserhöhungen, die im Vorfeld umgesetzt wurden, zunichte gemacht. Beispielsweise das Portal Verivox hat Berechnungen erstellt, die zeigen, dass zwar der Preis der örtlichen Grundversorgung um rund zwölf Prozent sinkt. Doch die Preiserhöhungen, die schon in diesem Jahr stattgefunden haben, zeigen durchschnittliche Mehrkosten von knapp 20 Prozent auf. Zusammengefasst muss der Verbraucher - trotz des Wegfalls der EEG-Umlage - in Zukunft mehr Geld für den Strom zahlen. Die EEG - Umlage, so benannt nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz, wurde im Jahr 2000 eingeführt und sollte den Ausbau von Solar-, Wind-, Biomasse- und Wasserkraftwerken fördern. Die Umlage liegt bereits jetzt auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Im Vergleich zum Jahr 2021 ist sie um 43 Prozent gesunken, der Wegfall wurde im Grunde vorbereitet.

Ein Ende der Steigerungen ist nicht in Sicht

„Die Abschaffung der EEG-Umlage wird die Entwicklung nur abmildern“, meint Thorsten Storck, Energieexperte von Verivox. Als Gründe nennen die Experten die Beschaffungspreise für Strom. Diese seien seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine in ungeahnte Höhen geklettert. Zwar sind die Stromversorger sind gesetzlich verpflichtet, den Wegfall der EEG-Umlage direkt an die Haushalte weiterzugeben - dennoch bleibt das Ergebnis für den Endkunden bescheiden. Wer nicht weiter immer mehr für seinen Strom bezahlen will, sollte deshalb immer aktuelle Angebote vergleichen. Die Suche nach einem günstigen Stromanbieter lohnt sich. Denn durch einem Wechsel können die jährlichen Stromkosten deutlich reduziert werden. Das Netzentgelt macht übrigens einen weiteren großen Anteil des Strompreises aus. Mit diesem Entgelt wird auch der Ausbau und die Wartung von Stromnetzen finanziert - je mehr Ausbau bezahlt werden muss, um so höher können diese Kosten steigen. In diesem Jahr erwarten die Experten eine weitere Steigerung der Netzentgelte um vier Prozent.

Hier ist Strom günstig

Der Strompreis setzt sich überall in der Welt aus Bestandteilen zusammen, die vergleichbar sind mit den Bestandteilen, die in Deutschland am Ende zum Ergebnis führen. Kosten entfallen für die Stromproduktion, die Netzentgelte, für Steuern und für Umlagen. Die Stromsteuer ist aber in allen Ländern unterschiedlich. Manche Länder erheben diese Steuer nicht, die Niederlanden zum Beispiel sehen Strom als Grundbedürfnis und erstatten ihren Bürgern zumindest einen Teil dieser Steuer. In diesem Jahr gehen die holländischen Nachbarn sogar noch weiter, die Stromsteuer wurde um mehr als 60 Prozent reduziert - diese Entlastung kommt beim Verbraucher an. In Deutschland machen die Kosten der Stromproduktion 35,6 Prozent des Strompreises aus.

Stromanbieter wechseln

Viele Verbraucher stellen sich in Anbetracht der Situation die Frage, ob es sich lohnt, den Stromanbieter zu wechseln. Bei stets steigenden Preise ist dies eine Herausforderung. Wichtig ist die Frage, ob eine Preisgarantie besteht. Wichtig ist auch, das eigene Verhalten zu überprüfen: Strom sparen geht mit dem Wechsel des Stromanbieters, aber auch durch einen kritischen Blick auf die Stromfresser, die in jedem Haushalt leben. Bedauerlicherweise haben alle Anbieter aktuell ähnliche Probleme, wenn es darum geht, günstige Tarife anzubieten. Die Kosten für die Stromerzeugung sind in diesem Jahr schon um etwa 36 Prozent gestiegen. Auch der Einkaufspreis ist weiter gestiegen. Der Wettbewerb, der die Anbieter dazu bringen sollte, günstige Preise anzubieten, ist schwierig geworden. Teilweise gab es Insolvenzen, teilweise gibt es sogar Anbieter, die keine Neukunden mehr aufnehmen. Wer jetzt den Stromanbieter wechseln will, muss sich gut informieren. Doch es kann sich immer noch lohnen. Gerade in Anbetracht der weiteren Preissteigerungen müssen Verbraucher selber aktiv werden. Denn es ist schwer einzuschätzen, wie es mit der Energiepolitik weitergeht.