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Strom: Angemessene Preise

Kategorie: Strom

In den letzten Monaten gab es viele Turbulenzen auf dem Strommarkt. In der Folge wurden vor allem Kunden der sogenannten Billigstromlieferanten mit Kündigungen konfrontiert. Wer wiederum von seinem ursprünglich gewählten Energieversorger nicht mehr mit Strom bedient werden kann, wurden in der Regel übergangsweise von einem regionalen Anbieter notversorgt. Zum Teil musste quasi über Nacht der Grundversorger einspringen, der den zusätzlichen Strom auf dem überhitzten Markt dazu kaufen musste. Und so mancher Stromanbieter ließ sich diesen Dienst teuer bezahlen. Doch nach Ansicht des Landgerichts Frankfurt ist das unzulässig. Das Urteil sagt ganz klar: Wucherpreise bei Ersatzversorgung mit Strom unzulässig. (dpa/Az.: 03-06 O 6/22). Demnach dürfen die Stromanbieter für die Ersatzversorgung von Kundinnen und Kunden nicht mehr Geld verlangen als in ihrem Grundtarif für Bestandskunden vorgesehen. In dem Eilentscheid hat das Gericht einem Grundversorger untersagt, unterschiedliche Preise für Bestandskunden in der Grundversorgung und Neukunden in der Ersatzversorgung aufzurufen. Der Hinweis zu diesem Urteil kommt von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, doch bundesweit ähneln sich die Vorgänge. Die Verbraucherzentrale rät nun Betroffenen, ihren Energieverbrauch in der Ersatzversorgung genau zu notieren, um im Ernstfall Schadensersatz fordern zu können.


Dies ist umso wichtiger, da nach Angaben von Check24 die Heizkosten auch in diesem Winter wieder deutlich gestiegen sind - obwohl der Winter einen milden Verlauf hatte. Der Grund für die Mehrkosten ist die deutliche Preissteigerung. Denn die milden Temperaturen im Februar machten sich beim Heizbedarf durchaus bemerkbar. Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland mussten zwischen September 2021 und Februar 2022 etwa drei Prozent weniger Energie fürs Heizen aufwenden als im Vorjahreszeitraum. Doch die Freude darüber ist begrenzt - denn die Energiepreise klettern weiter von einem Rekordhoch zum nächsten. Ein Ende ist nicht abzusehen, zumal nun der Russland-Ukraine-Krieg lässt die Preise weiter steigen lässt.

Strom und Wärme selbst erzeugen

In Anbetracht der globalen Situation ist die Idee, eigenen Strom zu produzieren, durchaus attraktiv. Schon jetzt nutzen viele Verbraucherinnen und Verbraucher Solaranlagen. Diese sollten allerdings nach den letzten Stürmen sorgfältig geprüft werden. Schnee und Eis aus dem Winter, aber auch noch der Hagel des letzten Sommergewitters oder eben die Frühjahrsstürme können Schäden hinterlassen haben. Auch herumfliegendes Laub und auf den Anlagen sitzende Vögel haben die Module und Kollektoren vielleicht verschmutzt. Das kann jetzt merklich den Ertrag der Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage senken. Denn jetzt kommt die erste Sonne des Frühlings und diese will genutzt werden. Zwischen März und Oktober erzielen die Anlagen fast 80 Prozent ihres Jahresertrags. Daher ist nun die richtige Zeit, die Anlage auf Schäden zu prüfen und nachzusehen, ob der Ertrag stimmt.

Selber aktiv werden

Wer eine Solaranlage sein eigen nennt, sollte immer mal wieder nach oben auf das Haus- oder Garagendach sehen. Grober Schmutz und auch große Schäden sind selbst mit dem bloßen Auge auf den Anlagen erkennbar, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Außerdem sollte man die Solarstromspeicher im Haus prüfen. Hettler rät, hier mindestens einmal im Jahr nach äußeren Schäden zu suchen. Ein gerne gegebener Tipp ist auch das Fotografieren der Anlagen auf dem Dach. Vergrößert am Bildschirm können die Bilder besser Hinweise auf mögliche Schäden geben. Ein weiterer Weg der Fehlersuche ist das Auswertungssystem der Solarstromanlagen und Batteriespeicher, das bei den meisten Modellen über eine digitale Plattform oder eine App einsehbar ist. Liegen die aktuellen Ertragswerte deutlich unter dem Ertrag des Vorjahreszeitraums, könne das ein Indiz für eine Störung sein, so Zukunft Altbau.


Bei Solarthermieanlagen lassen sich die Werte über den Wärmemengenzähler vergleichen. Oder man fühlt beziehungsweise hört nach: An sonnigen Tagen sollte sich die warme Leitung der Solarthermieanlage wärmer anfühlen als die kalte. Und die Pumpe sollte leise surrend laufen. Moderne Pumpen zeigen auch den Betriebszustand oder die Leistungsaufnahme an. Läuft die Anlage störungsfrei und bleiben die Erträge gleich hoch, braucht man nur alle paar Jahre eine Wartung der Anlage in Auftrag zu geben. Die Experten raten dann dazu für die Zeit vor Beginn der Hauptsaison der Anlage.

Rekord Stromerzeugung im Februar

Die Stürme der letzten Wochen haben auch ihre guten Seiten: Denn im Februar sorgten sie für einen Windstrom-Rekord. Insgesamt wurden 21 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Das ist so viel Strom, wie sieben Millionen Haushalte in einem ganzen Jahr verbrauchen. Diese Informationen gibt Kerstin Andreae, Chefin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bekannt. Ähnlich sah das vor zwei Jahren aus: Der bislang windenergie-stärkste Monat sei der Februar 2020 gewesen. Seit Gründe sieht die Bundesregierung, die Stromerzeugung aus Windkraft in den kommenden Jahren deutlich schneller auszubauen: Die Bemühungen für mehr Klimaschutz und den Ausstieg aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie etwa das russischem Gas.

Wechsel des Stromanbieters lohnt sich

Trotz aller Turbulenzen lohnt sich der Wechsel des Anbieters nach wie vor. Verbraucher und Verbraucherinnen sollten weiter aufmerksam sein. In der Regel ist der Wechsel in vier bis fünf Wochen umgesetzt. In früheren Jahren galt die Regel, einmal im Jahr die Preise zu vergleichen und den Anbieter zu wechseln. Heute gilt es, die Preise zu vergleichen und einen Wechsel zu prüfen. Teilweise kann es auch günstiger sein, im bestehenden Vertrag zu bleiben und einen Wechsel erst später vorzunehmen. Alle Preise und Tarife sind nach wie vor über Vergleichsportale einzusehen. Wer einen Wechsel vorhat, kann durchaus auch mal zum Telefon greifen und sich informieren. Möglicherweise lohnt es sich auch, auf den Sommer zu warten. Denn dann soll die EEG-Umlage wegfallen. Dann könnten die Strompreise fallen.