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Homeoffice: Mehr Kosten durch höheren Stromverbrauch

Kategorie: Strom

Das Vergleichsportal Verivox hat mit Hilfe einer repräsentativen Umfrage herausgefunden, was bei näherem Hinsehen auf der Hand liegt: Durch die Corona-Pandemie ist der Stromverbrauch in Deutschland gestiegen. Und das bedeutet auch Mehrkosten für die Verbraucher. Laut der Verivox-Umfrage gaben etwa ein Drittel, nämlich 36 Prozent, der Befragten an, dass seit der Pandemie ihr Stromverbrauch zuhause zugenommen habe. Rund die Hälfte der Befragten, 54 Prozent, geht allerdings von einem ungefähr gleich gebliebenen Stromverbrauch aus. Und interessanterweise sagen etwa 11 Prozent, dass sie weniger Strom verbrauchen als vor der Pandemie.

 

Gründe für den höheren Stromverbrauch

Viele Menschen mussten seit Beginn der Corona-Pandemie ihren Alltag und ihre Freizeit anpassen. Homeoffice, das bedeutet, das elektrische Geräte, wie Computer, die sonst zuhause während der Arbeitszeit ausgeschaltet waren, laufen. Statt in der Kantine zu essen, wird zu Hause gekocht. Das ein oder andere Kind hat eine Extrastunde Fernsehen oder Computer erhalten, alleine schon, damit die Eltern kurz Ruhe haben, um die Arbeit zu erledigen - auch wenn dies nicht immer die pädagogisch sinnvolle Methode ist. Und viele Jugendlichen, die sich gerne einmal draußen mit ihrer Clique treffen, haben wegen der Ansteckungsgefahr auf Parties verzichtet - stattdessen wurde gesurft oder gechattet. Auch so steigt der Stromverbrauch, das berichtet auch Lundquist Neubauer vom Vergleichsportal Verivox. Diese zusätzlichen Stromkosten können in etwa zwischen 15 Euro bis 100 Euro liegen, so erklärt Lundquist Neubauer weiterhin.


Verivox hat sich die Mühe gemacht, einmal zu berechnen, wie das für eine Familie aussieht, die mit Kindern während der Krise zuhause war. Die zusätzlichen Kosten für das Homeoffice variieren, dennoch sind die Zahlen interessant. Demnach entsteht für einen Computerarbeitsplatz mit ein oder zwei Bildschirmen ein Kostenfaktor von etwa 50 Euro im Jahr. Unterschiede entstehen je nachdem, wie leistungsstark der eigene Computer ist. Hinzu kommen die Mahlzeiten, die ebenfalls zu Hause zubereitet werden. Laut der Berechnung der Tarifexperten kommt es zu etwa 12 Euro Mehrkosten pro Monat. Durch die zusätzlichen Mahlzeiten entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von ungefähr 100 Euro pro Jahr, insgesamt sind es an die 250 Euro im Jahr, die zusätzlich entstehen.


Auch Jugendliche, die sich mehr zuhause aufhalten, verbrauchen mehr Strom. Computer, Fernseher, Wasserkocher und andere Geräte laufen, die Stromzähler laufen ebenfalls - am Ende hat der Verbraucher Mehrkosten und die Jahresabrechnung könnte höher ausfallen. Wer viel Zeit im Homeoffice und zuhause verbraucht hat, sollte sich auf eine Erhöhung des Stromabschlags einstellen, empfiehlt Lundquist Neubauer. Laut den Angaben des Marktforschungsinstitut Innofact ist der Verbrauch besonders bei Jüngeren gestiegen. Für die repräsentative Umfrage wurden deutschlandweit im August 1000 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren online befragt. Demnach berichten besonders Verbraucher zwischen 18 und 29 Jahren (52 Prozent) von einem erhöhten Stromverbrauch. Auch Verbraucher zwischen 30 und 49 Jahren verbrauchten mehr Strom als sonst (42 Prozent). Nur bei Verbrauchern zwischen 50 und 69 Jahren ist der Stromverbrauch seit Beginn der Corona-Pandemie gesunken (22 Prozent).

 

Rechtzeitig den Anbieter wechseln oder den Abschlag anpassen

Um sich vor hohen Nachzahlungen zu schützen, sollten betroffene Bürger einen Blick auf ihren Verbrauch werfen. Dies kann auch telefonisch und mit Hilfe des Energie-Versorgers geschehen. Normalerweise werden Nachzahlungen bei der jährlichen Endabrechnung fällig. Das lässt sich aber in aller Regel auch schon vorab mit den Versorgern telefonisch klären. Es ist immer möglich, um einen Zwischenstand zu bitten. Eine weitere Möglichkeit, zu sparen, besteht nach wie vor durch einen Wechsel des Stromanbieters. Denn der regionale Strompreis in der Grundversorgung ist seit Anfang des Jahres deutlich gestiegen. Gleichzeitig gingen die Preise der überregionalen Anbieter nach unten. Und somit ist das Sparpotential durch einen Wechsel aktuell hoch. Durch einen Stromanbieterwechsel lassen sich sogar die Mehrkosten durch die Corona-Homeoffice-Zeit ausgleichen. Allerdings gilt es natürlich auch, zu prüfen, wer diese Mehrkosten überhaupt übernehmen muss. 

 

Homeoffice in Corona-Zeiten: Wer zahlt die Kosten und auch die Stromkosten?

Um zu klären, welche Kosten der Arbeitgeber übernimmt, ist es wichtig, zu differenzieren. Mehrkosten, die durch Aufwände entstehen, die beruflichen Zwecken dienen, sind zu betrachten. Abgesehen von Stromkosten können das Kosten fürs Internet, Büroartikel oder andere Ausstattungsgegenstände sein. Eigentlich ist der Arbeitgeber dafür zuständig, die erforderlichen Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen. Was ist aber, wenn der Angestellte im Home-Office die angeschafften Gegenstände und Möglichkeiten auch privat nutzt? Es wird sicher schwer werden, diese Kosten auseinander zu dividieren. Hier werden sicher noch einige Punkte diskutiert und geregelt werden müssen, davon ist auszugehen.

 

Kosten von der Steuer absetzen

Grundsätzlich können bis zu 1.250 Euro pro Jahr können als Werbungskosten geltend machen. Darunter fallen unter anderem Miete, Grundsteuer, Strom- sowie sonstige Nebenkosten. Diese müssen grundsätzlich anteilig in Bezug auf die Gesamtfläche der Wohnung oder des Hauses berechnet werden. Der Maximalbetrag wird nur dann anerkannt, wenn das häusliche Arbeitszimmer der Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit darstellt. Gut zu wissen ist in jedem Fall dies: Die Regelung muss nicht für das ganze Jahr zutreffend sein. Daher können auch Angestellte, die vorübergehend im Homeoffice arbeiten, auf eine Rückerstattung der Kosten durch das Finanzamt hoffen. Noch ist nicht klar, ob es für das von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen betroffene Jahr 2020 neue Regelungen geben wird. Hier gilt es abzuwarten. In den Jahren zuvor galten bestimmte Voraussetzungen,  zum Beispiel, dass im Betrieb kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. In diesem Jahr könnten andere Voraussetzungen greifen. Wichtig ist es, dass die Angestellten, die eben zu Hause arbeiten, einen eventuellen Mehrverbrauch des Stroms rechtzeitig im Auge behalten. Vielleicht lässt der Arbeitgeber mit sich reden und ist bereit, unbürokratisch einzuspringen. Sollten diese Möglichkeiten nicht greifen, kann am Ende tatsächlich der Wechsel des Anbieters den eigenen Geldbeutel zumindest erleichtern.