Heizen mit Gas: Pro und Contra
Kategorie: Gas
Die Energiewende ist überall im Gespräch - damit gerät auch immer wieder in den Focus, wie wir unsere Wohnungen heizen. Nach wie vor passiert dies in vielen Haushalten mit Gas. Und dies wird auch in den kommenden Jahren weiterhin so sein. Neben den wichtigen Fragen nach der Umwelt und dem Klima spielt beim Thema Gas auch immer die Frage nach der Sicherheit eine wichtige Rolle. Beide Aspekte sollte der Verbraucher bedenken.
Safety first: Wie man Gasgeruch in der Wohnung erkennt
Obwohl Gasheizungen relativ sicher und wartungsarm sind, passieren immer mal wieder Unfälle mit Gasexplosionen. Dies kann es durchaus passieren, wenn zum einen Gas austritt und zum anderen durch falsches Verhalten ein folgenschwerer Unfall daraus wird. Gefährlich ist Gas insofern, als dass Erdgas vor allem aus Methan besteht. Und dieser Stoff ist an sich geruchlos. Dass man den Austritt des Stoffs dennoch riechen kann, liegt daran, dass dem Stoff in der Regel Geruchsstoffe beigemischt werden. Erst durch dieses Vorgehen kann man Gas an seinem typischen Geruch erkennen. Dieser erinnert an Klebstoff oder auch an manche Lacke - in jedem Fall riecht es leicht chemisch.
Wie gefährlich ist es, wenn Gas in geschlossenen Räumen austritt?
Nimmt man den typischen Gasgeruch in der Wohnung wahr, ist schnelles Handeln angesagt. Daher sollte man immer sofort die Räume verlassen, Nachbarn durch Rufen und Klopfen warnen und dann draußen mit dem Handy die Feuerwehr mit dem Notruf 112 rufen. Klingeln sollte man bei den Nachbarn nicht, sondern eben wirklich rufen: Denn durch die Betätigung der Türklingel kann ein entscheidender Zündfunke entstehen, der dann eine Explosion hervorrufen kann. Wenn die Zeit noch ausreicht, kann es aber nicht schaden, beim Verlassen die Fenster in der Wohnung zu öffnen: So verdünnt sich die Gaskonzentration.
Erdgas ist in einem Bereich von circa fünf bis fünfzehn Volumenprozent zündbar - wenn sich also in einem Raum soviel Gas angesammelt hat, kann dieses schlagartig in Brand geraten, wenn ein Zündfunke entsteht. Heftige Druckwellen können entstehen. Da Erdgas leichter als Luft ist, steigt es bevorzugt in die oberen Geschosse. Es kann sich aber auch in unteren Räumen sammeln, wenn diese ausreichend dicht sind. Aufgrund der Gefahr, die mit Gas verbunden ist, sollte man bei Auftreten von Gasgeruch wirklich nicht mehr in der Wohnung telefonieren oder gar mit offenen Flammen hantieren. Auch sollte man keine elektrischen Geräte laufen lassen. Manche Geräte schalten sich von alleine ein oder aus, beispielsweise der Kühlschrank. Auch hier sollte man nicht den Stecker ziehen, sondern alles so lassen wie es ist und so schnell wie möglich die Wohnung verlassen.
Rauchmelder und andere Hilfen
Inzwischen ist die Installation von Rauchwarnmelder Pflicht und diese gehören in alle Schlaf- und Kinderzimmer sowie Flure, die als Rettungsweg dienen. Auch andere technische Warnsysteme, die vor einer erhöhten Gaskonzentration in der Raumluft warnen, können sinnvoll sein. Beim Betrieb eigener Feuerstätten ist es möglich, Kohlenmonoxidwarner und Erdgaswarner zu installieren. Der beste Schutz ist jedoch die regelmäßige Wartung der Leitungen und der Verbrauchsgeräte. Beispielsweise der Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) empfiehlt Normen für die entsprechenden Geräte und spricht technische Empfehlungen aus. Auch der Schornsteinfeger kann in Sachen Sicherheit beratend tätig werden.
Erdgas als Energiequelle: Was sagen Umweltschützer?
Seit dem 1. Januar 2021 ist der Bezug von Heizöl und Erdgas teurer geworden. Denn die CO2-Abgabe ist in Kraft getreten. Für eine Tonne Kohlendioxid, das in die Luft geblasen wird, werden 25 Euro fällig. Für Verbraucher, die ihr Erdgas vom Grundversorger beziehen, können die Gaspreise dadurch jetzt um sieben bis zehn Prozent anziehen. Ein Durchschnittshaushalt muss dann 100 Euro oder mehr an Gaskosten zahlen. 2025 werden dann schon 238 Euro fällig, so die Berechnungen des Vergleichsportal Verivox. Daher lohnt es sich, langfristig zu überlegen, wie die eigene Wohnung geheizt werden kann. Aktuell beziehen rund 23 Millionen Haushalte in Deutschland Erdgas, um damit ihre Warmwasserversorgung, ihre Kochstelle und ihre Heizung zu betreiben.
Warum ist Erdgas schädlich für das Klima?
Erdgas ist ein natürliches Gasgemisch, das im Boden vorkommt. Es entsteht aus Abbauprozessen von organischem Material. Da, wo es sich im Erdreich ablagert, finden sich meist auch Erdöl-Lagerstätten. Das meiste Erdgas wird nach Deutschland importiert. Hauptsächlich durch die Niederlande, Norwegen und Russland. Erdgas besteht im Wesentlichen aus Methan und dies kann als umweltschädlich beschrieben werden: Denn wenn das Gas freigesetzt wird, hat es laut Weltklimarat (IPCC) in den ersten 20 Jahren eine 87 Mal stärkeren negativen Effekt auf das Klima als CO2. Bei der Förderung entstehen Momente, in denen das Methan freigesetzt wird: Durch Lecks bei der Gas- und Ölförderung und in Pipelines zum Beispiel.
Wechseln lohnt sich
Die gute Nachricht an der aktuellen Preiserhöhung: Erhöht der Anbieter den Gaspreis, haben Verbraucher ein Sonderkündigungsrecht und können so einen günstigeren Anbieter wählen - zugleich kann jeder Verbraucher möglicherweise eine Heiz- und Energiequelle aussuchen, die klimafreundlich ist. Wichtig ist es, bei einer Preiserhöhung schnell zu reagieren reagieren. Ein formloses Anschreiben reicht in der Regel, allerdings sollte man auf einer Bestätigung der Kündigung durch den jetzigen Anbieter bestehen. Zeitgleich gilt es, einen neuen Anbieter auszuwählen. Alle Formalitäten, die mit dem Wechsel des Anbieters verbunden sind, übernehmen in der Regel die ausgesuchten neuen Versorger. Daher ist das Wechseln an sich keine schwierige Angelegenheit - und es lohnt sich oft.