Gas: Wie sieht die Zukunft der Gasheizung aus?
Kategorie: Gas
Seit Monaten steht der gesamte Energiemarkt unter Druck. Nachdem es noch im letzten Jahr zu Insolvenzen von Strom- und Gasanbietern gekommen war, steht nun das Aus für Gasheizungen durch Ukraine-Krieg im Fokus. Während noch vor garnicht langer Zeit vor allem die Klimakrise dafür gesorgt hatte, dass die Abkehr von fossilen Energien gesamtgesellschaftliches Thema ist, geht es nun auch um den Wunsch, von Russland unabhängig zu werden. Dabei steigen die Energiekosten weiter. Ein möglicher Importstopp für Rohstoffe aus Russland könnte die Lage weiter zuspitzen.
Steht das schnelle Aus für die Gasheizung fest?
Noch heizt etwa die Hälfte aller Deutschen mit Gas. Doch wie sieht die Zukunft dieser Heiztechnologie aus und welche Alternativen gibt es momentan? Schon ab dem Jahr 2025, also in drei Jahren, soll es nach aktuellem Koalitionsvertrag verboten werden, eine Gasheizung als alleiniges Heizgerät zu installieren. Im Herbst wird das überarbeitete Gebäudeenergiegesetz erwartet - dann wird sich erst final zeigen, was genau auf die Verbraucher und Besitzer von Gasheizungen zukommt. Dabei ist es wichtig, zu wissen, dass die geplanten und neuen Regelungen zunächst einmal Neubauten betreffen. Bestehende Gasheizungen werden also nicht mal so eben abgeschafft. Vor allem für Immobilienbesitzer ist es aber ratsam, die weiteren Entwicklungen im Auge zu behalten. Denn wer eine ältere Gasheizung besitzt und diese ohnehin erneuern muss, der sollte sich auch einmal mit den Alternativen beschäftigen. Dies macht auch Sinn, da eventuelle alternative Heizformen gefördert werden können.
Eine Umrüstung auf Wärmepumpe, verschiedene Holzpelletheizungen oder gar die Installation von Solaranlagen, das sind aktuell die Alternativen, die der Markt bereitstellt. Dabei kostet der Umstieg auf erneuerbare Energien, schnell kommen für den Besitzer eines Einfamilienhauses mehr als 20 000 Euro zusammen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen wird aber stark gefördert, eine umfassende Beratung lohnt sich daher. Doch bis es soweit ist, müssen sowohl Immobilienbesitzer als auch Verbraucher zunächst einmal mit den weiter steigenden Kosten umgehen. Und das bedeutet im Umkehrschluss, sie müssen sparen. Dies lässt sich immer noch gut durch den Wechsel zu einem günstigeren Gasanbieter umsetzen. Denn nicht jeder wird so schnell von der Gasheizung auf eine alternative Heizform umsteigen können.
Zu Hause Energie sparen
Es gilt also, weiter sparsam zu sein. Auch mit kleinen Änderungen im Alltag lässt sich das umsetzen. Den größten Verbrauch erzeugt dabei der Wunsch nach Wärme,also die Heizung. Im Umkehrschluss senkt jedes Grad Raumtemperatur den Verbrauch um rund sechs Prozent. Wer zum Beispiel die Raumtemperatur auf 20 Grad absenkt, kann schon sparen. Wer dann noch, sobald er das Haus verlässt, die Heizung weiter runterdreht, kann zusätzlich Energie sparen. Wer schnell friert, sollte zudem mit einem warmen Pullover gegensteuern, auch das hilft beim Sparen. Auch müssen wenig oder gar nicht genutzte Räume nicht beheizt werden.
Eine Überprüfung der Heizkörper macht zweimal im Jahr Sinn. Denn wenn sich zu viel Luft in den Heizkörpern befindet, kann die Wärme nicht optimal zirkulieren, die Heizkörper werden nicht mehr richtig warm. Durch regelmäßige Entlüftung wird die Wärmeleitfähigkeit und Heizleistung verbessert. Einen Effekt erzielt man auch durch das Abdichten von Fenstern und Haustüren abdichten.
Sparen bei der Warmwasseraufbereitung
Neben dem Wechsel zu einem günstigen Gasanbieter hilft auch der Verzicht auf eine Badewanne, wenn es darum geht, die eigenen Energiekosten zu reduzieren. Denn ein Vollbad verbraucht etwa dreimal so viel heißes Wasser wie eine Dusche. Bis zu 60 Prozent Warmwasserkosten lassen sich durch einen Sparduschkopf einsparen, der das Wasser auf einer kleineren Fläche bündelt. Auch durch Durchlaufbegrenzer lässt sich die verbrauchte Wasser- und somit Gasmenge reduzieren.
Gas sparen beim Kochen
Wer weniger Wasser zum Kochen verwendet, spart Gas. Tatsächlich reicht weniger Wasser im Topf oft aus, um Nudeln, Kartoffel oder gar Gemüse zu kochen. Es hilft auch, die passenden Töpfe zu benutzen: Kleine Töpfe auf Kochstellen mit kleinen Flammen und große Gefäße auf größere Flammen. So zieht keine Wärme am Topf vorbei. Ebenfalls kann man sich das Vorheizen des Backofens in der Regel „sparen“ - und das spart dann auch wieder Energie ein.
Schadensersatz einfordern
Verbraucher, die von den plötzlichen Kündigungen durch einiger Energieversorger im letzten Jahr direkt betroffen waren, können bei den jeweiligen Unternehmen Schadensersatz einfordern - auch so lässt sich ein wenig Geld „sparen“, um die steigenden Energiekosten auszugleichen. Unterstützung erhalten Verbraucher durch die Verbraucherzentralen. Hierbei kann es auch um Schadensersatz für die Mehrkosten, die durch den Wechsel in die zumeist teure Grundversorgung entstanden sind. Auch ein späterer Wechsel in einen anderen Vertrag ist in der aktuellen Marktsituation oft sehr kostspielig. Deswegen sind die Unternehmen nach Auffassung der Verbraucherzentralen zum Schadensersatz verpflichtet. Hier sollten Verbraucher nicht zögern, sondern sich informieren. Und trotz der eventuell erlebten schlechten Erfahrungen gilt weiterhin: Ein Wechsel zu dem günstigsten Anbieter lohnt sich in der Regel.