Gas: Wechsel trotz Gaspreiserhöhung?
Kategorie: Gas
Preissteigerungen von bis zu 150 Prozent sind mittlerweile Thema in den Medien und das bundesweit. Sollte die Gasumlage der Bundesregierung im Oktober wirklich kommen, scheint auf einmal alles möglich. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat erklärt, die Umlage werde einen Betrag von 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde ausmachen, das würde „einige Hundert Euro pro Haushalt“ ausmachen. Aktuell ist die Umlage allerdings wieder in der Diskussion, doch Energie wird teurer. Um die Mehrbelastungen zu begrenzen, können Verbraucher den Wechsel zu einem anderen Gas- oder Stromanbieter prüfen. Lohnt sich unter diesen Umständen dennoch der Wechsel zu einem anderen Energielieferanten? Falls ja, was ist dabei zu beachten? Diese Fragen stellen sich viele Verbraucher. Denn während die Deutschen den Stromanbieter häufig wechseln, wird der Gasanbieter häufig nicht verglichen. Dabei ist die Kündigung genauso einfach und ohne Risiko, schnell können hier Kosten gespart werden. Natürlich sollte man bei einem Wechsel einiges beachten werden.
Fällt bei einem Wechsel die Versorgung aus?
Ein Anbietervergleich lohnt sich derzeit besonders, denn nicht nur Strom, sondern auch Gas wird teurer. Grundsätzlich kann aber jeder Bürger seinen Energielieferanten wechseln, das kostet nichts außer ein paar Minuten Zeit. Die Versorgung mit Gas und Strom ist dennoch jederzeit gewährleistet, es besteht kein Risiko eines Gas- oder Stromausfalls.
Drum prüfe, wer sich bindet
Einige Verträge sollte man lieber nicht abschließen. Angebote mit Vorkasse oder Kaution, davor warnen vor allem Verbraucherschützer. Auch laut Bundesnetzagentur sind sie riskant. Denn bei einer plötzlichen Insolvenz des Lieferanten können Kunden das bereits gezahlte Geld verlieren. Daher sollte man Verträge abschließen, bei denen man monatliche Abschlagszahlungen leistet. Bonuszahlungen bekommt man nur einmalig - doch durch die Einberechnung der Boni wirken die Kosten der Folgejahre schnell falsch. Daher sollten Verbraucher hier besonders aufmerksam hinschauen und lieber noch einmal nachrechnen. Auch Verträge mit ganzen Energiepaketen sind eher kritisch zu betrachten. Wer seinen Gas- oder Stromlieferanten wechseln möchte, sollte keine langen Laufzeiten vereinbaren – besser sind Laufzeiten von höchstens einem Jahr. Auch sollte die Kündigungsfrist kurz sein und nicht mehr als einen Monat betragen - denn dann kann man erneut wechseln.
Auch zum Ende der Vertragslaufzeit können Verbraucher den Energieanbieter wechseln. Darauf weisen auch die Energieberater der Verbraucherzentrale hin. Die Kündigungsfrist und das Ende der Vertragslaufzeit finden alle Verbraucher stets in ihrer Jahresabrechnung. Auch können Verbraucher jederzeit bei ihrem Anbieter anrufen und einfach nach der Frist nachfragen. Man kann es auch so vereinbaren, dass der neue Versorger den laufenden Vertrag kündigt – wenn er dafür eine Vollmacht hat. Diese können die Verbraucher beim Abschluss des neuen Vertrags gleich erteilen.
Wie zuverlässig und serviceorientiert ein Anbieter ist, lässt sich gut an den Online-Bewertungen ablesen. Vor einem Vertragsabschluss sollten Wechselwillige sich die Erfahrungen anderer Kunden mit diesem Lieferanten ansehen - das hilft bei der Entscheidung. Befinden sich die jeweiligen Kunden in der Grundversorgung, können sie mit einer Frist von zwei Wochen kündigen und den Energieanbieter wechseln. In anderen Verträgen können andere Modalitäten gelten. Achtung: Auch bei Preiserhöhungen haben Kunden in der Regel ein Sonderkündigungsrecht – unter Einhaltung der vertraglichen Kündigungsfrist können sie sich einen neuen Energieanbieter suchen.
Das lohnt sich immer
Der Schritt aus der Grundversorgung lohnt sich für jeden. Denn so können Verbraucherinnen und Verbraucher besonders viel sparen. Mitunter mehrere hundert Euro pro Jahr, je nach Verbrauch und Haushaltsgröße, weiß auch die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Daher lohnt sich der Vergleich der Gasanbieter immer, so kann man den günstigsten Anbieter finden und den Wechsel in die Wege leiten. Nach dem Wechsel ist vor dem Wechsel - schon ein Jahr später kann man gut wieder den Vergleich zwischen den Anbietern ziehen.