Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

Gas: Sparen durch das richtige Heizen

Kategorie: Gas

Die Heizperiode steht vor der Tür, und die Energiepreise steigen weiter. Seit Monaten werden Gas und Strom in ganz Europa teurer. Im Durchschnitt sind die Preise europaweit um rund 250 Prozent nach oben geklettert. Die Unterschiede zwischen dem vergangenen und diesem Jahr sind drastisch. Die hauptsächlichen Treiber seien „temporäre Faktoren und die hohen Erdgaspreise“, so EU-Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis kürzlich in Luxemburg. Neben der hohen Gas-Nachfrage infolge des weltweiten Wirtschaftsaufschwungs sind unter anderem auch die gestiegenen Kosten für CO2-Zertifikate verantwortlich. Schwierig sind auch die komplexen Zusammenhänge: Denn Gas wird zum Heizen genutzt, aber eben auch zur Stromerzeugung – der fossile Brennstoff hat dementsprechend sogar Einfluss darauf, wie viel der Strom kostet. Doch für den Verbraucher ist es nun erstmal wichtig, gut über den Winter zu kommen. Gas- und auch Stromanbieter dürfen ihre Mehrkosten an den Verbraucher weitergeben. Allerdings, darauf weisen auch die Verbraucherzentralen hin, je größer diese Preiserhöhung ausfallen, desto größer sei auch das Risiko des Anbieters, dass Kunden ihren Vertrag kündigen. Denn dazu haben diese das Recht, das Wechseln des Anbieters wird quasi zur Notwehr.

Tipps für Verbraucher - Tipps zum richtigen Heizen

Auch wenn die Preise auf Rekordniveau sind, wer zu sparsam heizt, riskiert Schimmel in der eigenen Wohnung und das wird dann doch am Ende teuer. Daher gilt es, gut überlegt zu heizen und auch zu lüften. Schon die Inneneinrichtung der Wohnung nimmt Einfluß auf die Wärme. Wenn zum Beispiel Gardinen über den Heizkörpern hängen, schlucken diese die Wärmeabgabe an die Luft. Auch Möbel, die direkt vor der Heizung stehen, verhindern die direkte Abgabe. Wichtig sind zudem die Thermostatventile. Diese geben an die Heizanlage weiter, wie sich die Temperatur in der Wohnung verhält. Die Ventile sollten also offen und nicht verdeckt angebracht werden. Mit dem Thermostat regelt man, welche Endtemperatur der Raum erreichen soll. Ebenfalls wichtig ist es, dabei die Heizkörper komplett aufzudrehen - denn nur dann funktioniert die Regelung über das Thermostat. Anders verhält es sich, wenn die Heizung noch nicht über ein Thermostatventil verfügt. Dann müssen die Heizkörper individuell eingestellt werden.

Richtig lüften, günstige Gasrechnung erreichen

Heizen ist teuer und niemand will sein Geld zum Fenster „rauslüften“. Dennoch muss die Luft im Raum zunächst einmal erwärmt werden, bevor das Fenster geöffnet wird. Denn die Feuchtigkeit wird von der warmen Luft nach draußen transportiert. Wer warme Luft aus einem Zimmer über eine geöffnete Tür in das kühlere Nebenzimmer oder den Flur leitet, riskiert Schimmel: Trifft die warme Luft im Nebenzimmer auf kalte Wände, kondensiert sie daran. Der Putz oder die Tapete werden durchfeuchtet und das kann Schimmel fördern.
Daher sollte man auch an richtig kalten Tagen wirklich lüften. Beim Lüften geht es immer um das Absenken der Luftfeuchtigkeit. Diese wird bestenfalls mit einem Hygrometer gemessen, die Messgeräte gibt es im Baumarkt. Sobald die Feuchtigkeit mit mehr als 60 Prozent angezeigt wird, sollte das Fenster geöffnet werden - kurz, aber komplett, dann ist keine Schimmelgefahr gegeben. Als Wohlfühltemperatur wird in der Regel 20 Grad in Wohnräumen empfunden. Doch in der Küche reicht oft 18 Grad, im Schlafzimmer sogar 17 Grad. Mit einer niedrigen Temperatur lässt es sich schon sparen: Jedes Grad mehr lässt die Heizkosten im Schnitt um rund sechs Prozent steigen.

Türen schließen und Zugluft vermeiden

Luft bewegt sich. Daher sollten Verbraucher sich angewöhnen, die Türe zu schließen, damit die Wärme in den Räumen bleibt, in denen sie erwünscht ist. Vor allem Zugluft lässt es schnell „gefühlt“ kälter erscheinen, als es in Realität ist. Es ist daher immer sinnvoll, zu überprüfen, ob alle Fenster richtig schließen. Auch ein sogenannter Zugluftstopper, den man auf den Boden vor der Eingangstür legen kann, hilft.

Warmwasser - auch hier kann man sparen

Schon kleine Anschaffungen können den Wasserverbrauch und damit auch die Kosten für dessen Erwärmung senken. Sparduschköpfe und sogenannte „Perlatoren“ am Wasserhahn reduzieren die Menge Wasser, die hindurch fließt. So wird auch der Warmwasserverbrauch reduziert. Übrigens lohnt es sich auch, den dazugehörigen Durchlauferhitzer zu überprüfen.

Raumtemperatur: Ein Grad weniger spart Gaskosten

Es müssen nicht immer 20 Grad oder mehr sein - schon die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad hilft, die Gas- und natürlich auch Stromkosten, wenn über Strom geheizt wird, zu senken. Gut zu wissen: Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent. Mit dem Thermostat lässt sich schnell die Wunschtemperatur einstellen. Im Schlafzimmer reichen oft auch 18 Grad, in weniger genutzten Räumen 16 Grad. Wichtig ist, dass gerade kühlere Räume gut belüftet werden und Türen zu wärmeren Räumen geschlossen sind. Sonst kann sich an kälteren Stellen Feuchtigkeit niederschlagen und Schimmel entstehen. Außerdem ist es ratsam, die Heizkörper zu überprüfen. Wenn diese Heizkörper nicht richtig warm werden oder gar unterschiedlich warm werden und Gluckergeräusche zu hören sind, könnte Luft im System sein. Schnell wird mehr Energie benötigt, um den Raum zu heizen. Abhilfe schafft die schnelle und einfache Entlüftung. Generell sollten Heizkörper freistehen. Ein Sofa zum Beispiel sollte mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben. Vorhänge an Fenstern mit Heizkörpern darunter sollten nicht bodenlang sein, sondern oberhalb der Wärmespender enden. Auch wichtig: Auch Flusen und Staub können die Heizleistung mindern.

Bei Abwesenheit auf Sparflamme

Wenn niemand zu Hause ist, muss es dort auch nicht wohlig warm sein. Ein Absenken der Temperatur bei Abwesenheit spart zusätzliche Kosten. Manch einer entscheidet sich für programmierbare Thermostate. Die eignen sich vor allem für Haushalte mit regelmäßigen Abläufen. Zu Zeiten, in denen niemand zu Hause ist, bleibt die Wohnung zum Beispiel kühler. Rechtzeitig vor der Rückkehr erwärmt sich die Heizung dann wieder, bis die zuvor eingestellte Wunschtemperatur erreicht ist. Vernetzte Thermostate sind in ein „Smart Home“ eingebunden. Die Technik hilft beim Sparen, regelmäßige Absenkung um vier Grad etwa während der Arbeitszeit und nachts kann die Heizkosten um bis zu zehn Prozent verringern. Die Einsparung hängt aber natürlich stark vom bisherigen Heizverhalten ab. In den meisten Fällen können Absenkungszeiten programmiert werden. Viele Hausbesitzer kennen bereits die Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur abgesenkt wird. Aber auch eine Tagabsenkung macht zum Beispiel bei längerer Abwesenheit Sinn.

Heizungskörpernischen dämmen, Heizungsrohre dämmen

Besonders in älteren Gebäuden sind Heizkörpernischen in Außenwänden sehr häufig anzutreffen und oft genug nicht gedämmt. Durch die geringere Wandstärke und die hohe Temperatur des Heizkörpers auf der Wandinnenseite ist der Wärmeverlust besonders hoch. Deshalb kann schon mit geringen Dämmstärken einiges an Heizkosten gespart werden. Soll der Heizkörper an seiner bisherigen Stelle verbleiben, so ist in der Regel nicht viel Platz. Hier sollte mit Hochleistungsdämmstoffen wie Polyurethanplatten oder Aerogelmatten gearbeitet werden. Soll die Fassade in absehbarer Zeit erneuert werden, sollte in Erwägung gezogen werden, statt der Dämmung der Heizkörpernischen auf der Innenseite, die Außenwand von außen zu dämmen. Zusätzlich hilft es, die Heizungsrohre zu dämmen. Es gibt vorgefertigte Dämmschalen oder -schläuche, die einfach um die Rohre gelegt und verklebt werden. Die Rohrdämmung sollte in etwa dieselbe Dicke haben, wie die Dicke der Heizungsrohre. Die Anbringung sollte möglichst lückenlos erfolgen, so dass anschließend kein blankes Metall mehr zu sehen ist. Natürlich hilft es auch, die Fenster und Türen abzudichten und zusätzlich alle Rollladenkästen zu dämmen. Derart gerüstet kann der Winter kommen - unter Umständen auch als Kunde bei einem anderen Gasanbieter. Durch den Wechsel des Anbieters lässt sich die weitere Verteuerung nicht aufhalten, aber zumindest etwas abmildern.