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Gas, Öl oder gar Strom - günstig Heizen bleibt eine Herausforderung

Kategorie: Gas

Wer die Wahl hat, hat bekanntermaßen auch die Qual. Im Bereich der Heizungsanlagen gilt es, sich für den passenden Energieträger zu entscheiden. Doch während sich die Preise für Erdgas und Heizöl meist ähnlich verhalten, unterlagen die Ölpreise in der Vergangenheit deutlich größeren Schwankungen. Hier fällt es etwas schwerer, auf Anhieb die richtige Einschätzung zu treffen. Besonders deutlich zu spüren sind preisliche Unterschiede in Sachen Heizkosten in Haushalten mit einem hohem Energieverbrauch, also in der Regel Haushalten mit mehreren Personen. Gerade die etwas größeren Haushalte müssen jedoch in Sachen Strom und Gas sparen - da wird auf günstige Heizkosten geachtet. Doch nicht nur die Kosten für den Energieträger an sich fallen an - auch Installations- sowie Wartungskosten spielen eine Rolle. Nicht zuletzt beschäftigen sich viele Verbraucher zu Recht mit der Frage nach der Umweltfreundlichkeit.

Verschiedene Energieträger, verschiedene Plus- und Minuspunkte

Für die Nutzung einer Gasheizung sprechen geringere Installations- sowie Wartungskosten. Darüber hinaus ist die Verbrennung umweltfreundlicher. Eine Gasheizung stößt weniger CO2 aus und schwächt die Folgen der CO2-Bepreisung ab 2021 etwas ab. In Zeiten des Klimawandels ist das ein nicht zu unterschätzender Aspekt - das Thema Umweltverschmutzung lässt sich aus der Diskussion nicht mehr wegdenken. Punkten kann die Gasheizung auch, wenn es um den Wirkungsgrad des Brennstoffs geht. Ein moderner Gas-Brennwertkessel erzielt hier Werte von über 109 Prozent, der Öl-Brennwertkessel nur über 105 Prozent. Die Gasheizung zieht also einen etwas größeren Nutzen aus dem Brennwerteffekt. Sie verbraucht weniger und verursacht geringere Heizkosten. Ist sie also die bessere und umweltfreundlichere Heizung? Ein genauer Vergleich hilft bei der Entscheidung. Eine Gasheizung mit den entsprechenden Anschlüssen, der Gasleitung oder einem Flüssiggastank ist überall einsetzbar. Die Technologie ist mit einem raumluftabhängigen oder –unabhängiger Niedertemperatur- oder Brennwertkessel mit modulierendem Brenner einzusetzen. Im Bereich der Effizienz punktet die Gasheizung, mit einer Brennwertnutzung erreicht sie einen Nutzungsgrade von 109 Prozent. Die reinen Gerätekosten liegen bei etwa 4 000 bis 5 000 Euro, es gibt bodenstehende sowie wandhängende Ausführungen. Die Warmwasserbereitung kann als Warmwasserspeicher (separat oder integriert) oder im Durchflussprinzip (Kombitherme) installiert werden. Der Platzbedarf ist gering, die Gasheizung hat vergleichsweise umweltfreundliche Werte durch einen hohen Brennwert und niedrige CO2- und Feinstaubemissionen.

Auch die Ölheizung ist überall einsetzbar, sie wird als raumluftabhängiger oder –unabhängiger Niedertemperatur- oder Brennwertkessel mit modulierendem Brenner, einfach kombinierbar mit Solarthermie, installiert. Sie erzeugt allerdings nur Normnutzungsgrade von 105 Prozent und ist mit Gerätekosten von 5.000 bis 6.500 Euro etwas teurer als die Gasheizung. Sie verursacht einen erhöhten Platzbedarf: Man braucht einen Lagerraum für Öltanks (zumeist mehrere Tausend Liter), es ist meist ein separater Heizraum notwendig. Das Befüllen der Öltanks wird durchschnittlich einmal jährlich vorgenommen. Eine Bevorratung in Niedrigpreiszeiten ist möglich. Der CO2- und Feinstaubausstoß ist allerdings höher als bei einer Gasheizung. Noch darf man die Ölheizung einbauen - ab 2026 könnte es aber zu einem Einbauverbot der Ölheizung kommen. Und während es bei der Installation von Gasheizungen verschiedene Fördermittel gibt, scheidet dies bei Ölheizungsanlagen aus.
 

Auch die Elektroheizung hat ihre Vor- und Nachteile. Sie ist günstig in Anschaffung und flexibel im Einsatz. Bauliche Veränderungen sind nicht notwendig, es reicht eine Steckdose. Ebenso muss nicht an einen Schornstein oder die Brennstoffbevorratung gedacht werden. Eine Elektroheizung kann somit in der Regel sogar selbst installiert werden. Diese einfache Inbetriebnahme macht die Elektroheizung zur optimalen Zusatzheizung. Das ist vor allem für wenig genutzte Räume hilfreich. Als Zusatzheizung bietet die Elektroheizung, vor allem die Direktheizung, innerhalb weniger Minuten die gewünschte Wärme. Sie beanspruchen nur wenig Platz und können auch als Infrarotheizungen in den Raum integriert werden. Vergleichsweise geringe Investitionskosten machen Elektroheizungen attraktiv. Allerdings bringt die Stromheizung relative hohe, laufende Kosten mit sich - ein klarer Nachteil. Elektroheizungen haben einen vergleichsweise hohen Verbrauch. Das schlägt sich in den Kosten wieder, ist aber auch nicht wirklich umweltfreundlich. Eine Alternative bietet Solarstrom, den man über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach auch selbst erzeugen kann. Alternativ gibt es die Möglichkeit, über einen Stromanbieterwechsel auf Ökostrom umzusteigen.

Niedrige Heizkosten sind nur über einen Anbieterwechsel zu realisieren

Generell ist die Phase der niedrigen Heizkosten Vergangenheit. Die Mehrwertsteuer ist nun, April 2021, längst wieder auf den Satz von 19 Prozent zurückgekehrt.Der neue CO2-Preis verteuert das Heizen. Auch Rohstoffpreise sind gestiegen. Seit dem Tiefstwert im Oktober 2020 hat sich der durchschnittliche Preis für Gas um knapp zehn Prozent erhöht. Noch viel kräftiger ist der Preisanstieg beim Heizöl: Im März 2021 kosteten 2000 Liter durchschnittlich 1236 Euro. Im vergangenen September waren für die gleiche Menge durchschnittlich nur 770 Euro fällig – ein Plus von 61 Prozent. Die Vergleichsportale Check24 und Verivox haben die Zahlen analysiert. Dabei mussten die deutschen Haushalte in diesem Winter deutlich mehr heizen, denn es war ein kalter Winter. Durch die niedrige Rohstoffpreise und die zeitweise Mehrwertsteuersenkung konnten Heizölkunden profitieren. „Gas und ganz besonders Heizöl waren von September bis Dezember 2020 aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden schwachen Weltkonjunktur vergleichsweise günstig“, so Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei Check24. Die Portalbetreiber erwarten in der Summe leicht steigende Heizkosten für Verbraucher mit Gasheizung. Auch Verivox sieht beim Heizbedarf steigende Werte - im Jahr 2019/2020 war es milder, da musste weniger geheizt werden. Ölkunden konnten noch vor wenigen Monaten profitieren: „Wer im September 2020 seinen Tank auffüllte, hat eine der günstigsten Heizperioden überhaupt hinter sich“, so Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Nun kommt der Sommer, das Thema Heizen gerät ein wenig in den Hintergrund, doch auch hier gilt: Der nächste Winter wird kommen. Da grundsätzlich weiter mit steigenden Kosten zu rechnen ist, sollten alle sparsamen Haushalte schon jetzt über den Wechsel des Gasanbieters, auch des Stromanbieters nachdenken.