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Gas: Knappes Angebot verteuert die Preise

Kategorie: Gas

So lohnt der Wechsel

Die Preise für Energie kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben. Die Fahrt zur Tankstelle sorgt für größere Bauchschmerzen und auch der Gedanke an den kommenden Winter ist mit dem Thema Geld verbunden. Denn nicht nur Benzin ist deutlich teurer denn je, auch die Preise für Gas machen regelrechte Sprünge. Einzelne Stadtwerke haben ihre Preise für das Gas um fast 50 Prozent erhöht und schicken ihre Kunden somit in einen kostspieligen Winter. Laut dem Vergleichsportal Verivox haben bereits jetzt 42 Gasanbieter für September, Oktober und November Preisanhebungen von durchschnittlich 13 Prozent angekündigt. „Wir erwarten im Herbst eine größere Gaspreiswelle“, kündigte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck der Tagesschau an. Mehr als 30 Millionen Haushalte in Deutschland verfügen über einen Gasanschluss - und diese könnten nun vom Stichtag für Preisanhebungen zum Jahreswechsel betroffen sein. Dieser Stichtag ist am 18. November. „Am Gasmarkt ist die aktuelle Lage noch schwieriger als am Heizölmarkt, da Kunden den Preisen ihrer Versorger mehr oder weniger ausgeliefert sind“, gab Leonora Holling, Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher, gegenüber den Medien an - alles insgesamt zeichnet sich eine brenzlige Situation ab.

Gaspreise gehen weiter nach oben

Als Gründe für den Anstieg geben Experten an, dass die Gasspeicher nur zu 65 Prozent gefüllt seien. Politische Aspekte spielen eine Rolle, auch weitere, komplexe Hintergründe bewegen den globalisierten Gasmarkt. Die Folgen für den Verbraucher sind drastisch. Denn das knappe Angebot lässt die Beschaffungspreise steigen. Beschaffung und Vertrieb des Gases machen laut Angaben des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aber gut 40 Prozent des Endpreises aus. Die Einführung des CO2-Preises zu Beginn dieses Jahres hat zu einer zusätzlichen Verteuerung geführt. Und so kommt eins zum anderen, Gaskunden zahlen deutlich mehr. Beispielsweise hat das Vergleichsportal Check24 den bundesweiten Durchschnittspreis für einen Haushalt mit 20 000 Kilowattstunden Jahresverbrauch ausgerechnet: Demnach lag die Jahresrechnung vor etwa einem Jahr noch bei 900 Euro, Ende September 2021 waren es knapp 1200 Euro. Dies sind gut 300 Euro mehr. Wer als Verbraucher sein Gas über den Tarif des örtlichen Grundversorgers bezieht, muss im Schnitt sogar mehr als 1500 Euro bezahlen.

Geld sparen mit Anbieterwechsel

Energieexperten und Verbraucherschützer empfehlen nicht nur jetzt, aber gerade jetzt, Gaskunden im Zweifelsfall den Anbieter zu wechseln. Dieser Zweifelsfall bezieht sich sowohl auf die Preisspirale als auch auf die Versorgung an sich - denn es gibt schon Gasanbieter, die ihren Kunden gekündigt haben. Auch mit Insolvenzen ist zu rechnen. Dies bedeutet für den Verbraucher, dass er ganz besonders gut überprüfen sollte, zu welchem Anbieter er wechseln möchte.

Es gibt in Deutschland über 900 Gasanbieter, mit einem Wechsel kann der Verbraucher mehrere hundert Euro im Jahr sparen, sagt auch Verivox-Sprecher Lundquist Neubauer. Wenn nun mit Blick auf den genannten Stichtag eine Preiserhöhung kommt, dann jeder Gaskunde pro Postleitzahl durchschnittlich aus über 100 Tarifen wählen. Die Preiserhöhung bedingt ein Sonderkündigungsrecht. Allerdings gab es in der jüngst angespannten Lage auf dem Gasmarkt auch Versorger, die keine Neukunden anbieten. Auch dies ist ein Novum, Energieexperten rechnen damit, dass diese Reaktion eine kurzfristige ist und das Neukundengeschäft schnell wieder anläuft.

Im Falle eines Falles: Örtlicher Grundversorger springt im Insolvenzfall ein

Verbraucher, die nun tatsächlich von einer Insolvenz des Gasanbieters betroffen sind, müssen nicht frieren. Im Falle eines Falles springt immer der Grundversorger, oft das örtliche Stadtwerk, ein. Es wird demnach niemandem das Gas abgedreht. Dies ist gesetzlich geregelt, zum Schutz der Verbraucher. Ein solcher Grundtarif ist aber teuer - und somit wenig attraktiv. Sollte der bisherige Gasanbieter nicht insolvent sein, jedoch eine Kündigung aussprechen, muss der Kunde dies nicht hinnehmen. Daher sollten betroffene Kunden immer eine Kündigung prüfen und notfalls Beschwerde einlegen. Denn Verträge dürfen nicht grundlos gekündigt werden, Beschaffungsprobleme von Seiten des Versorgers reichen nicht als Grund aus, so die Meinung der Experten. Eine gute Adresse ist in dem Fall die Schlichtungsstelle Energie.

Auf der Suche nach einem seriösen Anbieter

Wer jetzt wechselt, sollte am besten keine zu langen Laufzeiten zu vereinbaren. Auch dies raten Verbraucherschützer. Sie empfehlen ein Jahr als maximale Vertragsdauer, damit die Chance auf einen baldigen Wechsel zu einem günstigeren Anbieter gewahrt bleibt. Wer glaubt, dass die Gaspreise auch im kommenden Jahr nach Ende des Winters weiter steigen, kann auch einen Vertrag mit zweijähriger Laufzeit abschließen. Eine längere Preisstabilität könne sich zurzeit durchaus lohnen, so der Verivox-Experte Neubauer. Um einen seriösen Gasanbieter auszuwählen, können sich Verbraucher an einigen Kriterien orientieren. So sollte überprüft werden, wie lange der Anbieter schon am Markt ist. Auch kann man klären, ob große Versorger, etwa die regionalen Stadtwerke hinter dem Unternehmen stehen. Besonders wichtig in der aktuellen Situation: Verbrauchen sollten nicht in Vorkasse gehen. Denn im Falle einer Insolvenz ist das Geld verloren.

Steigende Gaspreise und kein Ende in Sicht?

Der Gaspreis ist nicht nur vom Angebot abhängig, sondern auch von der Nachfrage. Diese steigt im Winter. Daher rechnen die Verbraucherzentralen damit, dass dieser Winter ein teurer Winter werden wird. Unter diesen Aspekten lohnt es sich jedoch, noch einmal in die Angebote der Gasversorger zu schauen und einen Wechsel vorzunehmen. Denn manche Verträge bieten eine Preisgarantie. In diesem Fall lohnt sich der Wechsel des Gasanbieters mit Sicherheit.