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Gas: Ausblick auf die Preise 2022

Kategorie: Gas

Schlagzeilen, dass Energieversorger plötzlich aufgeben und deren Kunden in die Grundversorgung gehen müssen, schrecken auf. Doch tatsächlich haben in der Gaskrise manche Energieversorger aufgegeben. So zum Beispiel der Gasanbieter Gas.de, zu dem auch Grünwelt Gas gehört. Der Versorger hat alle Verträge gekündigt und die Lieferung mit Gas eingestellt. Wenn der Verbraucher dann wechseln muss, wird er zwar versorgt, aber das ist teuer. Und zwar noch teurer, als ohnehin: Wer Gas bezieht, stellt täglich fest, dass es teurer wird. Doch warum sind die Gaspreise so massiv angestiegen? 
In Deutschland sind die Gaspreise diesen Winter so hoch wie gefühlt noch nie. Noch Mitte Dezember gab es wieder einmal ein Rekordhoch: Grund dafür sind verschiedene Faktoren, die alle am Ende zusammenspielen. Da ist zum einen die Pandemie. Nach 2020 ist die Wirtschaft vor allem in Asien wieder angesprungen und dies hat zu einer hohen Gasnachfrage auf dem Weltmarkt gesorgt. Auch in den USA haben sich die Unternehmen schneller erholt als erwartet, in der Folge wurden Energieträger zur Mangelware. Die Industrie verbraucht mehr Gas als normalerweise üblich. Der Rohstoffmarkt ist überfordert. Ein weiterer Grund klingt zwar banal, spielt aber auch eine Rolle: Der letzte Winter war sehr kalt. Auch dadurch wurden viele Gasvorräte aufgebraucht, die seitdem nicht wieder aufgefüllt werden konnten. Ein weiterer Wetterfaktor war der Sommer 2021. Denn dieser war sonnen- und windarm. Dadurch war es vielerorts nicht möglich, in den Sommermonaten hauptsächlich auf Solar- und Windenergie zu setzen, Gas musste weiter in Anspruch genommen werden. Und so kommen einige Gründe für die anhaltenden Teuerung zusammen.

CO2 Steuer im Jahr 2022

Doch damit nicht genug: Seit Januar 2021 hat Deutschland einen CO2-Preis eingeführt. Der wirkt sich auch auf die Energiepreise aus, vor allem dann, wenn sie von fossile Energieträgern kommen. Aktuell liegt der Preis bei 25 Euro pro Tonne Kohlendioxid und soll jährlich steigen. Die Energieversorger geben diese Kosten teilweise an die Verbraucher weiter. Die Politik will jedoch gegensteuern. 2023 soll die Finanzierung der milliardenschweren EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms über den Strompreis abgeschafft werden. Auch ist geplant, dass sich künftig nicht nur Mieter, sondern auch Vermieter an dem Heizkostenaufschlag durch den CO2-Preis beteiligen. 
Wie wir im neuen Jahr die Energierechnung ausfallen?
Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP sieht Entlastungen der Verbraucher bei den Energiepreisen vor. Allerdings gibt es auch noch Diskussionen rund um das Thema Nord Stream 2 und andere Themen. Eine deutliche Beruhigung der Marktpreise ist aktuell nicht in Sicht. Die sogenannten Wirtschaftsweisen gehen davon aus, dass weiter anziehende Energie- und Erzeugerpreise noch weit in das kommende Jahr hineinwirken. Doch diese Prognose kann sich auch als falsch herausstellen. Möglicherweise beruhigen sich die Weltmärkte 2022, möglicherweise sinken die Preise. Aktuell kann dies niemand wirklich vorhersagen.

Neuordnung des europäischen Energiemarkts

Die EU-Kommission hat sich einiges vorgenommen. So soll den Verbrauchern der Wechsel zu umweltfreundlichem Gas erleichtert werden. Auch der Gasmarkt soll reformiert werden - Hintergrund sind die steigenden Gaspreise und der Kampf gegen den Klimawandel. Emissionsarme Gase wie Wasserstoff sollen als Alternative zu fossilem Gas gefördert werden. Gas-Langzeitverträge sollen dagegen bis zum Erreichen der Klimaziele auslaufen. Geplant ist ein Auslaufen dieser Verträge bis zum Jahre 2049.

Erste Hilfe für Verbraucher

Bis politische Veränderungen greifen, dauert es oft - doch aktuell sind in erster Linie Verbraucher betroffen, wenn einzelne Versorger ihre Leistungen nicht erbringen. Das betrifft nicht nur Kunden von Gasanbietern, wie etwas dem Anbieter Gas.de. Auch der Stromdiscounter Stromio hat seine Lieferungen eingestellt. Zum Ende des Jahres hat die GmbH alle Stromlieferverträge für die Marken „Stromio“ und „Grünwelt Energie“ beendet. Als Grund benennt der Stromanbieter eine „historisch einmalige Preisentwicklung im Strommarkt“. Seit einigen Wochen sei man mit einer nie dagewesenen Preisexplosion an den europäischen Energiehandelsplätzen konfrontiert, hieß es in dem Schreiben. Die Ereignisse und ihre Folgen seien nicht vorauszusehen gewesen.

Betroffen Verbraucher müssen keinen Strom- oder Gasausfall befürchten. Es greift immer die sogenannte Ersatzversorgung durch den Grundversorger, meist wird dieser von den örtlichen Stadtwerken gestellt. Übrigens haben laut Angaben der Bundesnetzagentur in 2021 zuvor schon 38 Energieunternehmen das Ende der Belieferung angezeigt. Verbraucherschützer raten Kunden zu einem schriftlichen Widerspruch gegen die Kündigung. Kunden sollten außerdem ihren Gaszähler ablesen und dem Anbieter mitteilen, dass sie sich die Geltendmachung von Schadensersatz vorbehalten. Einzugsermächtigungen oder Daueraufträge für das Unternehmen sollten bei der Bank widerrufen werden. Im Übrigen sollten Verbraucher beim Wechsel des Strom und Gasanbieters mehr denn je genau hinsehen. Abzuraten ist von zu langen Vorauszahlungen und Jahrespauschalen. Dennoch lohnt sich der Wechsel nach wie vor, nur so können Verbraucher ihre Strom- und Gaskosten regulieren.