Ein guter Moment, um die Kfz-Versicherung zu wechseln
Kategorie: Finanzen
Ob Strom, Gas oder gar Mobilfunk: Ein Wechsel des jeweiligen Anbieters kann den eigenen Geldbeutel schonen. Doch auch der Blick auf die eigene KFZ-Versicherung kann sich lohnen. Zugleich können die Konditionen verbessert werden. Da es keine einheitlichen Preise gibt, können die Kosten einer Kfz-Versicherung stark variieren. Es ist daher sinnvoll, die Preise der verschiedenen Anbieter untereinander zu vergleichen. Denn hier liegt Einspar-Potential. Dabei kennen viele Autofahrer den Stichtag 30. November. Denn Ende November endet die Frist, zu der man die KFZ-Versicherung wechseln kann. Allerdings stimmt dies nicht immer - in erster Linie beträgt die Kündigungsfrist bei einer regulären Kündigung zum Auslauf des Versicherungsjahres einen Monat.
Die Sache mit dem Stichtag
Bei den meisten Kfz-Versicherungen endet das Versicherungsjahr zum 31. Dezember. Die Kündigung muss dann bis zum Stichtag 30. November erfolgt sein. So kommt der vermeintliche Stichtag zustande. Allerdings gibt es auch unterjährige Verträge. Hier ist Beginn und Ablauf des Versicherungsjahres unabhängig vom Kalenderjahr festgelegt worden. Dementsprechend greift der Stichtag nicht - die Kündigung muss individuell zum jeweils passenden Zeitpunkt ausgesprochen werden. Wird der Vertrag zum Ablauf des Versicherungsjahres jedoch nicht gekündigt, verlängert er sich automatisch um ein Jahr.
Neben dem Ablauf des Versicherungsjahres gibt es weitere Umstände, die mit einem Sonderkündigungsrecht verbunden sind. Diese sind zum Beispiel eine Beitragserhöhung. Hier wird der Versicherte jedoch schriftlich informiert - dort ist dann auch vermerkt, wie eine Kündigung ausgesprochen werden kann. Die Kündigungsfrist beträgt mit Erhalt der Benachrichtigung einen Monat. Auch beim Eintritt eines Schadenfalls kann der Vertrag gekündigt werden. Und zwar unabhängig davon, ob die Versicherung den Schaden übernimmt oder nicht. Die Kündigung ist allerdings erst möglich, wenn die Verhandlung über die Entschädigung abgeschlossen ist. Sobald die Versicherung mitteilt, ob sie den Schaden reguliert, hat der betroffene Versicherungsnehmer einen Monat Zeit zu kündigen.
So errechnet sich am Ende der genaue Tarif
Beim Neukauf eines Autos wird ebenfalls eine neue Versicherung abgeschlossen. Wird das alte Auto verkauft, geht die bisherige Versicherung zunächst auf den Käufer über. Durch diese Regelung wird sichergestellt, dass für ein Fahrzeug zu jeder Zeit Haftpflichtschutz besteht. Zwar sind in Deutschland viele Versicherungen freiwillig, die Kfz-Versicherung gehört jedoch nicht dazu. Der Neuwagen muss aber nicht bei der bisherigen Versicherung angemeldet werden - hier hat der Käufer die Wahl, er kann sich auch einen anderen, mitunter günstigeren Anbieter suchen.
Übrigens wird der Schadenfreiheitsrabatt entsprechend angepasst und auf die neue Versicherung übertragen. Wichtige Leistungen, die es zu vergleichen gilt, sind die Deckungssumme, die Fahrlässigkeit, die Neuwertentschädigung, eine sogenannten Mallorca-Police, eine Wildschadenklausel, der Marderbiss und die Option der Werkstattbindung - diese Punkte müssen jeweils mit den eigenen Bedürfnissen abgeglichen werden. Empfehlenswert beim Abschluss ist auch ein Blick auf folgende Punkte: Wie hoch ist die eigene Fahrleistung? Wie hoch soll der Kasko-Umfang sein. Welche Selbstbeteiligung will der Verbraucher übernehmen? Steht das Auto in einer Garage, gibt es Rabatte und die Möglichkeit, einen Neukunden-Tarif in Anspruch zu nehmen? Diese Angaben beeinflussen am Ende den Tarif.
Schritt für Schritt den Wechsel der Kfz-Versicherung angehen
Zunächst sollte man alle Tarife vergleichen. Es finden sich schnell Vergleichsrechner, die den günstigsten Anbieter ermitteln. Dabei werden Daten abgefragt, die für die Ermittlung des Tarifs relevant sind: Das ist zum Beispiel das Alter und die Schadenfreiheitsklasse des Halters. Auch der Fahrzeugtyp des jeweiligen Wagens ist entscheidend. Dabei ist der November durchaus ein guter Moment, einen Wechsel vorzunehmen: Denn zur "Wechselsaison" bieten viele Versicherungen einen besonders günstigen Tarif an.
Im nächsten Schritt sollte dann das konkrete Angebot eingeholt werden. Nun ist es Zeit, den Versicherungsabschluss zu beantragen oder ein unverbindliches Angebot anzufordern. Weiter geht es dann mit dem Abschluss des Vertrags. Nachdem dieser erfolgt ist, wird das Versicherungsunternehmen aktiv und sendet dem Antragsteller die eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung) zu. Die Versicherung informiert zeitgleich auch die zuständige Kfz-Zulassungsstelle über den Versicherungswechsel. Nun kommt der letzte Schritt: Die bisherige Versicherung wird gewechselt. Sobald der neue Vertrag abgeschlossen ist, wird der alte Vertrag gekündigt.
Vorteile beim Wechsel
Das Vergleichsportal Verivox hat ermittelt, dass die Preise sich um etwa 60 Prozent unterscheiden. Zwischen dem günstigsten und dem teuersten Tarif liegt als eine Preisspanne, die sich lohnt. Selbst zwischen durchschnittlichen Prämien und den günstigsten Angeboten betrug laut Verivox die Differenz noch mehr als ein Drittel. Auch kann mehrfach gewechselt werden: Wer schon im Vorjahr eine besonders günstige Versicherung abgeschlossen hat, kann unter Umständen durch einen weiteren Wechsel nochmal sparen. Eine Ersparnis in Höhe von 100 bis 200 Euro kann sich für viele Versicherten schnell ergeben. Nicht nur aufgrund der Sparmöglichkeiten kann ein Wechsel sich lohnen: Etwa wenn eine andere Versicherung für den gleichen Preis mehr bietet oder wenn der Versicherte mit dem Service seiner Versicherung nicht zufrieden ist.
Blick ins Kleingedruckte
Autoversicherungen können unterschiedliche Regelungen bezüglich der Rückstufung beim Schadenfreiheitsrabatt haben. In den sogenannten Rückstufungstabellen stehen diese Regelungen - die Details finden sich in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen des Anbieters. Dennoch bleibt festzuhalten, dass der Wechsel der Kfz-Versicherung einfach und schnell umgesetzt werden kann. Auch online ist der Prozess gut umzusetzen - hierfür sind die Angaben aus den KFZ-Papieren notwendig. Übrigens gibt es Musterschreiben, die kostenlos im Internet zu finden sind - diese erleichtern das formal richtige Anschreiben der Versicherung.