Bilanz zur Jahresmitte: Der kalte Frühling sorgte für hohe Heizkosten
Kategorie: Strom
In diesem Jahr gab es einige kalte Monate mehr als in den letzten Jahren. Vor allem der April 2021 war kalt, die Temperaturen so niedrig wie in den letzten 40 Jahren nicht. Auch viel Frost herrschte vor. Dementsprechend mussten die Verbraucher teilweise deutlich mehr heizen als in den Vorjahren. Hinzu kam in diesem Jahr, dass viele Arbeitnehmer im heimischen Office am Schreibtisch saßen - wer da nicht frieren wollte, musste die Heizung mehr denn je aufdrehen. Nach den mittlerweile vorliegenden Zahlen musste ein durchschnittlicher Haushalt, der mit Gas für warme Temperaturen sorgt, im April etwa 54 Euro mehr für das Heizen aufwenden - da lohnt sich der Blick auf die entsprechenden Wechselmöglichkeiten. Denn der ein oder andere Stromanbieter vermag günstigere Preise anzubieten. Dass die Verbraucher mehr heizen mussten als im Jahr zuvor, wird von allen Seiten bestätigt. Nach den Angaben der Internetportale Verivox und Check 24 lag der Heizbedarf zwischen September 2020 und März 2021 in Deutschland rund 6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum gelegen. Vor allem Haushalte, die mit Strom oder Gas heizen, mussten mehr bezahlen. Verbraucher, die dagegen eine Ölheizung nutzen, konnten unter Umständen gerade noch von dem Einbruch des Ölpreises auf dem Weltmarkt profitieren. Der Preisverfall währte während der Pandemie und sorgte dafür, dass die Preise für Heizöl diesmal etwas niedriger ausfielen - doch dies ist nur ein kleiner Trost für die Verbraucher, denn ohne Strom funktioniert kein Haushalt.
Strompreise steigen weiter, der Anbieter-Vergleich bleibt wichtig
Unabhängig von dem zusätzlich teuren Witterungsverhältnissen lagen die Strompreise in Deutschland im vergangenen Jahr erneut über den Werten aller übrigen europäischen Länder. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts hervor. Zugleich wurde ein weiterer Preisanstieg verzeichnet: Bei einem Jahresverbrauch von 1 200 Kilowattstunden betrug der Preis pro Kilowattstunde in Deutschland 2020 demnach durchschnittlich 34,30 Euro-Cent, der EU-Durchschnittswert betrug 24,23 Cent. Im Jahr zuvor war für Deutschland ein Wert von 33,49 Cent ermittelt worden, für die 27 EU-Staaten insgesamt durchschnittlich 24,64 Cent. Bei einem höheren Jahresverbrauch von 3 500 Kilowattstunden lag 2020 der Durchschnittspreis demnach in Deutschland bei 30,43 Cent, nach 29,83 Cent ein Jahr zuvor. Für die EU-insgesamt wurde hier ein Durchschnittswert von 21,26 Cent für 2020 und von 21,74 Cent für 2019 angegeben. Deutschland war hier ebenfalls jeweils Spitzenreiter bei den Preisen. In anderen EU-Staaten wie Ungarn, Estland oder Kroatien wurden nur Preise zwischen zehn und 14 Cent pro Kilowattstunde verlangt. Verbraucher mussten in diesen Staaten mit besonders billigen Strom also weniger als halb so viel bezahlen wie in der Bundesrepublik. Daher bleibt es dabei, dass der Endkunde immer wieder aufmerksam überprüfen muss, wie er die eigene Kasse möglichst schont.
Abgaben und Steuern drücken die Preise nach oben
Als Preistreiber bei den Stromkosten gelten vor allem Abgaben und Steuern. Werden sie herausgerechnet, kostete die Kilowattstunde laut Eurostat in Deutschland 14,51 Cent. Das ist weniger als in Irland, Belgien und Luxemburg. Zum EU-Durchschnitt von 12,82 Cent ist der Abstand so auch geringer als beim Gesamtpreis. Im vergangenen Jahr konnten die Privathaushalte zumindest in der zweiten Hälfte von der befristeten Senkung der Mehrwertsteuer profitieren. Strom verbilligte sich damals nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 2,4 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres. Doch diese Ersparnis wurde im Nachhinein durch die kalten Temperaturen zunichte gemacht. Bisher konnte sich die schwarz-rote Koalition nicht auf eine grundlegende Reform zur Entlastung bei den hohen Strompreisen einigen. Zwar soll die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms nach den Jahren 2021 und 2022 auch 2023 und 2024 mit Milliardenmitteln aus dem Bundeshaushalt stabilisiert werden. Das ist eine Maßnahme, um im Gegenzug zum CO2-Preis beim Tanken und Heizen Verbraucher zu entlasten. Einen Plan zur dauerhaften Abschaffung der Umlage, die Stromkunden über die Stromrechnung bezahlen, gibt es aber nicht. Und so bleibt dem Verbraucher bislang keine Wahl: Er muss sparsam sein und immer wieder nach einem günstigen Stromanbieter Ausschau halten. Günstige Stromanbieter sind am besten über einen Vergleichsrechner zu finden. Der Vergleich bietet eine schnelle Übersicht über alle in der Region verfügbaren Stromanbieter. Da die Strompreise in den letzten Jahren vor allem gestiegen sind, wird der Strom für viele Haushalte erst zum Jahreswechsel teurer. In diesem Fall empfiehlt sich ein Stromvergleich und der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter. Wer jetzt schon zu viel zahlt, kann auch direkt aktiv werden.