Beschlossene CO2-Bepreisung verteuert den Gaspreis ab 2021
Kategorie: Gas
Auch in diesem Jahr wird das Heizen mit Gas teurer - das ist besonders erschreckend, wenn man bedenkt, dass schon jetzt etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen warm halten. Laut einer aktuellen Meldung des Statistischen Bundesamts sind 2,5 Prozent der deutschen Bevölkerung in der Not, die Wohnung im Winter nicht richtig heizen zu können, da ihnen hierzu das Geld fehlt. Umso wichtiger ist es, zu wissen, warum die Preise weiter steigen und wie der Verbraucher durch einen Wechsel des Anbieters ein wenig sparen kann.
Netzentgelte und CO2-Abgaben sorgen für steigende Gaspreise
Aktuell steigen die Gaspreise, da die Bundesregierung die CO2-Steuer als Teil des Klimapakets eingeführt hat. Diese Abgabe soll den Preis der fossilen Rohstoffe an die Klimaauswirkungen anpassen. Die Steuer ist von den CO2-Emissionen abhängig. Sie wird 2021 voraussichtlich 25 Euro pro Tonne CO2 betragen. Bis 2025 soll die Abgabe dann auf 55 Euro ansteigen. Somit ist schon jetzt klar, dass die Preise weiter steigen werden. Die Mehrkosten für Hausbesitzer belaufen sich aktuell auf etwa 100 bis 200 Euro im Jahr, berechnet auf einen ungefähren Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden. Auch Mieter von einzelnen Wohnungen müssen zwangsläufig mit höheren Kosten rechnen. Wer in Zukunft sparen möchte, sollte daher über den Einsatz regenerativer Energien nachdenken. Auch die Möglichkeiten, durch regelmäßigen Anbieterwechsel zu sparen, sollten Verbraucher noch genauer prüfen und umsetzen.
Wie setzen sich die Gaspreise zusammen?
Aktuell liegt der Preis für Gas bei etwa 6,11 Cent pro Kilowattstunde. Der Preis setzt sich dabei aus verschiedenen Anteilen zusammen, diese können je nach Gastarif unterschiedlich sein. Netzentgelte erheben die Gasnetzbetreiber, um Wartungs- und Ausbauarbeiten am Gasnetz durchführen zu können. Einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Gaspreise haben zudem die Großhandelspreise. Nachdem diese in der zweiten Jahreshälfte 2020 stiegen, zeigen die Tendenzen nun in eine andere Richtung. So könnten sinkende Großhandelspreise die Gaspreisentwicklung zu Beginn 2021 dämpfen. Eine mildernde Wirkung dürfte auch die anhaltende Pandemie haben: Denn wenn weniger produziert wird, gibt es niedrige Nachfragewerte und dies kann sich preissenkend auswirken. Doch von diesen Tendenzen profitiert der Verbraucher in der Regel erst zeitversetzt - daher lohnt es sich in jedem Fall, die eigenen Gasabrechnungen zu prüfen und eventuell den Anbieter zu wechseln.
Gasanbieter im Preisvergleich: Mit einem Blick den Wechsel prüfen
Gastarife, unter denen alle Verbraucher wählen können, zeigen eine sehr große Preisspanne. Es lohnt sich aber immer, aus dem Grundversorgertarif auszusteigen. Denn beim Grundversorger sind die Preise für Erdgas deutlich höher als bei anderen Tarifen. Der Grundversorgertarif heißt so, da der Gesetzgeber vorgesehen hat, dass jeder Bürger mit diesem "versorgt" wird. Alle Haushalte bekommen im ersten Schritt Energie in Form der Grundversorgung. Dabei wird das zuständige Energieversorgungsunternehmen (EVU), nach dem Energiewirtschaftsgesetz ausgewählt. In der Regel handelt es sich um das Energieunternehmen aus der Region, das die meisten Haushaltskunden mit Strom und Gas beliefert. Da die Unternehmen diesen Tarif per Gesetz anbieten müssen, ist dies immer auch der teuerste Tarif. Durch den weiteren Anstieg der Preise wird diese Option noch teurer - ein Wechsel macht also Sinn.
Tipp: Sonderkündigungsrecht nutzen
In dem Moment, in dem der Versorger seine Gaspreise anhebt, hat der Verbraucher ein Sonderkündigungsrecht. Gerade jetzt werden viele Anbieter die Preisveränderungen an ihre Kunden weitergeben, denn die eingeführte CO2-Steuer verteuert die Preise. Es ist also gleichzeitig ein guter Moment für den Verbraucher, den Anbieter zu wechseln.
Wie läuft der Wechsel zu einem neuen Gasanbieter ab?
Der Wechsel des Gasanbieters läuft ähnlich ab wie der Stromanbieterwechsel. Vor Vertragsabschluss ist es wichtig, das Kleingedruckte zu lesen. Neben dem Preis gilt es, die Laufzeit, die Kundenfreundlichkeit und eventuelle Preisgarantien zu überprüfen. Der Wechsel lässt sich leicht online umsetzen. Der neue Vertragspartner hilft meistens, die Formalien mit dem alten Vertragspartner über die Bühne zu bringen. Hierzu wird eine Vollmacht zur Kündigung des alten Anbieters unterschrieben. Viele Anbieter locken Neukunden mit Rabatten oder Wechselprämien - hier gilt es, einfach mal in Ruhe auszurechnen, welcher Tarif dann am Ende der passende ist. Verträge mit kurzen Kündigungsfristen haben den Vorteil, dass bei Bedarf wieder gewechselt werden kann. Allerdings können hier die einzelnen Tarife dann auch wieder etwas teuer sein, als vergleichbare, langfristige Verträge. Der Wechsel des Anbieters beinhaltet kein Risiko - mit Gas versorgt wird der Kunde immer, unabhängig vom Wechselprozess im Hintergrund.
Eine neue Heizungsanlage kann ebenfalls zu Einsparungen führen
Je moderner die Heizung, desto geringer der Verbrauch. In Anbetracht der Preissteigerungen der letzten Jahre lohnt sich für Hausbesitzer stets auch, zu prüfen, ob eine neue Heizung angebracht ist. Denn moderne Brennwertheizungen nutzen die eingesetzte Energie besser aus. Sie verbrauchen weniger und sorgen für sinkende Heizkosten. Staatliche Fördermöglichkeiten gibt es für Solaranlagen, Holzheizungen oder Wärmepumpen. Diese Möglichkeit steht dem Mieter nicht zu Verfügung - doch auch wenn es teuer ist, sollte die Wohnung immer angemessen beheizt werden. Denn andernfalls drohen Schimmel und andere Schäden, die am Ende auch die eigene Gesundheit gefährden können. Daher ist es hier ganz besonders wichtig, durch den Wechsel des Anbieters ein wenig zu sparen und auch im Winter nicht zu frieren.