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Berechnen: Den eigenen Gasverbrauch einschätzen

Kategorie: Gas

Erdgas leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energiegewinnung der Deutschen. Dies wird vermutlich auch noch die nächsten Jahrzehnte so bleiben. Nach wie vor ist Erdgas neben dem Mineralöl der zweitwichtigste Primär-Energieträger in Deutschland. In 2020 machte Erdgas immerhin einen Gesamtanteil von rund 27 Prozent aus. Für den Verbraucher ist dabei vor allem eines interessant: Der eigene Gasverbrauch. Neben der jährlichen Abrechnung, die man natürlich einfach abwarten kann, gibt es jedoch auch die Möglichkeit, den Gasverbrauch zu berechnen. Unter Umständen schützt man sich so vor einer unliebsamen Überraschung. 

 

Wie berechnet man den eigenen Gasverbrauch?

Sich einmal mit dem eigenen Verbrauch, aber natürlich auch mit den Angeboten auf dem Markt zu beschäftigen, kann sich lohnen. Denn nur wer seinen Verbrauch kennt, kann auch den Markt sondieren und verschiedene Anbieter miteinander vergleichen. So lassen sich Kosten reduzieren, das ersparte Geld ist dem Verbraucher in der Regel willkommen. Doch das Berechnen des Verbrauchs stellt viele Menschen vor einige Fragen. Dies kann schon damit anfangen, dass zwischen der Messart kWh und Kubikmeter unterschieden werden muss. 

 

Messgrößen unterscheiden

Wer sich seine jährliche Gasrechnung ansieht, wird feststellen, dass der Verbrauch auf der Rechnung in Kilowattstunden angegeben wird. Auf dem Gaszähler, der oft im Keller zu finden ist, wird der Verbrauch in Kubikmeter abgelesen. Dies hat den Hintergrund, dass Gasanbieter den Preis anhand des eigentlichen Energiewerts vom Gas berechnen. Und jetzt wird es ein wenig komplex: Denn die Qualität des bezogenen Gases spielt beim Energiewert eine wesentliche Rolle. Qualitativ hochwertigeres Gas hat einen höheren Energiegehalt. Doch zum Glück ist es dennoch relativ einfach, den eigenen Gasverbrauch zu berechnen.

 

Umrechnung von Kubikmeter in kWh

Im ersten Schritt gilt es, den Verbrauch in Kubikmeter vom Gaszähler abzulesen. Zusätzlich zum Verbrauch in Kubikmeter wird der Brennwert und die Zustandszahl des Gases benötigt. Und diese Zahlen sind auf der Gasrechnung vermerkt. Mit diesen drei Werten, kann es dann losgehen: Der Verbrauch kann mit einer Formel berechnet werden. Und diese Formel lautet: Man nehme die Kubikmeter mal den Brennwert mal die Zustandszahl, das Ergebnis sind dann die Kilowattstunden. Sollte die letzte Gasrechnung nicht vorliegen, können Brennwert und Zustandszahl auch anhand der Postleitzahl und der Wohnfläche errechnet werden. Denn der Brennwert und die Zustandszahl sind regional festgelegt. Ganz interessant ist es dennoch, zu wissen, wie sich einzelne Parameter zueinander verhalten. Denn je nach Druck und Temperatur verändert sich das Volumen von Gas. Wenn das Gas beim Endkunden ausgeliefert wird, hat es in der Regel ein anderes Volumen als zum Zeitpunkt der Förderung. Die Zustandszahl gibt Auskunft darüber, wie sich das Volumen im Normzustand im Vergleich zum Betriebszustand verändert. Der Brennwert dagegen gibt Auskunft über den Energiegehalt des Gases. In Deutschland unterscheiden Gasanbieter außerdem zwischen dem sogenannten L-Gas und H-Gas. L-Gas hat einen niedrigeren Brennwert und darum auch eine geringere Energiedichte. Das hochwertige H-Gas besitzt wesentlich mehr Energie, also auch einen höheren Brennwert.


Durchschnittswerte helfen weiter

Eine 50 Quadratmeter große Wohnung hat in der Regel einen einen durchschnittlichen Verbrauch von rund 5.000 kWh pro Jahr. Bei einer größeren Wohnung von zum Beispiel 180 Quadratmetern Wohnfläche verbraucht ein deutscher Haushalt rund 20.000 kWh pro Jahr. Dabei empfiehlt es sich, die Kosten immer auf der Basis vom Jahresverbrauch zu berechnen. Dies hat den Hintergrund, dass der monatliche Verbrauch aufgrund der Witterungsverhältnisse starken Schwankungen unterliegt. Übrigens finden sich im Internet auch diverse Online-Rechner, mit denen anhand der Wohnfläche der ungefähren Verbrauch ermittelt werden kann. Dabei hilft auch die Orientierung am Durchschnittsverbrauch anderer Haushalte.


Statistische Werte

Laut Statista ist der Verbrauch von Erdgas auf einem hohen Niveau, in den letzten 40 Jahren ist der Verbrauch stufenweise gestiegen. Im weltweiten Maßstab ist Deutschland immerhin der zweitgrößte Importeur von Erdgas. Auf Platz eins befindet sich China. Deutschland muss so viel Gas importieren, da das Erdgas zur Energiegewinnung eine wichtige Rolle spielt. Schwierig ist dabei die starke Abhängigkeit, die so zwangsläufig ist. Durch modernere Technologien kann es in Zukunft Alternativen geben. Beispiele sind Solarenergie und Windkraft, die weiterhin auf dem Vormarsch sind. Eine weitere Möglichkeit ist es, den generellen Energieverbrauch zu senken. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Für den Endverbraucher ist es daher nach wie vor interessant, nach günstigen Angeboten zu suchen. So wird wenigstens die nächste Gasrechnung etwas günstiger.