Stadtwerke gegen Stromkonzerne: Kampf um Marktanteile mit Milliardenbeträgen

Lange standen die vier großen deutschen Stromkonzerne RWE, E.on, Vattenfall und EnBW einsam an der Spitze des Strommarktes. Dieses Jahr mussten sie, bedingt durch die Energiewende und eine zunehmende Regionalisierung der Energieerzeugung, Marktanteile abgeben. Diesen Trend wollen die Stadtwerke nun offensiv beschleunigen und kündigen eine Investitionsoffensive gegen die vier großen Stromkonzerne an: Durch zweistellige Milliardenbeträge wollen die Stadtwerke ihre Marktanteile am deutschen Strommarkt verdoppeln.

Erneuerbare Energien und Gaskraftwerke sollen mehr Strom liefern

Der Anteil der Stadtwerke am deutschen Strommarkt liegt derzeit bei etwa 10 Prozent. Durch Investitionen in die Stromerzeugung im zweistelligen Milliardenbereich wollen die Stadtwerke diesen Anteil in den kommende 10 bis 15 Jahren auf 25 Prozent  steigern. Die Investitionen sollen vor allem in den Ausbau von Erneuerbaren Energien und Gaskraftwerken fließen. Bei den regenerativen Energien setzen die Stadtwerke stark auf Windkraft - sowohl an Land, wie auch auf hoher See in sogenannte Offshore-Windparks. Die großen Stromkonzerne hatten im Jahr 2009 einen Anteil von 89 Prozent an der Stromerzeugung in Deutschland. Da die Konzerne verstärkt auf Atomstrom und Kohlekraftwerke setzten sind sie von der Energiewende, welche die Bundesregierung nach der japanischen Atomkatastrophe ankündigte, stark getroffen worden. Viele Stadtwerke setzten dagegen schon frühzeitig auf Erneuerbare Energien und eine dezentrale Stromerzeugung. Experten halten es für möglich dass die Stadtwerke mit dieser Taktik auch in Zukunft erfolgreich sind und den Stromriesen weitere Marktanteile abnehmen werden. Auf bis zu 60 Prozent könnte deren heute noch sehr dominante Stellung langfristig zurückgehen. Bild: IMG_2823 von beggs, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.de.